Das sind die Neuen: Ben Manga stellt Profile, Qualitäten und Potenziale der Zugänge vor – Teil 3

Vorweg, so Manga, gelte übergreifend für sämtliche Neuzugänge, dass bei der Auswahl nicht ausschließlich auf die sportlichen Fähigkeiten geschaut worden sei, sondern auch auf den Charakter. „Natürlich ist es erst einmal wichtig, dass die Jungs Fußball spielen können. Gleichzeitig spielen die Persönlichkeit und das Auftreten eine Rolle“, erklärt der 50-Jährige. „Denn gerade in Phasen, in denen es nicht gut läuft, ist es wichtig, als Mannschaft aufzutreten. Ich bin überzeugt davon, dass wir Spieler ausgewählt haben, die den Teamgedanken und -Erfolg und nicht sich selbst in den Vordergrund stellen.“

Moussa Sylla

„Moussa ist ein sehr spielintelligenter Stürmer, der nicht nur im Zentrum, sondern auch auf den Außenbahnen eingesetzt werden kann. Egal ob in einem System mit einem Mann vorne oder mit einer Doppelspitze, der Junge hat die Qualitäten für beide Optionen. Das bietet uns eine gewisse Flexibilität und macht uns auch ein Stück weit unberechenbar.

Ihn zeichnet ein gutes Eins-gegen-eins aus, sowohl auf dem Flügel als auch im Zentrum. Und was für einen Angreifer ganz wichtig ist: Der Junge hat einen ausgeprägten Torriecher und kann Situationen im Voraus erahnen. Er steht da, wo ein Stürmer stehen muss. Diesen Torinstinkt haben wir bereits erkannt, als ich Moussa vor einigen Jahren das allererste Mal gesehen habe. Wenn er vorne auftaucht, wird es für den Gegner immer gefährlich. Im Gesamtpaket ist er ein Spieler, der sehr schwer zu verteidigen ist.

Durch seine explosive Beschleunigung sorgt Moussa auch im Konterspiel stets für Unruhe. Dieses Element hat dem FC Schalke 04 in der Vorsaison ein Stück weit gefehlt. Wir haben deshalb schnell erkannt, dass wir Tiefe und Schnelligkeit in unserem Kader benötigen. Beides bringt Moussa zu 100 Prozent mit. Durch seine Dynamik wird er uns gerade im Ballbesitz enorm weiterhelfen. Hinzu kommt seine positive Grundeinstellung. Wer ihn im Training beobachtet, erkennt schnell, dass er Lust auf die Mannschaft und die Aufgabe auf Schalke hat.

Mein Scouting-Team und ich hatten ihn schon lange auf dem Schirm. In der Vergangenheit gab es immer mal wieder einen Austausch zwischen uns. Als klar war, dass wir auf dieser Position handeln müssen, habe ich direkt gesagt, dass Moussa unser Mann ist und wir alles, was in unserer Macht steht, machen müssen, um den Jungen für uns zu gewinnen. Ich habe Moussa dann angerufen und ihm von unseren Plänen und Vorstellungen für eine erfolgreiche Zukunft auf Schalke berichtet. Er war sofort Feuer und Flamme. Obwohl der Junge einige andere Angebote vorliegen hatte, bei denen er mehr hätte verdienen können, hat er sich voller Überzeugung für unseren Verein entschieden. Unser Glück ist es, dass er in der jüngeren Vergangenheit noch nicht voll durchgestartet ist. Sonst hätten wir keine Chance bei ihm gehabt. Jetzt hat sich ausgezahlt, dass wir stets den Kontakt gehalten haben.“

Martin Wasinski

„Martin ist ein sehr intelligenter Fußballer, der in einer Dreierkette als rechter Innenverteidiger und auch zentral aufgeboten werden kann, auch in anderen Spielsystemen findet er sich zurecht. Der Junge verfügt über ein sehr gutes Aufbauspiel. Er spielt klare Pässe, weiß aber auch, wenn er eine Linie überspielen muss.

Dazu ist er fußballerisch sehr gut ausgebildet. Martin kann einen Gegner ohne Probleme andribbeln. Unser Scout für den belgischen Markt hatte ihn schon lange auf dem Zettel. Wir kannten Martin bereits, als ich noch für Eintracht Frankfurt tätig gewesen bin.

Der Junge ist erst 20 Jahre alt, hat in Belgien aber schon knapp 50 Spiele als Profi in der höchsten Liga sowie den nationalen Pokalwettbewerben absolviert. Das können nicht viele Akteure in seiner Altersklasse nachweisen. Dadurch, dass er auch U-Nationalspieler gewesen ist, hat Martin zudem schon in jungen Jahren internationale Erfahrung sammeln können.

Wir sind davon überzeugt, dass Martin mit seinen Anlagen auf Schalke den nächsten Schritt machen wird.“

Amin Younes

„Amin ist ein Fußballer, der einfach Bock aufs Kicken hat. Er hat eine Ballbehandlung wie kaum ein Zweiter, seine spieltechnischen Fähigkeiten sind herausragend. Das hat er bei den verschiedenen Stationen in seiner Karriere immer wieder gezeigt. Er war ja nicht umsonst deutscher Nationalspieler, Confed-Cup-Sieger oder italienischer Pokalsieger. Wenn du diese Erfolge erreichst, dann musst du auch etwas draufhaben.

Ich kenne Amin schon seit vielen Jahren, wir hatten stets ein gutes Verhältnis und haben auch nach unserer gemeinsamen Zeit in Frankfurt immer den Kontakt gehalten. Als sich abgezeichnet hat, dass ich künftig für den FC Schalke 04 arbeiten werde, habe ich ihn angerufen, weil ich im Kopf hatte, dass er uns weiterhelfen wird. Denn ich war überzeugt davon: Wenn der Junge fit ist, kann er in der Zweiten Liga ein Unterschiedsspieler werden.

Amin war sofort Feuer und Flamme. Da er vereinslos war, habe ich ihm angeboten, dass er am Training unserer U23 teilnehmen darf, um wieder in Topform zu kommen. Denn ein Mannschaftstraining ist immer noch einmal etwas anderes als Einzeltraining. Dieses Angebot hat Amin dankend angenommen. Darüber hinaus hat er in der Sommerpause individuell geschuftet. Wenn man Amin anschaut, dann sieht man auch, dass er in den vergangenen Wochen und Monaten hart an sich und seiner Fitness gearbeitet hat.

Da Amin lange Zeit nicht gespielt hat, denke ich allerdings, dass er noch zwei, drei Monate benötigt, um wieder auf optimalem Level zu sein. Diese Zeit sollten wir ihm auch geben und ihn nicht direkt mit zu großen Erwartungen überfrachten. Gerade auf seiner Position ist neben den fußballerischen Fähigkeiten auch viel Laufarbeit gefragt.“

Teil 1: Ben Manga über Janik Bachmann, Aris Bayindir, Anton Donkor und Adrian Gantenbein

Teil 2: Ben Manga über Ron-Thorben Hoffmann, Emil Højlund, Peter Remmert und Felipe Sanchez