Deutsch-Chinesischer Fußball-Austausch in Köln

Wenige Tage nach der Unterzeichnung der deutsch-chinesischen Fußball-Kooperation haben sich Vertreter von Vereinen und Verbänden beider Länder zu einem Austausch in Köln getroffen.

Gemeinsam mit der stellvertretenden chinesischen Premierministerin Liu Yandong haben sich unter anderem auch Schalkes Marketingvorstand Alexander Jobst und Finanzvorstand Peter Peters in seiner Funktion als 1. Vize-Präsident der DFL zu Themen wie Ausbildung von Spielern, Trainern und Schiedsrichtern sowie die Zusammenarbeit auf Club-Ebene ausgetauscht.

An dem Austausch nahmen außerdem DFL-Präsident Dr. Reinhard Rauball, DFL-Geschäftsführer Christian Seifert, DFB-Generalsekretär Dr. Friedrich Curtius, DFB-Schatzmeister Dr. Stephan Osnabrügge sowie Jörg Wacker (Vorstand Internationalisierung, Merchandising FC Bayern München), Werner Spinner (Präsident 1. FC Köln), Carsten Cramer (Direktor Vertrieb, Marketing und Business Development Borussia Dortmund), und Alexander Wehrle (Geschäftsführer 1. FC Köln) teil.

Der chinesische Partner war zudem mit dem stellvertretenden Bildungsminister Hao Ping und dem Vize-Minister des Nationalen Amtes für Sport, Cai Zhenhua, der auch das Amt des Fußballverbandspräsidenten inne hat, sowie einigen Club-Repräsentanten vertreten.

Die zunächst auf fünf Jahre ausgelegte Kooperation enthält eine Grundlagenvereinbarung auf Staatsebene sowie Abkommen des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) und der Deutschen Fußball Liga (DFL) mit dem chinesischen Bildungsministerium und dem chinesischen Fußballverband. Die Zusammenarbeit zielt auf kontinuierlichen, wechselseitigen Austausch zwischen beiden Ländern ab. Dabei soll durch umfangreiche Maßnahmen die Entwicklung des chinesischen Fußballs unterstützt werden.

Alexander Jobst, was bedeutet das Abkommen des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) und der Deutschen Fußball Liga (DFL) mit dem chinesischen Bildungsministerium und dem chinesischen Fußballverband für die Internationalisierungsbestrebungen des S04?

Wir freuen uns über die deutsch-chinesische Fußballkooperation, besonders weil die Eindrücke unserer China-Reise im Sommer 2016 uns allen noch sehr präsent sind. Wir sind mittlerweile seit fast zwei Jahren mit zahlreichen digitalen Aktivitäten und unserer Knappen-Fußballschule in China präsent. Das jeweilige Zuschauerinteresse in den Stadien und die landesweite TV-Reichweite mit mehreren hundert Millionen chinesischen Zusehern bestätigen eindrucksvoll, dass wir den richtigen Zeitpunkt gewählt haben. Das Abkommen ermöglicht es uns nun, in Zukunft noch intensiver in China tätig zu sein. Es ist wichtig, in China nachhaltig und konsequent zu agieren, denn nur so können wir mit unserem Engagement langfristig Erfolg haben – mit der Gewinnung neuer Fans und wirtschaftlichem Erfolg.

Wie genau sehen die Anknüpfungspunkte zum FC Schalke 04 aus?

2015 und 2016 haben rund zehn Trainer unserer Knappenschmiede Fußball-Camps für talentierte Nachwuchsspieler in Kunshan und Peking ausgerichtet. Während des Camps kristallisierten sich dann die besten Talente für eine regionale Eliteauswahl heraus. Nach diesen positiven Erfahrungen haben wir nun gemeinsam mit der Provinzregierung von Kunshan eine umfangreiche dreijährige Vereinbarung geschlossen, um die Talentförderung in der Provinz nachhaltig zu gestalten. Die besten Talente haben die Möglichkeit beim FC Schalke 04 zu hospitieren, denn wir sind bemüht, hochtalentierten chinesischen Spielern den Schritt nach Europa zu ermöglichen. Ein wichtiges Augenmerk legen wir dabei außerdem auf die Tatsache, dass Schalke 04 jeweils mit eigenen lizenzierten Trainern und Scouts aus der Knappenschmiede in China präsent ist. Wir fördern diese Ausbildung also tatsächlich sportlich und nicht als rein kommerzielles Lizenzgeschäft.

Wir sind bemüht, hochtalentierten chinesischen Spielern den Schritt nach Europa zu ermöglichen.

Peter Peters, wie lange arbeitet die Deutsche Fußball Liga nun schon an diesem Abkommen mit der Volksrepublik China?

Die DFL pflegt schon seit langer Zeit gute Beziehungen nach China. Mit dem neu geschlossenen Abkommen und der Kooperation zwischen der Deutschen Fußball-Liga und China stellen wir uns ab sofort noch besser auf, um uns auch in Zukunft auf dem chinesischen Markt zu positionieren und unsere Expertise und Unterstützung anzubieten.

Die DFL pflegt schon seit langer Zeit gute Beziehungen nach China.

Was bedeutet diese weitreichende Vereinbarung für die DFL?

Wir gehen mit unserem Abkommen mit China auf höchster politischer Ebene eine Kooperation ein. Das ist etwas ganz Besonderes und einzigartig. Wir wollen in den nächsten Monaten dieses Projekt mit Leben und natürlich mit Fußball füllen. Wir wissen es sehr zu schätzen, dass man in China zum Beispiel von der deutschen Nachwuchsarbeit profitieren will und sehen das als Anerkennung für die jahrelange gute Arbeit in diesem Bereich. Wir wollen unsere chinesischen Kollegen in diversen Bereichen unterstützen und stehen deshalb zum Beispiel auch in der Trainerausbildung sowie zum Wissensaustausch hinsichtlich der Liga-Organisation zur Seite. Natürlich werden wir jetzt auch schauen, dass wir mit neuen chinesischen Sponsoren und Partnern den Fußball in Deutschland und China voranbringen.

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