nachGEfragt: Felix Busjan im Interview

Spieler und Co-Trainer in einer Person - Felix Busjan hat uns einen Einblick in seine täglichen Abläufe gegeben.

Foto:  Tim Rehbein

Redaktion: Hallo Felix, vorab erstmal vielen Dank, dass du dir Zeit für uns genommen hast. Das Wichtigste in der aktuellen Situation vorab, wie geht es dir?

Felix: Mir & meiner Familie geht es gut, danke.

Redaktion: Wie waren Deine letzten 4 Wochen nach dem letzten Pflichtspiel am 07.03. und dem heutigen Tag?

Felix: Ich bin eher ein Typ, der versucht aus der Situation das Beste zu machen. Ich trainiere weiterhin fokussiert und versuche mich nicht auf irgendwelche Eventualitäten vorzubereiten, sondern wirklich fit zu bleiben. Gerade nach dem Erfolg im letzten Spiel wollten wir mit diesem positiven Ergebnis den Schwung mit in die nächste Woche nehmen.

Redaktion: Du bist ja auch im Team in einer Doppelfunktion tätig, was kannst du als Co-Trainer in dieser Zeit tun?

Felix: Der normale Trainingsbetrieb ist seit dem 12.03. ausgesetzt. Wir haben direkt angefangen den Jungs etwas mit auf den Weg zu geben. Seitdem arbeiten wir mehrfach in der Woche individuell, versorgen die Jungs auch mit Trainingsplänen für das „Homeoffice“. Stabilitäts-, Koordinations- und Kräftigungsübungen dürfen keinesfalls fehlen, auch längere Läufe gehören dazu, damit wir möglichst wenig an körperlicher Fitness verlieren. Das haben wir bisher so gemacht und werden das auch in den kommenden Wochen so beibehalten.

Redaktion: Wie läuft die Kommunikation innerhalb der Mannschaft ab?

Felix: Wir haben eine gemeinsame Whatsapp-Gruppe in der wir den Kontakt halten. Viele Jungs schicken Videos von ihren Trainingseinheiten, so können wir uns in dieser schwierigen Zeit auch ein wenig gegenseitig pushen.

Redaktion: Inwiefern wird es nach dem Neubeginn schwierig, wieder Handball zu spielen, wenn man keinen wirklichen Ballkontakt über eine längere Zeit hat?

Felix: Wir tun momentan genau das, was wir machen können. Also im körperlichen und konditionellen Bereich da zu sein, wo wir vor der Pause waren. Das was im technischen und taktischen Bereich liegt, das können wir natürlich nicht auffangen. Ich denke, dass es vergleichbar mit der eigentlichen Sommerpause ist. Es wird auf jeden Fall eine Herausforderung werden, aber natürlich freuen wir uns darauf. Wir werden mit Sicherheit sehr viele Übungen mit dem Ball machen. Alle Teams starten unter gleichen Voraussetzungen.

Redaktion: Habt ihr euch als Mannschaft schon ausgetauscht, wie es eurer Meinung nach weitergehen sollte? Wie siehst du es persönlich?

Felix: Nein, das war bisher kein Thema im Kreise des Teams. Letztendlich liegt es auch nicht in unserer Hand. Aus rein sportlicher Sicht würde ich es natürlich begrüßen, wenn wir die Saison zu Ende bringen, um einfach auch wieder geregelte Abläufe zu haben. Aber natürlich müssen wir auch schauen, was überhaupt machbar ist, letztendlich steht die Gesundheit des Einzelnen über allem. Daher gehe ich persönlich nicht davon aus, dass wir die Saison fortsetzen – die Entscheidung liegt jedoch beim Handballverband.

Redaktion: Inwiefern wird diese Entscheidung auch Auswirkungen auf die folgende Saison haben?

Felix: Sollte es zum Abbruch der aktuellen Saison kommen, gehe ich davon aus, dass es keine Absteiger, sondern nur Aufsteiger geben wird. Das würde natürlich bedeuten, dass wir in der kommenden Saison einen noch strafferen Zeitplan hätten. Auch würden wir ggf. unsere Saisonvorbereitung ein wenig anders planen müssen. Alles in Allem ist es ein recht komplexes Thema. Als Co-Trainer bin ich momentan mit einigen Vereinen in Kontakt, damit wir mögliche Vorbereitungsspiele zumindest schonmal grob planen können. Vorrangig gucken wir uns im Bereich Niederrhein um, sportlich gibt es dort einige potenzielle Gegner die sportlich mit uns auf Augenhöhe sind.

Redaktion: Es gibt aber auch einen positiven Nebeneffekt, du bist vor kurzer Zeit zum ersten Mal Papa geworden. Durch Homeoffice und die Unterbrechung der Saison bleibt da natürlich jetzt mehr Zeit für die Familie, wie sieht denn dein Alltag aus?

Felix: Ich unterstütze meine Frau wo ich nur kann. Ich stehe auch nachts auf und gebe die Flasche, da lasse ich meine Frau auf jeden Fall nicht alleine. Sobald ich im Homeoffice bin, bin ich auch vollständig auf die Arbeit fokussiert. Durch den entfallenen Arbeitsweg bin ich im Anschluss aber auch wieder sofort bei meiner Familie. Es ist ein schöner Nebeneffekt in einer allgemein schwierigen Zeit. Ich kann mir meine Zeit flexibler einteilen und habe meinen Sohn auch schonmal in Übungen mit eingebunden. Das macht dann natürlich doppelt so viel Spaß.

Redaktion: Wie sieht deine sportliche Zukunft aus?

Felix: Ich werde weiterhin Co-Trainer bleiben in der kommenden Saison, aber auch Spieler bleiben.

Redaktion: Ist eine Laufbahn als Trainer im Anschluss an deine aktive Zeit denkbar?

Felix: Definitiv. Eigentlich wollte ich im Januar mit der C-Lizenz beginnen, jedoch wurden die Pläne durch den familiären Zuwachs erstmal verschoben. Ich hoffe, dass ich dies im kommenden Jahr angehen kann. Mir ist es auch wichtig, sich in den verschiedenen Bereichen fortbilden zu können. Mir fehlt aktuell noch die nötige Erfahrung ein Team komplett übernehmen zu können, deshalb ist es jetzt schon hilfreich, dem Trainer beratend zur Seite stehen zu können.

Redaktion: Vielen Dank, dass du dir Zeit für uns genommen hast. Bleib gesund!

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