Auftaktveranstaltung zur Spurensuche

In Kooperation mit der Jüdischen Gemeinde Gelsenkirchen, dem Institut für Stadtgeschichte und dem Schalker Fanprojekt präsentierte der FC Schalke 04 am Donnerstag (5.9.) sein neues Projekt „Spurensuche - Jüdische Schicksale auf Schalke“ in der VELTINS-Arena und begab sich mit mehr als 100 Gästen auf eine Reise in die dunkle Vergangenheit des Clubs.

Spurensuche

Nachdem Peter Peters die Gäste und Kooperationspartner begrüßt und in das Thema eingeführt hatte, stellte Dr. Daniel Schmidt vom Gelsenkirchener Institut für Stadtgeschichte die historische Sachlage rund um den FC Schalke 04 während des Dritten Reichs vor. So beleuchtete er die Entstehung des Vereins ebenso wie seinen Weg vom sogenannten „Pollackenverein“ zu einem Club, der von den Nationalsozialisten für ihre Propagandazwecke genutzt wurde.

Im Anschluss daran kamen dann Judith Neuwald-Tasbach, Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde in Gelsenkirchen, Markus Mau, Leiter des Schalker Fanprojekts, Sebastian Buntkirchen, Geschäftsführer Schalke hilft!, Dr. Daniel Schmidt und Peter Peters als Vertreter der Kooperationspartner zusammen, um gemeinsam mit den Gästen – moderiert von Jörg Seveneick – zum Projekt und zum Buch zu diskutieren.

Spurensuche

„Als ich das Buch zum ersten Mal aufgeschlagen und mit dem Lesen begonnen habe, war ich sehr erschrocken. Da wird etwas lebendig, was man so nicht mehr konstant in Erinnerung hatte. Es gibt einem aber auch die Kraft, den Mut und den Auftrag, mit der Aufklärung weiterzumachen, damit die Dinge, die damals passiert sind, sich nie mehr wiederholen“, so Peter Peters, Vorstand für Finanzen und Organisation.

Die Gräueltaten, die die Nationalsozialisten den jüdischen Schalkern antaten, sind an Grausamkeit kaum zu übertreffen. Der FC Schalke 04 hat sich damals nicht vor diese Schalker gestellt, manch einer aus den Reihen des Vereins profitierte sogar von der Entrechtung der Juden. Aus dieser dunklen Vergangenheit erwächst für Königsblau eine gesellschaftliche Verpflichtung.

Spurensuche

In den vergangen zwei Jahren hat sich der S04 deshalb gemeinsam mit den Projektpartnern auf die langwierige und aufwändige Suche nach den Spuren jener Schalker begeben, die unter den Schreckenstaten der Nazis litten. Archive, Gedenkstätten und Museen in Deutschland, den Niederlanden und den USA wurden angeschrieben, der Kontakt zu Angehörigen in Gelsenkirchen, Israel, Peru und den Vereinigten Staaten aufgenommen, um Erzählungen über die jüdischen Vereinsmitglieder zu hören, Fotos zu ergattern, Stammbäume nachzuvollziehen.

Am Ende ist dabei ein Buch entstanden, das an all die Orte in Gelsenkirchen führt, an denen die jüdischen Schalker gewohnt, gearbeitet und gewirkt haben. Ihre Biografien wurden aufgearbeitet, die Erinnerung an die Personen wieder lebendig gemacht.

„Spurensuche – Jüdische Schicksale auf Schalke“ ist kostenfrei erhältlich – Bestellungen werden per E-Mail unter schalkehilft@schalke04.de entgegengenommen.

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