Alessandro Schöpf: Im September wieder angreifen

Es war einer seiner besten Auftritte in der vergangenen Saison. Beim 4:1-Sieg in Leverkusen bereitete Alessandro Schöpf zwei Tore vor und krönte seinen Gala-Auftritt zudem mit einem eigenen Treffer. Trotzdem würde der 23-Jährige das Duell mit der Werkself am liebsten aus seinem Kopf streichen.

Alessandro Schöpf

Denn in der Partie am 28. April erlitt der österreichische Nationalspieler einen Anriss des vorderen Kreuzbandes. „Das war schon ein Schock“, blickt der Rechtsfuß zurück. Nach dem vorzeitigen Saisonaus richtete der Mittelfeldmann den Blick aber schnell wieder nach vorne. Gemeinsam mit der medizinischen Abteilung der Königsblauen entschied er sich für eine konservative Behandlung – also keine Operation.

Heute, rund drei Monate nach der Verletzung, kann Schöpf als neutraler Spieler und als Passgeber bei Pressing-Übungen schon wieder Teile des Mannschaftstrainings absolvieren. Zweikämpfe sind hingegen noch tabu. Wenn es richtig zur Sache geht, schuftet er einige Meter abseits seiner Mitspieler individuell. Hinzu kommen Kraftübungen im Hotel. Nach einer MRT-Untersuchung, die Anfang August angedacht ist, hofft der letztjährige EM-Teilnehmer, sein Pensum weiter steigern zu können. „Ich brauche zum Glück nicht allzu lange, um wieder Muskulatur aufzubauen“, sagt er. „In den kommenden Wochen will ich mir noch einmal ordentlich Fitness holen, um im September wieder angreifen zu können.“

Ein möglicher Zeitpunkt für ein Comeback könnte das Benefizspiel beim FC Gütersloh am 31. August sein. Unter Druck setzt sich Schöpf aber nicht. Er denkt von Tag zu Tag und genießt momentan die Trainingsarbeit im Kreise der Mannschaft. „Man fühlt sich besser, wenn man nicht für sich allein trainiert. Ich bin in die Mannschaft und die Abläufe voll integriert. Für den Kopf ist das nicht unwichtig“, erklärt der Österreicher. Das Zimmer in Mittersill teilt sich der 23-Jährige mit seinem Landsmann Guido Burgstaller. „Wir verstehen uns super und gehen uns nicht gegenseitig auf die Nerven“, sagt Schöpf und ergänzt lachend. „Das passt perfekt, auch wenn Burgi manchmal schnarcht.“

Der Mittelfeldmann spricht aber nicht nur viel mit Burgstaller. Auch mit Domenico Tedesco tauscht er sich immer wieder aus, denn „Kommunikation ist dem Trainer extrem wichtig. Das gefällt mir sehr gut.“ Beeindruckend sei, wie viele Sprachen der Coach beherrsche. „Er kann sich wirklich mit jedem Spieler verständigen und geht in seinen Einzelgesprächen auch auf die verschiedenen Charaktere ein, sodass er nicht nur seine Denkweise vermittelt, sondern auch die Sicht jedes Einzelnen versteht“, sagt Schöpf. „Das kann für unsere gemeinsamen Ziele nur förderlich sein.“

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