Borussia Mönchengladbach: Grau war nur der November

Der Glanz vergangener Tage erwacht am Niederrhein zu neuem Leben. Die Jahre, in denen Borussia Mönchengladbach quälend lange um die Erstliga-Existenz bangen musste, sind längst vorbei. Seit Lucien Favre die Anweisungen gibt, zeigt die Formkurve nach oben. Nun galoppieren die Fohlen wieder auf internationalen Weiden und sind auch in der Liga nur schwer zu bändigen.

Die Euphorie ist in den vergangenen vier Jahren stetig gestiegen. Die Fans schwelgen mittlerweile in den Erinnerungen an die großen europäischen Auftritte in den 1970er-Jahren. Das zeigt allein die Tatsache, dass rund 40.000 Tickets für das Europa-League-Play-Off verkauft waren, noch bevor überhaupt Gegner und Datum feststanden. Sportdirektor Max Eberl zügelt seine Fohlen aber noch: „Wir wollen uns im einstelligen Tabellenbereich etablieren.“

Eine Formulierung, die mit Blick auf die Hinrunde ganz einfach untertrieben wirkt. Statt Fußball im Mittelfeldstil präsentiert die Favre-Elf Kombinationen im Hochgeschwindigkeitstempo. Wäre der November nicht so trist ausgefallen, gälte die Borussia wohl als Bayern-Jäger Nummer eins. Doch die Niederlagen bei Borussia Dortmund (0:1), gegen Eintracht Frankfurt (1:3) und beim VfL Wolfsburg (0:1) kosteten einige Punkte. Zuvor dagegen waren die Fohlen in den ersten zehn Spielen ohne Niederlage geblieben.

An Stagnation ist indes keineswegs zu denken. Stattdessen zieht Eberl das Tempo im Stall weiter an. Denn in Thorgan Hazard, Andre Hahn und Ibrahima Traore holten die Gladbacher drei pfeilschnelle Flügelbedienstete, auch Verteidiger Fabian Johnson und Torhüter Yann Sommer sollen helfen, den modernen Stil zu kultivieren. Das klappte nicht nur in der Liga bislang überdurchschnittlich gut.

Auch im Pokal ist die Borussia noch vertreten, international sogar ohne Niederlage in der Zwischenrunde gelandet. Doch Trainer Lucien Favre weiß gut, dass es trotz der positiven Entwicklung keine Automatismen gibt: „In der vergangenen Saison haben wir nur 22 Punkte in der Rückrunde geholt. Das müssen wir verbessern!“

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