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Das sind die Neuen: Ben Manga stellt Profile, Qualitäten und Potenziale der Zugänge vor – Teil 2
Insgesamt elf externe Neuzugänge haben die Königsblauen bislang für die anstehende Saison verpflichtet. Jeder einzelne Spieler bringt ein Profil mit, das dem Team bei den anstehenden Aufgaben weiterhelfen soll: kurz-, mittel- und langfristig. Ben Manga stellt die neuen Gesichter auf schalke04.de in alphabetischer Reihenfolge vor. Im zweiten Teil spricht der Direktor für Kaderplanung, Scouting und Knappenschmiede über Ron-Thorben Hoffmann, Emil Højlund, Peter Remmert und Felipe Sanchez.
Vorweg, so Manga, gelte übergreifend für sämtliche Neuzugänge, dass bei der Auswahl nicht ausschließlich auf die sportlichen Fähigkeiten geschaut worden sei, sondern auch auf den Charakter. „Natürlich ist es erst einmal wichtig, dass die Jungs Fußball spielen können. Gleichzeitig spielen die Persönlichkeit und das Auftreten eine Rolle“, erklärt der 50-Jährige. „Denn gerade in Phasen, in denen es nicht gut läuft, ist es wichtig, als Mannschaft aufzutreten. Ich bin überzeugt davon, dass wir Spieler ausgewählt haben, die den Teamgedanken und -Erfolg und nicht sich selbst in den Vordergrund stellen.“
Ron-Thorben Hoffmann
„Mit Thorben (der Spieler möchte Thorben genannt werden, Anm. der Redaktion) haben wir einen Keeper geholt, der beim FC Bayern über mehrere Jahre eine sehr gute Ausbildung genossen hat und in der Lizenzmannschaft der Münchner regelmäßig mit zahlreichen Nationalspielern auf extrem hohen Niveau trainieren konnte.
Auf seinen weiteren Stationen beim AFC Sunderland in England und zuletzt in den zwei Spielzeiten bei Eintracht Braunschweig hat er sich, auch aufgrund von sehr vielen Einsätzen, noch einmal weiterentwickelt. In der abgelaufenen Saison gehörte Thorben zu den stärksten und konstantesten Keepern in der Zweiten Liga.
Ich bezeichne ihn gerne als kompletten Torhüter. Damit meine ich: Er ist stark mit den Händen, hat aber auch eine ordentliche Ballbehandlung mit dem Fuß.
Wir haben uns auf Schalke bereits frühzeitig mit der Frage beschäftigt, wie wir uns für die Zukunft auf der Position zwischen den Pfosten aufstellen möchten. Unsere Wahl ist dabei sehr schnell auf Thorben gefallen. Mit seinen 25 Jahren befindet er sich in einem guten Alter für einen Torwart. Ich bezeichne ihn gerne als kompletten Torhüter. Damit meine ich: Er ist stark mit den Händen, hat aber auch eine ordentliche Ballbehandlung mit dem Fuß. Thorben zeichnet ein gutes Spielverständnis aus, er ist jederzeit anspielbar und weiß dann auch, was er mit der Kugel zu machen hat. Heutzutage ist das sehr wichtig, da die meisten Mannschaften von hinten heraus Fußball spielen möchten.
Dazu imponiert mir seine gute Ausstrahlung, auch das ist wichtig bei einem Schlussmann. Dass Thorben die Zweite Liga kennt, ist sicherlich auch kein Nachteil. Aber das ist bei der Wahl für ihn nicht das ausschlaggebende Kriterium gewesen.“
Emil Højlund
„Mit Emil haben wir vom FC Kopenhagen einen talentierten Angreifer mit einem sehr interessanten Profil verpflichtet. Der Junge bringt mit seinen 1,91 Metern sehr gute Voraussetzungen für die Position in der Spitze mit. Er ist ein mitspielender Stürmer mit guten Laufwegen, der zugleich Bälle festmachen kann – und der weiß, wo das Tor steht.
Emil setzt seinen Körper trotz seines noch jungen Alters gut ein. Er kann mit rechts und links gleichermaßen abschließen, ist kombinationssicher und verfügt dazu über eine gute Grundschnelligkeit – bei kurzen Wegen, aber auch auf Strecke.
Er kann mit rechts und links gleichermaßen abschließen, ist kombinationssicher und verfügt dazu über eine gute Grundschnelligkeit.
Wir sehen großes Potenzial in dem Jungen. Für sein Alter ist er bereits ein sehr kompletter Spieler. Bei all seinen genannten Qualitäten darf aber nicht vergessen werden, dass er erst 19 Jahre alt ist. Wir werden Emil daher nicht unter Druck setzen, sondern ihm die Zeit geben, die er benötigt.
