1. FC Köln: Nachhaltigkeitsmantra

Das Früher war in Köln oft genug laut, hektisch und dramatisch. Das Heute mag vergleichsweise ruhig und langweilig scheinen, ist allerdings erfolgversprechender. Der Club aus der Domstadt hat sich der Nachhaltigkeit verschrieben. Köln, das soll Kontinuität bedeuten.

In Köln ist der „Effzeh“ allgegenwärtig. Die Stadt identifiziert sich mit ihrem Verein wie mit dem Dom. Die Begeisterung kann maßlos sein, im Erfolg wie in der Niederlage. Unter mancher Leidenschaft ist der Fußballclub schon oft kollabiert. Fünf Abstiege musste er zwischen 1999 und 2012 verkraften, einen europäischen Wettbewerb hat der Verein zuletzt vor 18 Jahren mit dem eher randständigen UI-Cup bestritten. Dann folgt die vergangene Saison: Köln gewinnt in der Hinrunde alle Westduelle gegen den S04, Bayer Leverkusen, den BVB und den Erzrivalen aus Mönchengladbach. Mit Rang neun gelingt die beste Bundesliga-Platzierung seit beinahe einem Vierteljahrhundert. Und was geschieht: nichts.

Am Rhein wiederholen sie ihr Mantra von Kontinuität und Nachhaltigkeit, von Präsident Werner Spinner über Geschäftsführer Jörg Schmadtke bis zu Chef-Trainer Peter Stöger. Das liest sich dann so: Die Arbeitspapiere der Kölner Kraft- und Kreativzentren haben die Verantwortlichen vorzeitig verlängert – ohne Ausstiegsklausel. Jonas Hector, Anthony Modeste und Leonardo Bittencourt bleiben bis 2021.

Das ist der beste und ausgeglichenste Kader, seit ich hier in Köln bin.

Für die nötige Erfahrung soll neben dem Ex-Schalker Marco Höger Routinier Konstantin Rausch sorgen, der vom SV Darmstadt 98 wechselte. „Das ist jetzt sicher der beste und ausgeglichenste Kader, seit ich hier in Köln bin“, stellt Stöger fest. Ein Ziel geben aber weder der Coach noch der Vorstand vor, das setzt sich die Mannschaft selber. Sie möchte den neunten Platz aus der vorigen Spielzeit erst einmal bescheiden bestätigen.

Wobei sie sich auf einem guten Weg wähnt. Als die Kölner am zweiten Spieltag mit dem 0:0 beim VfL Wolfsburg in erster Linie dem eigenen Verletzungspech trotzen, ist das in Addition mit dem 2:0 gegen den SV Darmstadt 98 und dem jüngsten 3:0 gegen den SC Freiburg laut Stöger ein guter Start, „um in ruhiges Fahrwasser zu kommen“. Darüber hinaus saisonübergreifend die achte Partie ohne Niederlage. Chef-Trainer und Geschäftsführer predigen weiterhin die Politik der kleinen Schritte, für große Sprünge sind sie nicht zu haben. Und doch feierte das ganze Stadion nach dem Erfolg gegen die Breisgauer die Tabellenführung – zumindest für eine Nacht.

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