Türk Telekom Stadion: Lauter als ein Düsenjet

Wenn im Türk Telekom Stadion der Ball rollt und Galatasaray Istanbul spielt, wird es laut. Ein startender Düsenjet bringt es auf 130 Dezibel, bei denen zugleich die Schmerzgrenze des menschlichen Gehörs angesiedelt ist. Bei Messungen in der Heimspielstätte des türkischen Rekordmeisters war es mehrfach schon lauter. Deshalb gelten Galatasarays Anhänger auch als eine der lautesten Fangruppen der Welt.

Türk Telekom Stadion

Schon der Vorgänger, das 23.785 Fans fassende Ali Sami Yen Stadion, war für seine lautstarken Besucher bekannt. Dies brachte dem 1964 erbauten Stadion auch den Spitznamen „Cehennem“, zu Deutsch: „die Hölle“, ein. Ein Name, der auch für den Neubau ohne Abstriche Geltung besitzt.

VELTINS-Arena als Vorbild

Ausgerechnet Spielstätte und Stadiongelände auf Schalke waren Vorbilder des deutschen Architektenbüros aus Stuttgart, das das neue Stadion für Galatasaray plante. Im Mai 2007 stellte der Verein das Modell der Öffentlichkeit vor, Grundsteinlegung war am 13. Dezember 2007.

Die Fertigstellung verschob sich aufgrund von Finanzierungsschwierigkeiten allerdings mehrmals. Am 15. Januar 2011 weihte Galatasaray mit einem Freundschaftsspiel gegen Ajax Amsterdam sein neues 52.647 Zuschauer fassendes Schmuckstück – nach dem Atatürk-Olympiastadion in Istanbul das zweitgrößte Stadion in der Türkei – ein.

Tore wollten an diesem Tag zwar nicht fallen, beeindruckt gingen die Fans trotzdem nach Hause. Neben einer Lichtshow gefiel vor allem das Vereinsmuseum. Ein geplantes ausfahrbares Dach, wie die VELTINS-Arena es besitzt, installierten die Bauherren bis heute nicht. Es sei nur bei Naturkatastrophen sinnvoll, lautete die etwas seltsame Erklärung des „Gala“-Vorstands.

Das erste Derby gegen den Erzrivalen Fenerbahce verlor Galatasaray am 18. März 2011 mit 1:2. Böse Zungen behaupten, es könnte an dem Arbeiter gelegen haben, der während des Baus mit seinem Fenerbahce-Schal in der Arena posierte, sich anschließend aber einen neuen Job suchen musste.

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