Libuda-Siegtreffer und zwei rabenschwarze Tage

In drei Spielen traten der FC Schalke 04 und Manchester City bislang auf internationalem Parkett gegeneinander an. Dabei konnten die Knappen das erste Duell im Europapokal der Pokalsieger in der Saison 1969/1970 für sich entscheiden, mussten nach einer deutlichen Niederlage im Rückspiel allerdings die Segel streichen. Das dritte Kräftemessen ist noch nicht allzu lange her. An das 0:2 in der VELTINS-Arena in der Gruppenphase des UEFA-Cups 2008/2009 denkt kein Schalker gerne zurück.

Schalke gegen Manchester City im Pokal der Pokalsieger

Manchester City gab sich vor den beiden Halbfinal-Duellen im Europapokal der Pokalsieger in der Saison 1969/1970 selbstbewusst. „Keine Frage, wir gewinnen den Cup“, tönte Trainer Malcolm Allison. Was zu diesem Zeitpunkt noch ein wenig arrogant klang, trat am Ende allerdings tatsächlich ein. Die Citizens setzten sich zunächst gegen den FC Schalke 04 durch und gewannen den Wettbewerb anschließend durch einen 2:1-Sieg im Endspiel gegen den polnischen Vertreter Gornik Zabrze.

Nach dem ersten Kräftemessen im Halbfinale auf Schalke taumelten die Englänger allerdings. Die Knappen, die nach zehnjähriger Europapokal-Abstinenz als Pokalfinalist – Pokalsieger Bayern München geht als Meister im Landesmeister-Cup an den Start – am Wettbewerb teilnehmen durften, entschieden die Partie am 1. April 1970 in der Glückauf-Kampfbahn mit 1:0 für sich.

Stan Libuda trifft gegen Manchester City

Goldener Torschütze war Stan Libuda, der beim Anbruch der Schlussviertelstunde einen Sololauf erfolgreich abschloss. Auf morastigem Untergrund versäumte es die Mannschaft von Trainer Rudi Gutendorf in den 75 Minuten zuvor allerdings, sich eine noch bessere Ausgangslage zu verschaffen. Gerade Torjäger Manfred Pohlschmidt hatte nicht seinen besten Tag.

Citizens feiern Kantersieg im zweiten Duell

Einen komplett rabenschwarzen Tag erwischten die Königsblauen zwei Wochen später beim Rückspiel an der Maine Road. In der Spielstätte, in der Manchester City in der Vergangenheit auch von anderen Vereinen nahezu nicht zu bezwingen gewesen war, hatten die Knappen beim Schlusspfiff deutlich das Nachsehen. Die Sky Blues trafen gleich fünfmal ins Schwarze, dem S04 gelang nur ein Treffer.

Schalke im Pokal der Pokalsieger bei Manchester City

„Wir müssen nur die erste Viertelstunde gut überstehen, dann ist alles in Ordnung. Dann haben wir eine echte Chance, heil aus der Hölle herauszukommen“, meinte Rudi Gutendorf vor der Reise in den Nordwesten Englands. Doch nach 15 Minuten war die Partie bereits gelaufen. Zunächst nutzte Mike Doyle einen Fehler von Klaus Fichtel zur Führung (9.), fünf Minuten später griff Waldemar Slomiany seinen Gegenspieler Neil Young nicht an, sodass dieser auf 2:0 erhöhen konnte. Und auch der dritte Schuss auf das Tor von Norbert Nigbur bedeutete einen Treffer. Wieder war Young aus kurzer Distanz erfolgreich (27.).

In Durchgang zwei ging die Lehrstunde für die international unerfahrene Truppe aus Gelsenkirchen weiter. Allein Nigburs Leistung zwischen den Pfosten war es zu verdanken, dass nur noch zwei weitere Treffer durch Francis Lee (52.) und Colin Bell (81.) folgten. Schalke Schlussmann rettete seine Mannschaft gleich mehrfach mit guten Paraden vor einer noch höheren Pleite. Libudas Ehrentor in der 89. Minute bedeutete am Ende lediglich noch Ergebniskosmetik.

Sky Blues haben 2008 leichtes Spiel

Zu einem Wiedersehen auf internationalem Parkett zwischen den Königsblauen und den Sky Blues kam es in der UEFA-Cup-Gruppenphase der Saison 2008/2009. Gespielt wurde am 27. November 2008 in der VELTINS-Arena, ein Rückspiel gab es in der Fünfergruppe nicht.

Gegen die Citizens, die zum Zeitpunkt des Spiels dank vieler Scheich-Millionen gerade dabei waren, sich Stück für Stück aus dem grauen Mittelmaß des englischen Fußballs zu einem europäischen Schwergewicht zu entwickeln, zeigte Schalke zunächst eine ordentliche Partie. Dann aber ging plötzlich nichts mehr – und die Gäste hatten leichtes Spiel gegen konsternierte Knappen, die Fehler über Fehler produzierten. Schalkes Trainer Fred Rutten hatte bereits vor dem Anpfiff ein ungutes Gefühl. „Es wird ein ganz gefährliches Spiel für uns“, prophezeite der Niederländer und behielt recht.

Schalke gegen Manchester City 2008

Eine wahre Pannenserie leitete die 0:2-Niederlage nach 32 Minuten ein. Nach einem unnötigen Ballverlust von Kevin Kuranyi ließ Rafinha Citys Daniel Sturridge laufen. Dieser versetzte Heiko Westermann, gewann dann mit Leichtigkeit einen Zweikampf gegen Orlando Engelaar. Christian Pander wollte Schlimmeres verhindern und versuchte den Ball Richtung Seitenlinie zu klären. Dort lauerte allerdings Benjani Mwaruwari, der die Kugel locker ins leere Tor schießen konnte. Den Deckel drauf machte schließlich Stephen Ireland, der einen Abpraller unter dem hochspringenden Manuel Neuer zum Endstand in die Maschen schob (67.).

Schalke schied aufgrund einer weiteren Niederlage beim niederländischen Vertreter FC Twente aus dem Wettbewerb aus, Manchester City zog hingegen als Sieger der Gruppe A in die K.o.-Phase ein. Im Viertelfinale war dann aber auch für die Sky Blues Endstation – gegen den Hamburger SV!

Seite teilen