In den Gesprächen mit uns hat er unmissverständlich den Willen vermittelt, sich auf Schalke im Herrenbereich Schritt für Schritt weiterzuentwickeln zu wollen. Dabei werden wir ihn unterstützen. Ich bin überzeugt, dass wir in Zukunft viel Freunde an dem Jungen haben werden.“
Peter Remmert
„Peter verfügt ein äußerst interessantes Profil. Mit seinen 1,93 Metern und seinem Körperbau ist er ein Stürmertyp, den es heutzutage kaum noch gibt. Neben der Größe überzeugt der Junge ebenfalls mit einer guten Beschleunigung, er hat insgesamt viel Power in seinem Spiel. Wenn Peter zum Schuss ansetzt, dann kann sich der gegnerische Torhüter auf etwas gefasst machen. Dazu bringt er die nötigen technischen Fähigkeiten mit.
Der Junge hat einen guten Torriecher, auch wenn seine Quote im Vorjahr in der A-Junioren Bundesliga Nord/Nordost vielleicht nicht überragend war (vier Treffer in 13 Spielen, Anm. der Redaktion). Aber er ist auch nicht für die U19 von Schalke, Leverkusen oder Hoffenheim – also bei einem Team, das oben mitspielt – aufgelaufen, sondern für den VfL Osnabrück (die Niedersachsen schlossen die Saison auf dem vorletzten Platz ab, Anm. der Redaktion). Da bekommst du als Stürmer nicht so viele Bälle wie bei einem Spitzenteam.
Mit seinen 1,93 Metern und seinem Körperbau ist er ein Stürmertyp, den es heutzutage kaum noch gibt.
Wichtig ist, dass Peter jetzt die Umstellung vom Junioren- auf den Männerfußball verinnerlicht. Da wird deutlich anders agiert als in der U17 oder U19. Jetzt trifft er auf erfahrene Innenverteidiger, die mit allen Tricks arbeiten, um einen Zweikampf für sich zu entscheiden. Diese Spielweise muss Peter annehmen.
Wir sehen in Peter ein großes Entwicklungspotenzial und wollen ihn dabei unterstützen, damit er dieses noch besser abrufen kann. Vielleicht wird er nicht direkt allzu viele Spielanteile in der Lizenzmannschaft haben. Aber auf Stecke bin ich mir sicher, dass wir auf Schalke noch viel Spaß an ihm haben werden. Spielpraxis in der U23 kann sicherlich auch helfen, denn es bringt dem Jungen nichts, wenn er jedes Wochenende nur auf der Bank sitzt. Er muss auf den Platz. In der Vergangenheit hat es genug Beispiele gegeben, die gezeigt haben, dass dieser Weg einem talentierten Spieler helfen kann.“
Felipe Sanchez
„Wir sind von Felipes Fähigkeiten zu 100 Prozent überzeugt und haben deshalb sehr um ihn gekämpft. Mein Scouting-Team und ich kennen ihn schon seit drei Jahren, haben seinen Weg seither genauestens verfolgt und immer wieder Kontakt gehabt. Gerade unser Scout für den argentinischen Markt, der auch dort lebt, war regelmäßig bei Felipes Spielen vor Ort und hat sich ein Bild von seiner positiven Entwicklung machen können.
Felipe hat einen guten Charakter, eine gute Mentalität. Zwei Eigenschaften, die Spieler aus Argentinien häufig auszeichnet. Ihn zeichnen ein starkes Zweikampfverhalten aus, sein Aufbauspiel ist ebenfalls sehr gut. Bei seinem jungen Alter (20, Anm. der Redaktion) imponiert mir zudem seine Antizipation. Felipe kann Spielsituationen bereits im Vorfeld erahnen und handelt auf dem Feld dementsprechend. Dazu ist er Linksfuß, was ihn noch einmal ein Stück weit interessanter macht. Denn Spieler mit seinen Fähigkeiten und einem linken Fuß sind nur ganz schwer zu bekommen.
Mein Scouting-Team und ich kennen ihn schon seit drei Jahren, haben seinen Weg seither genauestens verfolgt und immer wieder Kontakt gehabt.
Wichtig ist, dass wir Felipe ein wenig Zeit geben. Ich bin kein Fan davon, Druck auf junge Spieler auszuüben. Felipe ist das erste Mal in seinem Leben weit weg von der Heimat: ihn erwartet ein neues Land, ein neues Umfeld, eine neue Sprache. Das ist vom Kopf her gar nicht so einfach. Wir werden ihm aber jede erdenkliche Unterstützung geben, damit er sich wohlfühlt. Es sollte dennoch niemand erwarten, dass Felipe deshalb nach einigen Wochen auf Schalke bereits so spielt, als wäre er schon immer ein Teil des Teams gewesen.
Was zudem nicht vergessen werden darf: Der Spielstil in Argentinien ist ein anderer als in Deutschland. Spielsystem und Spielidee dort sind häufig daraus ausgelegt, eng am Mann zu stehen, viel Körperkontakt zu suchen. Was in Deutschland als Foul bewertet wird, läuft bei den Schiedsrichtern in Argentinien nicht selten einfach durch. Da muss Felipe lernen. Ich erinnere mich an meine Zeit in Frankfurt. David Abraham hat am Anfang bei der Eintracht viele Gelbe Karten gesehen, ist auch mal vom Platz gestellt worden. Später war er einer unserer Schlüsselspieler und Mannschaftskapitän.“