Klaus Fischer wird 70 - „Mister Fallrückzieher“ weiß noch immer, wo das Tor steht

Er ist bis heute Schalkes bester Bundesliga-Torschütze aller Zeiten: Insgesamt elf Jahre spielte Klaus Fischer für Königsblau. In dieser Zeit schoss er sich mit 182 Toren in die Fanherzen und ließ die Fußballwelt dabei regelmäßig über seine sehenswerten Fallrückzieher staunen. Am Freitag (27.12.) feiert der ehemalige Bundesliga-Torschützenkönig seinen 70. Geburtstag.

Klaus Fischer

Wurzeln geschlagen hat der gebürtige Bayer längst im Ruhrpott. „Heute ist Gelsenkirchen unsere zweite Heimat“, sagt Fischer, den es 1970 gemeinsam mit seiner Frau Margit aus dem Süden der Republik ins Revier zog. Eine Entscheidung, die der sympathische Kicker nie bereut hat. Wenn er in der VELTINS-Arena zu Gast ist, fragen ihn die Fans noch heute nach einem Autogramm oder einem Foto. „Im Stadion sprechen mich viele Menschen an, die sagen: ,Wegen Ihnen bin ich Schalke-Fan geworden.‘ Das macht mich stolz!“, verrät er.

Im Stadion sprechen mich viele Menschen an, die sagen: ,Wegen Ihnen bin ich Schalke-Fan geworden.‘ Das macht mich stolz!

Klaus Fischer

Die große Popularität unterstreicht auch die Tatsache, dass Fischer bei der Abstimmung zur Schalker Jahrhundert-Elf die meisten Stimmen bekam. Vor Legenden wie Stan Libuda, Ernst Kuzorra oder Olaf Thon. Fischer avancierte auf Schalke bereits in seinen ersten Spielen zum Liebling der Massen – und das nicht nur wegen seiner zahlreichen Tore, mit denen er unter anderem großen Anteil am DFB-Pokalsieg 1972 sowie an der Vizemeisterschaft im gleichen Jahr hatte. Es waren seine Nähe zu den Anhängern und seine Bescheidenheit.

Tor des Vierteljahrhunderts - natürlich per Fallrückzieher

Zwar stand fast immer der Name ‚Fischer‘ auf der Anzeigetafel, aber „wenn man solche Flanken bekommt wie die von Erwin Kremers oder Stan Libuda, später auch von Rüdiger Abramczik – davon lebt man natürlich als Stürmer“, wies der Bundesliga-Torschützenkönig von 1976 immer wieder auf die Verdienste seiner Vorlagengeber hin. Sechsmal wurden seine Treffer von den Zuschauern der ARD-Sportschau zum ‚Tor des Monats‘ gewählt. Eines gar zum ‚Tor des Vierteljahrhunderts‘: 1977 traf er für die Nationalmannschaft per Fallrückzieher gegen die Schweiz.

Auf Torejagd geht Fischer heute noch immer. Im Trikot der Traditionself beweist er regelmäßig auch im fortgeschrittenen Alter, dass er von seiner Treffsicherheit nichts eingebüßt hat. Zuletzt blieb dem Vollblutstürmer aber nur die undankbare Zuschauerrolle. „Nie hat mich ein Torhüter erwischt, bis vor einigen Wochen im hohen Alter. Der Ball kam von links nach innen, ich wollte ihn stoppen und reinschieben, da habe ich den Torhüter nicht gesehen. Es hat mich richtig umgehauen: eine Sehne in der linken Schulter gerissen, eine angerissen, sechs Wochen Manschette, Reha“, beschreibt er die schmerzhafte Szene von einem Kick mit den königsblauen Oldies.

Nie hat mich ein Torhüter erwischt, bis vor einigen Wochen im hohen Alter.

Klaus Fischer

„Ob ich wieder spielen werde, weiß ich noch nicht. Ich werde es ohne Druck versuchen. Wenn‘s nicht mehr geht, dann ist das so. Wäre aber schade, denn eigentlich wollte ich vom Alter her noch Heiner Kördell überholen“, sagt Fischer.

Seinen 70. Geburtstag feiert der Jubilar in Bayern. „Wir verbringen die Feiertage in unserem Haus in Zwiesel, wie jedes Jahr zu Weihnachten; mit großer Familie und Freunden, darunter Hans-Jürgen Wittkamp, der früher für Schalke und Gladbach gespielt hat. Sie können auswählen aus drei Gerichten, natürlich eher bayerisch, es kommen ja fast alle von dort.“, sagt Fischer, der zu seinem Ehrentag lediglich einen Wunsch hat: „Dass wir alle gesund bleiben. Das ist mir das Allerwichtigste. Ich klopf auf Holz.“

Schalker Kreisel

Eine ausführliche Story über Klaus Fischer mit vielen Fotos und Anekdoten finden Mitglieder im Schalker Kreisel, der zum letzten Hinrundenspiel gegen den SC Freiburg erschienen ist.

Abrufbar ist das Vereinsmagazin der Königsblauen auch in der Schalker Kreisel App!

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