Königsblaue Zeitreise: Mit Klaus Fischer auf den Spuren von 60 Jahren Bundesliga

Bei der 90-minütigen Tour durch die ehemalige Schalker Spielstätte erfuhren die Teilnehmenden Wissenswertes über die Anfänge der Schalker Geschichte. Los ging es auf dem heutigen Kunstrasen, der in dieser Form damals selbstverständlich noch nicht existierte. Das Eröffnungsspiel im Jahr 1963 zwischen dem FC Schalke 04 und VfB Stuttgart wurde auf Asche ausgetragen. Die Knappen entschieden das Heimspiel damals durch Tore von Willi Koslowski und Waldemar Gerhardt mit 2:0 für sich.

Auch der ehemalige Schalker Stürmer Klaus Fischer wusste einiges von damals zu berichten. Gemeinsam mit den Fans erinnerte er sich an seine Zeit im königsblauen Trikot. Fischer erzählte von einem seiner wohl wichtigsten Elfmeter, den er auf diesem Platz verwandelte. In der Saison 1971/1972 erzielte er in der 89. Minute per Strafstoß den spielentscheidenden Treffer zum 2:1-Sieg gegen den VfB Stuttgart. Durch dieses Tor behielt der S04 sich noch Chancen auf die Meisterschaft. Direkter Konkurrent und Gegner im letzten Saisonspiel war der FC Bayern. Am Ende reichte es nicht ganz, das Duell mit den Münchnern endete mit einer 1:5-Niederlage für Königsblau.

Bei der Besichtigung der ehemaligen Schalker Kabine erhielten die Fans exklusive Einblicke in die Vereinshistorie, denn die originalen Bänke und Spiegel sind bis heute erhalten geblieben. Bei einem genaueren Blick an die Decke bemerkte Fischer jedoch eine Veränderung: Die Discokugel, die mittlerweile die Kabine schmückt, hing zu Fischers Zeiten noch nicht in der Umkleide. Heute ist die Platzanlage Austragungsort der Spiele von DJK Teutonia Schalke-Nord.

Der Schalker Rekordtorschütze schwärmte außerdem von der Atmosphäre in der Glückauf-Kampfbahn – und einem ganz besonderen Mitspieler. „Es war eine großartige Mannschaft damals. Wenn wir gespielt haben, waren von den Rängen Libuda-Sprechchöre zu hören. Alle haben ihn bewundert“, erinnert sich Klaus Fischer. „Libuda hat seine Gegner mit einer Körpertäuschung ausgetrickst und ist rechts an ihnen vorbei. Alle wussten es, doch er hat es immer wieder geschafft.“

Nicht nur Fischer verbindet noch heute unzählige schöne Momente mit der Glückauf-Kampfbahn. Viele der Anwesenden erinnerten sich an diesem Abend auch an ihre Erlebnisse als Fan auf der Tribüne und zeigten sich beeindruckt von den Geschichten der Schalker Legende. Eines ist sicher: Sie werden sich noch lange an diese Zeitreise erinnern.