Schalke 04 verurteilt rassistische Beleidigung gegen Christopher Antwi-Adjei scharf

Während der Erstrundenpartie des DFB-Pokals zwischen dem 1. FC Lokomotive Leipzig und dem FC Schalke 04 am Sonntag (17.8.) beleidigte mindestens ein Zuschauer aus dem Heimbereich Christopher Antwi-Adjei rassistisch. Königsblau verurteilt den Vorfall scharf.

Christopher Antwir-Adj hält den Ball in der Hand. Seine Mitspieler und der Schiedsrichter gegen auf ihn zu.

In der 13. Minute lief Christopher Antwi-Adjei zur Seitenlinie heraus, um einen Einwurf auszuführen. Dann fielen Worte, die weder auf dem Fußballplatz noch an anderer Stelle Platz haben. Nach Hinweisen von Antwi-Adjei und Kenan Karaman unterbrach das Schiedsrichtergespann die Partie, damit der Heimverein eine Durchsage im Stadion machen konnte. Statt Verständnis zu zeigen, pfiffen Teile des Heimpublikums Antwi-Adjei bei jeder Ballberührung bis zum Abpfiff aus – eine völlig unverständliche und enttäuschende Reaktion.

Im Namen des Gesamtvorstandes äußerte sich Frank Baumann am Abend: „Zuallererst tut es mir für Christopher sehr leid, dass er sich solche Worte anhören muss. Wir verurteilen dieses Verhalten aufs Schärfste und hoffen, dass derjenige ausfindig gemacht wird. Die Fans und Mitglieder von Schalke 04 haben sich in Satzung und Leitbild klar und unmissverständlich zum Kampf gegen Diskriminierung und Rassismus bekannt, als Verein und Vorstand vertreten wir diese Werte mit aller Deutlichkeit. Wir stehen fest an Christophers Seite.“

Ich hoffe, dass diese Person noch einmal über ihre Worte nachdenkt.

Christopher Antwi-Adjei

Antwi-Adjei selbst beantwortete nach dem Spiel Fragen der Medien: „Es ist sehr enttäuschend, so etwas heutzutage noch erleben zu müssen. Das gehört sich nicht. Ich hoffe, dass diese Person noch einmal über ihre Worte nachdenkt.“ Antwi-Adjei brachte den Vorfall nach dem Spiel zur Anzeige, die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen.

Ein Thema, über das gesprochen werden muss

Chef-Trainer Miron Muslic äußerte sich auf der Pressekonferenz und in den Interviews nach dem Spiel: „Bei solchen Äußerungen speie ich mich an. Das können wir nach den 120 Minuten nicht einfach ad acta legen. Das ist ein Thema, über das gesprochen werden muss. Chris hat in der Mannschaft kommuniziert, dass er rassistisch beleidigt worden ist. Wir haben als Mannschaft und als Staff dann versucht, ihn bestmöglich zu unterstützen.“

Die unmissverständliche Botschaft von Muslic: „Wir müssen klar und entschlossen gegen Rassismus ankämpfen. Wir verharmlosen das, wir reden immer von einer Einzelperson. Ich glaube, das ganze Stadion hatte ein Gefühl dafür, was passiert ist. Trotzdem pfeift das Stadion. Das ist dann keine Einzelperson. Das will ich klarstellen. Chris ist im Anschluss in jeder Aktion ausgepfiffen worden ist. Das ist das Allerletzte. Er hat trotzdem 120 Minuten auf dem Platz gestanden und gegen sehr viele Widerstände angekämpft. Hut ab vor seiner Leistung.“

Ich habe direkt gemerkt, dass etwas nicht stimmt und dem Schiedsrichter dann auch signalisiert, dass wir so nicht weiterspielen werden.

Kenan Karaman

Kapitän Karaman fand ebenfalls deutliche Worte: „Diese Aktion überschattet das ganze Spiel. Ich habe direkt gemerkt, dass etwas nicht stimmt und dem Schiedsrichter dann auch signalisiert, dass wir so nicht weiterspielen werden. Wenn es so weiter gegangen wäre, hätten wir nicht mehr weitergespielt. Der Schiedsrichter hat gut reagiert, das Spiel unterbrochen und gewartet, bis eine Durchsage im Stadion gekommen ist. Rassismus hat im Sport und auch sonst nirgendwo etwas zu suchen.“

Bereits 1994 hat der S04 als erster Bundesligist den Kampf gegen Rassismus und Diskriminierung in seine Satzung aufgenommen. Die Haltung, dass Hass und Hetze auf Schalke keinen Platz haben, ist längst fester Bestandteil unseres königsblauen Selbstverständnisses. Seit Beginn der Saison 2019/2020 koordinieren wir unseren Einsatz für Toleranz und Vielfalt unter dem Leitmotiv #STEHTAUF. Mit jährlichen Aktionswochen setzt der Club eigene Akzente parallel zur Themenwoche der DFL und der Initiative „!Nie wieder“.

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