VfB Stuttgart: Fuß in der Kellertür

Oktober 2014. In Stuttgart tobt der Cannstatter Wasen und verzaubert die Stadt in eine fröhliche Festlandschaft. Nach Feiern ist beim VfB Stuttgart allerdings niemandem zumute, das Team ist auf den Relegationsplatz abgesackt. Dabei sollte nach dem Beinahe-Abstieg in der Vorsaison Meistercoach Armin Veh die Dinge zum Besseren wenden. Doch weder er noch ein weiterer Rückkehrer vermochten den freien Fall per Knopfdruck abzufedern.

„Wenn wir Platz zehn oder elf holen, haben wir eine gute Saison gespielt“, gab sich Veh zu Beginn der Spielzeit optimistisch. Der Stuttgarter Meistermacher von 2007 löste Huub Stevens ab, der wiederum erst im März 2014 Thomas Schneider beerbt und den VfB in zwei Monaten vor dem Abstieg bewahrt hatte. Veh sollte ebenso für eine neue Offensive stehen wie etwa die Zugänge Filip Kostic (vormals FC Groningen) und Daniel Ginczek (1. FC Nürnberg), während Florian Klein (RB Salzburg), Oriol Romeu (FC Chelsea) und Adam Hlousek (1. FC Nürnberg) der Mannschaft defensiv festen Grund und Boden bereiten sollten.

Doch bereits in der ersten Pokalrunde wurden die bösen Geister aufs Neue geweckt und wiesen der Saison ihre Richtung: Aus gegen Zweitligaclub VfL Bochum. Das hatte es bei den Schwaben zuvor 19 Jahre lang nicht gegeben. Die Misserfolgs-Fortsetzung war in der Liga zu beobachten. Nach vier Spieltagen mit nur einem Punkt musste Sportvorstand Fredi Bobic gehen. Das Team wartete lange sechs Duelle auf den ersten Dreier, nach zwölf Partien übernahm es erstmals die Rote Laterne. Armin Veh saß Ende November bei der 0:1-Niederlage gegen den FC Augsburg zum letzten Mal auf der Trainerbank und trat tags darauf zurück.

Oberste Priorität hat, dass wir erstklassig bleiben.

Die Führung erinnerte sich an die jüngste Wende zum Guten: Unter der erneuten Leitung von Huub Stevens sollte es endlich bergauf gehen – Maxime Mindestziel: „Oberste Priorität hat, dass wir erstklassig bleiben“, betonte Präsident Bernd Wahler. Nach dem 4:1-Sieg beim SC Freiburg zum Trainer-Einstand ereilte den VfB indes schnell wieder der triste Alltag. Erst mit dem Frühlingsanfang kam der erste Sieg gegen Eintracht Frankfurt, und der Tabellenletzte nährte das zarte Hoffnungspflänzchen mit weiteren drei Punkten aus dem Spiel gegen Werder Bremen.

Nach einem 2:2 gegen den SC Freiburg findet sich der VfB zwar erneut auf Platz 18 wieder, hat aber weiter den Fuß in der Kellertür. Einen Punkt beträgt der Rückstand auf den SC Paderborn 07 und den Hamburger SV. Im direkten Duell könnten die Schwaben ihren Mitkonkurrenten an den letzten beiden Spieltagen besagte Kellertür noch vor der Nase zuschlagen.

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