Auguste Victoria: Abschied auf Schalke

Mit der Stilllegung des traditionsreichen Bergwerks Auguste Victoria verabschiedete sich 2015 der deutsche Steinkohlenbergbau aus Marl. Zum Abschied lud der FC Schalke 04 die Bergleute am 18. Dezember 2015 zum Heimspiel gegen die TSG 1899 Hoffenheim in die VELTINS-Arena ein. Der Ruhrkohlechor sorgte an diesem Abend für einen ganz besonderen Gänsehautmoment.

Zeche Auguste Victoria

Am 18. Dezember 2015 endete im Rahmen der großen Abschlussveranstaltung „Das letzte Fördergefäß“ die Produktion des Bergwerks Auguste Victoria in Marl. Der Aufsichtsrat der RAG hatte die Stilllegung bereits im Dezember 2013 beschlossen und war damit den Vorgaben der Politik nachgekommen. Im Abschlussjahr war der Belegschaft sogar noch ein Rekord gelungen: 18.687 Tonnen Steinkohle täglich förderten die Mitarbeiter im März 2015 und erzielten damit eine neue Bestmarke bei der durchschnittlichen Tagesförderung eines Monats auf Auguste Victoria.

Eine einzigartige Verbindung

Peter Peters, Finanzvorstand der Königsblauen, erklärte damals: „Die Verbindung zwischen dem FC Schalke 04 und dem Bergbau ist einzigartig. Die Förderung von Kohle ist ein riesiger Teil der Geschichte des Ruhrgebiets und gleichzeitig auch der unseres Vereins. Deswegen ist es sehr bewegend, dass mit Auguste Victoria das vorletzte Bergwerk in unserer Region die letzte Kohle gefördert hat. Gleichzeitig ist es für uns selbstverständlich, den Kumpeln an diesem schweren Tag noch eine kleine Freude zu machen.“

Als Verein, der von Bergarbeitern gegründet wurde, sah sich der FC Schalke 04 in einer besonderen Verantwortung und verabschiedete die Kumpel im Rahmen des letzten Heimspiels der Hinrunde der Saison 2015/2016 würdig.

Ergreifender Moment vor 60.000 Zuschauern

Auch Schalkes Aufsichtsratsvorsitzender Clemens Tönnies zeigte sich in seiner Ansprache an die Bergmänner bewegt von diesem Abschied: „Es ist ein schwarzer Tag für das Ruhrgebiet, ein schwarzer Tag für den FC Schalke 04. Schalke und der Bergbau – das eine ist ohne das andere nicht vorstellbar.“

Vor Anpfiff des Spiels trat dann der Ruhrkohlechor auf dem Rasen der – nur durch Grubenlampen erhellten – VELTINS-Arena auf und sang zu Ehren der scheidenden Bergleute das Steigerlied. Ein ergreifender Moment – nicht nur für die anwesenden Kumpel, sondern auch für die über 60.000 Zuschauer im Schalker Stadion.

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