Alexander Jobst: Erster königsblauer Tintenklecks in China

Mit großer Freude blickt Alexander Jobst derzeit nach China. Im Reich der Mitte begeistert die Knappen-Fußballschule aktuell 84 Kids im Alter von fünf bis 13 Jahren. Im Interview mit schalke04.de spricht der Marketing-Vorstand über den Besuch der Königsblauen in Peking, die Bedeutung Chinas für den Verein und weitere Planungen.

Alexander Jobst, im vergangenen Jahr waren Sie mit einer S04-Delegation auf Einladung von Premium-Partner Huawei in China – ganz aktuell veranstaltet die Knappen-Fußballschule das erste Fußballcamp in Peking. Wie kam das zustande und was bedeutet das für den FC Schalke 04?

Ein Resultat aus der Reise im vergangenen Jahr mit den dabei getroffenen Vereinbarungen sehen wir erfreulicherweise in diesen Tagen: Wir veranstalten erstmalig ein Camp der Knappen-Fußballschule in Chinas Hauptstadt Peking. Neben weitreichenden anderen Zielen für die kommenden Jahre ist die Eröffnung der Fußballschule für uns ein erster königsblauer Tintenklecks in diesem riesigen Markt, der sich ausbreiten wird.

Welche Ziele verfolgen die Königsblauen vor Ort?

Wir sind mit unseren Verantwortlichen und Trainern direkt in China, das war uns in der Planung des Camps ein wichtiges Anliegen: Dort wo Schalke drauf steht, muss auch Schalke drin sein. Unsere Jugendausbildung weckt in China Neugier und dieses Land möchte von den Besten lernen. Mit unserem Camp zeigt der FC Schalke 04 Reputation, Professionalität und wir wecken weiteres Interesse in diesem riesigen Markt.

Welche Bedeutung hat China insgesamt als Markt für den S04?

China gehört zu unseren wichtigsten Zielmärkten außerhalb Europas. Demzufolge werden wir zukünftig weitere Projekte dort umsetzen, um Fanpotenziale für unseren Verein zu erschließen. Beispiele sind Jugendkooperationen mit dem Chinesischen Fußballverband, weiterhin geht in Kürze unsere chinesische E-Commerce Plattform an den Start. Wir werden unsere Knappen-Fußballschule in China weiter ausbreiten. Unsere Club Media-Aktivitäten mit eigenen chinesischen Kanälen sind bereits sehr erfolgreich in China, so dass wir bereits heute täglich mit mehr als 1,2 Millionen Chinesen über eine Website in chinesischer Sprache sowie Auftritte in den drei größten sozialen Netzwerken Chinas Sina WeiboTencent Weibo und WeChat kommunizieren. Wir bauen diesen Bereich kontinuierlich weiter aus und werden beispielsweise in Kürze einen Account auf Youku, dem chinesischen Pendant zu YouTube, eröffnen.

Was ist ihr Eindruck: Wie bekannt ist Schalke aktuell schon im Reich der Mitte?

Wir sollten unseren Stellenwert realistisch einschätzen. Viele ausländische Clubs haben bereits vor 10-15 Jahren damit begonnen, den chinesischen Markt zu erschließen – mit langem Atem und Erfolg. Das schreckt uns jedoch nicht ab – im Gegenteil. Wir gehen diesen Weg nun ebenfalls und versuchen zügiger und konsequenter erfolgreich zu sein. Unsere Werte wie Tradition oder die unglaubliche Leidenschaft der Fans sowie die Knappenschmiede, unsere VELTINS-Arena und unsere Mannschaft mit zwei aktuellen Weltmeistern bieten uns viel Potenzial in diesem Markt, das wir nun mit den richtigen Projekten bearbeiten. Hinzu kommt die enge Zusammenarbeit mit der DFL in der Auslandsvermarktung.

Nachdem eine Reise der Mannschaft terminlich in dieser Vorbereitung nicht stattfinden konnte – wie sind die Planungen dazu für die Zukunft?

Ich kann versichern: Wir werden mit unserer Mannschaft nach China reisen. Innerhalb des Vorstands und des Trainerteams ist es uns sehr wichtig, dass eine solche Reise mit Planungssicherheit und entsprechenden begleitenden Maßnahmen vor Ort garantiert erfolgreich verläuft. In diesem Sommer war das nicht umsetzbar, wir holen das erfolgreich nach.