OGC Nizza: Neues Projekt an der Cote d‘Azur

Mit drei Siegen aus vier Spielen startete die neuformierte Mannschaft vom OGC Nizza denkbar gut in die neue Saison der französischen Ligue 1. Und das trotz eines Umbruchs. Das Gesicht des Neuanfangs an der Cote d’Azur ist Lucien Favre, der auch in Nizza auf sein altbewährtes Konzept setzt.

„Wir müssen gute junge Leute holen, das ist unsere Chance, und darauf habe ich Lust“, sagte der neue Chef-Trainer vor dem Saisonstart. Finanzielle Power, um die angestrebten Ziele zu erreichen, hat der Club auf jeden Fall, verkaufte er doch vor wenigen Monaten 80 Prozent seiner Anteile an chinesische und amerikanische Investoren. Denn Nizza ist attraktiv: im vergangenen Jahr fehlten nlediglich zwei Zähler für die Champions-League-Qualifikation.

Dass Favre mit Engagement, Lust und jungen Spielern etwas erreichen kann, zeigte er schon in der Bundesliga bei Borussia Mönchengladbach. Dort übernahm er den Verein 2011 als Abstiegskandidaten und entwickelte ihn binnen viereinhalb Jahren zu einem nationalen Top-Club, der nun schon das zweite Mal in Folge in der Champions League spielt.

Bis zum Ende der erst kürzlich geendeten Transferperiode ließ Favre seinen Ankündigungen schließlich auch Taten folgen. Mit den Franzosen Wylan Cyprien und Arnaud Lusamba sowie dem Brasilianer Dalbert wurden vielversprechende junge Spieler verpflichtet, die auch bei anderen Clubs Begehrlichkeiten geweckt hatten. Hingegen haben Schlüsselspieler wie Hatem Ben Arfa, Valere Germain und der ehemalige Kapitän Nampalys Mendy den Verein im Sommer verlassen. Jene Spieler hatten in der vergangenen Saison noch einen großen Teil zur Europa-League-Qualifikation beigetragen.

Das neue Favre-Projekt beim OGC Nizza basiert ähnlich wie bei seiner vorherigen Station bei den Fohlen auf die Integration junger Spieler mit großem Potenzial. So setzte der neue Coach in den ersten Spielen unter anderem auf den 17-jährigen Innenverteidiger Malang Sarr, der erst im Sommer den Sprung aus der eigenen Jugend geschafft hatte. Der Kader weist derzeit auch ein Durchschnittsalter von lediglich 23,9 Jahren auf und zählt damit zu den zwei jüngsten der französischen Ligue 1.

Im Sommer wechselte mit Dante auch ein sehr erfahrener Spieler an die Cote d‘Azur, den Favre noch aus der gemeinsamen Zeit in Mönchengladbach bestens kennt. „Es ist sehr gut, so einen Spieler und Menschen im Team zu haben, weil wir viele junge Spieler haben, die einen erfahrenen Mann wie Dante brauchen. Das ist einfach sehr wichtig“, so der Coach über den Innenverteidiger.

Zudem wurden am Deadline-Day, dem letzten Tag der Transferperiode, zwei namhafte Spieler nach Nizza transferiert. Neben dem Ex-Schalker Younes Belhanda, der in der Rückrunde der vergangenen Bundesligasaison an die Königsblauen ausgeliehen war, zog es überraschend auch den Italiener Mario Balotelli in die südfranzösische Stadt. Entgegen der Behauptung von Präsident Jean-Pierre Rivere beteuerte der 26-Jährige bei seiner offiziellen Vorstellung, dass sein Transfer „kein Risiko“ sei.

Der italienische Nationalspieler konnte diese Aussage auch gleich in seinem ersten Spiel für den Club untermauern. Beim 3:2-Erfolg gegen Olympique Marseille am Sonntag (11.9.) steuerte Balotelli einen Doppelpack bei. Nach vier Spieltagen liegt der vierfache französische Meister somit aktuell mit zehn Zählern punktgleich mit Spitzenreiter AS Monaco auf dem zweiten Tabellenplatz.

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