Werder Bremen: Neues Angriffsduo, bewährte Taktik

Mit dem Amtsantritt von Viktor Skripnik begann bei Werder Bremen in der vergangenen Saison der Aufschwung. Nachdem der Ukrainer das Team nach dem 9. Spieltag von Robin Dutt, der mit vier Unentschieden und fünf Niederlagen enttäuschend in die Saison gestartet war, übernommen hatte, führte der langjährige Jugend- und U23-Coach die Grün-Weißen Stück für Stück aus dem Keller.

„Viele Experten hatten Werder im Herbst schon unter die Erde gebracht. Ich habe an die Wende geglaubt und das auch zum Ausdruck gebracht“, blickt Skripnik zurück. „Die Mannschaft hat diese positive Mentalität übernommen und sich da unten herausgespielt.“ Bis zum letzten Spieltag hatten die Bremer gar die Chance auf einen Europa-League-Startplatz. Erst eine Niederlage bei Borussia Dortmund ließ den Traum platzen. Unzufrieden war man an der Weser dennoch nicht.

Vor seiner ersten kompletten Serie als Chef-Coach musste Skripnik die Abgänge diverser Leistungsträger verkraften. Sebastian Prödl entschied sich nach sieben Jahren in der Werder-Abwehr für eine Luftveränderung und schloss sich dem englischen Premier-League-Aufsteiger FC Watford an, Jungstar Davie Selke erlag dem Lockruf der ambitionierten Rasenballsportler aus Leipzig und Torjäger Franco Di Santo ist mittlerweile ein Knappe.

Der ehemalige Kölner Anthony Ujah sowie der US-Nationalspieler Aron Johannsson, zuletzt für AZ Alkmaar in den Niederlanden aktiv, sollen die entstandene Lücke im Angriff schließen. Zudem gibt es zwischen den Pfosten ein neues altes Gesicht. Die neue Nummer eins im Tor ist Rückkehrer Felix Wiedwald von Eintracht Frankfurt. An der taktischen Ausrichtung soll sich indes nicht viel ändern. Wie schon in der vergangenen Spielzeit setzt Trainer Skripnik auf ein 4-4-2-System mit einer Raute im Mittelfeld. „Wir können bei optimalem Verlauf einen einstelligen Tabellenplatz belegen und wollen bis zum Schluss vielleicht am europäischen Wettbewerb kratzen“, formuliert Sport-Chef Thomas Eichin das Saisonziel.

Die Vorbereitung verlief zumindest verheißungsvoll. Die Bremer blieben in den Testspielen ungeschlagen und auch der Pflichtspielstart im DFB-Pokal gelang – wenn auch erst im Nachsitzen. Beim Drittligisten Würzburger Kickers gewannen die Hanseaten mit 2:0 nach Verlängerung. Für viele Werder-Fans ein ungewohntes Gefühl. Denn in den vergangenen Jahren überstand der Traditionsclub häufig nicht einmal die erste Runde.

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