Alessandro Schöpf: U23-Spiele waren gut für die Beine und den Kopf

Mehr als sieben Monate nach seinem letzten Bundesligaspiel könnte Alessandro Schöpf am Samstag (31.8.) sein Comeback in der höchsten deutschen Spielklasse feiern - und das ausgerechnet gegen Hertha BSC. Im Interview mit schalke04.de spricht der Mittelfeldmann über wichtige Einsatzminuten in der U23, die Zuschauerrolle an den ersten beiden Spieltagen und die österreichische Nationalmannschaft.

Alessandro, wie gut warst du als Schüler in Mathematik?
Tatsächlich ganz gut. Das war ein Fach, bei dem ich mich leichtgetan habe und vor Klassenarbeiten nicht allzu viel üben musste.

Dann sollte die nächste Frage also kein Problem für dich sein: Bei wie viel Prozent bist du nach der langen Pause?
Nahezu 100 Prozent. An den vergangenen beiden Wochen habe ich jeweils in der U23 gespielt und dabei keine Probleme verspürt. Jede Minute hilft mir, um wieder die Spielfitness zu bekommen. Denn das ist noch einmal etwas anderes als im Training.

Das Knie fühlt sich gut an, ich spüre keine Probleme.

Alessandro Schöpf

Spielt die Verletzung im Hinterkopf noch eine Rolle?
Nein, das Knie fühlt sich gut an, ich spüre keine Probleme. In den Zweikämpfen ziehe ich voll durch und denke nicht darüber nach, dass etwas passieren könnte. Die Spiele waren zudem gut für den Kopf. Denn ein Spiel kann man im Training nicht simulieren. Ich bin jetzt noch freier als nach den vielen Trainingseinheiten in der Vorbereitung.

Dein bislang letztes Bundesligaspiel hast du vor ziemlich genau sieben Monaten gegen Hertha BSC bestritten. Dieses Duell endete für dich aufgrund eines Außenbandrisses im Knie vorzeitig. Für dich könnte sich demnach am Samstag ein Kreis schließen. Hat David Wagner dir gegenüber schon angedeutet, ob du ein Kandidat für den Kader bist?
Konkret ist noch nichts. Wir haben vor zwei Wochen vereinbart, dass ich erst einmal in der U23 reinschnuppere. Jetzt wird sich im Laufe der Trainingswoche zeigen, wie die Kadersituation vor dem Spiel gegen die Berliner aussieht. Ich weiß auf jeden Fall, dass ich für David Wagner wieder eine Option bin.

David Wagner und Alessandro Schöpf

Wie haben dich die U23-Spieler aufgenommen?
Überragend. Aber das habe ich auch nicht anders erwartet, schließlich kenne ich die meisten Jungs, da sehr häufig auch U23-Spieler bei uns mittrainieren. Der Austausch zwischen beiden Mannschaften läuft aus meiner Sicht sehr gut. So soll und muss es auch sein.

Wie bewertest du den Saisonstart deiner Mannschaft?
Natürlich hätten wir uns den einen oder anderen Punkt mehr gewünscht. Allerdings darf man nicht vergessen, dass Borussia Mönchengladbach und Bayern München auch nicht gerade die einfachsten Gegner waren. Das war schon ein strammes Auftaktprogramm. Wenn wir jetzt gegen Hertha BSC gewinnen sollten, stünden wir bei vier Punkten. Ich denke, dann kann man von einem ordentlichen Start sprechen.

Wo hast du die beiden Spiele verfolgt?
Ich war bei beiden Partien im Stadion. Das Spiel im BORUSSIA-Park konnte ich sehen, weil die Begegnung abends stattfand und ich vorher mit der U23 in Bonn gespielt habe. Zuletzt gegen Bayern München war es ähnlich: 15 Uhr Anstoß mit der U23 in Düsseldorf, 18.30 Uhr Anpfiff in der VELTINS-Arena.

Solltest du gegen die Berliner zum Kader zählen: Wie wirst du Karim Rekik, nach dessen Foul du so lange pausieren musstest, gegenübertreten?
Für mich ist die Geschichte abgehakt. Ich habe vor einigen Wochen noch einmal etwas zu dem Thema gesagt, dabei möchte ich es auch belassen. Karim Rekik werde ich genauso gegenübertreten wie allen anderen Spielern auch.

Für mich ist die Geschichte abgehakt. Karim Rekik werde ich genauso gegenübertreten wie allen anderen Spielern auch.

Alessandro Schöpf

ÖFB-Coach Franco Foda hat am Dienstag den Kader für die anstehenden Länderspiele bekanntgegeben. Dein Name fehlt …
Wir haben im Vorfeld der Nominierung telefoniert und waren beide der Meinung, dass ich dieses Mal aussetze und stattdessen weiter auf Schalke trainiere. Nach der langen Pause macht das auch absolut Sinn. Ich werde den Jungs bei den Spielen gegen Lettland und in Polen vorm Fernseher die Daumen drücken und bin fest davon überzeugt, bei den nächsten Länderspielen gegen Israel und in Slowenien wieder dabei sein zu dürfen.

Dein Kumpel Guido Burgstaller ist ebenfalls nicht dabei. Er hat seine Karriere in der österreichischen Nationalmannschaft am Montag für beendet erklärt. Hat er vorher mit dir über seine Entscheidung gesprochen?
Ja, ich wusste Bescheid und kann seinen Schritt auch nachvollziehen. Ich finde es zwar sehr schade, da ich gerne mit Burgi zusammenspiele. Aber er möchte sich voll auf Schalke konzentrieren und auch mehr Zeit mit seiner Familie verbringen. Das kann ich absolut verstehen, da er vor wenigen Monaten das erste Mal Vater geworden ist.

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