Eintracht Frankfurt: Angriffslustig

Der Trennung folgte die alte Liebe. Nach der gescheiterten Liaison mit Thomas Schaaf, der am Main „keinen Rückhalt“ mehr spürte, soll bei Eintracht Frankfurt eine alte Herzensbindung wieder schlagen: Armin Veh kehrte zurück und sorgt seitdem für Aufbruchsstimmung im Adlerhorst, die sich für die Fans nach Europa anfühlt.

Plötzlich lief den Frankfurtern einfach der Trainer davon. Die Saison 2014/2015 war gerade zu Ende gegangen, da brach der knorrige Schaaf mit seinem Vorstand – obwohl der Club die Spielzeit auf dem durchaus akzeptablen neunten Tabellenplatz beendet hatte. Vorstandsboss Heribert Bruchhagen hatte zwar bis zuletzt zu Schaaf gehalten. Andere Vorstandsmitglieder stichelten indes, befanden, der Coach habe zu wenig Draht zur Mannschaft. Worauf Schaaf der Kragen platzte. Wer sich mit dem rauen Wetter im muggeligen Bremen arrangiert hat, muss nicht zwangsläufig der Richtige für das Klima in der Bankenmetropole sein – Zwietracht Frankfurt.

Im Juni verkündete Bruchhagen den Nachfolger: Armin Veh kehrte zurück. Der ausgewiesene Eintracht-Experte, der die Hessen 2012 von der Zweiten in die Erste Bundeliga führte und in der Folgesaison direkt in die Europa League. Bereits nach den ersten Partien zeigt sich, dass der Schwabe einen besseren Zugang zu seinen Spielern findet, als es die Verantwortlichen seinem Amtsvorgänger unterstellt hatten.

Nach holprigem Start mit einer Niederlage in Wolfsburg und einem Unentschieden gegen den FC Augsburg überzeugte Vehs Elf mit angriffslustigem Fußball und zwei Siegen gegen den VfB Stuttgart und den 1. FC Köln. Zuletzt gab es zudem ein 0:0 in Hamburg. Besonders auffällig bislang: Das Offensivtriumvirat aus Haris Seferovic, Alexander Meier und dem Zugang Luc Castaignos, das bislang satte neun Treffer erzielen konnte.

Besondere Freude bereitet den Eintracht-Fans die Wiederkehr ihres „Fußballgotts“ Alex Meier. Gegen Köln meldete sich der Torschützenkönig der vergangenen Saison mit einem furiosen Hattrick zurück. Viele Tore sind allerdings auch zwingend nötig, um manche Lässigkeit in der Verteidigung auszugleichen. Insgesamt 119 Gegentreffer aus den beiden abgelaufenen Spielzeiten sprechen für sich.

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