Benedikt Höwedes: Ziehen unser Ding durch

Beim 2:1-Erfolg der Königsblauen gegen Hertha BSC feierte Benedikt Höwedes mit seinem ersten Torschuss in dieser Saison direkt seinen ersten Treffer. Nach seinem Startelf-Comeback in der Bundesliga will der Kapitän wieder in den nötigen Rhythmus kommen, um den Knappen auch bei den kommenden Aufgaben helfen zu können. Auf schalke04.de spricht der Abwehrmann über die Partie gegen die Hauptsädter, die Fans und die kommenden Wochen.

Benedikt Höwedes, gegen Hertha BSC haben Sie Ihr Startelf-Comeback in der Bundesliga gefeiert. Was war es für ein Gefühl, wieder in der Anfangsformation zu stehen?

Es ist immer schön, wenn man nach so einer langen Verletzung mal wieder von Beginn an auflaufen darf. Ich habe mich natürlich darüber gefreut, dass ich meine Stärken im offensiven Kopfball einsetzen und der Mannschaft mit dem wichtigen 1:0 helfen konnte.

Haben Sie damit gerechnet, dass Sie gegen die Hertha von Beginn an auflaufen würden?

Wir sind die ganze Sache mit dem Trainerteam sehr dosiert angegangen, weil man nach so einer langwierigen Geschichte häufig zu früh einsteigt und deswegen schnell Folgeverletzungen davontragen kann. Ich wurde vorher schon häufig eingewechselt, um mich langsam wieder heranzutasten. Ich habe bewusst keinen exakten Termin für mein Comeback genannt und immer wieder in mich hineingehorcht. Vor dem Spiel habe ich mich gut gefühlt, der Trainer hatte ebenfalls ein gutes Gefühl. Jetzt fehlt noch etwas der Rhythmus, den ich in den kommenden Wochen mit weiteren Einsätzen wieder bekommen möchte.

Wie bewerten Sie die Partiel gegen die Hertha?

Wir waren sehr froh, dass wir das Spiel gewonnen haben – ganz egal wie. Es gab Höhen und Tiefen. Gegen elf Herthaner haben wir es phasenweise ganz gut gemacht. Nach dem Platzverweis für die Berliner wurden wir jedoch immer passiver. Wir haben den Gegner zu frei laufen lassen. Wir sind dennoch froh, dass wir in den letzten zehn Minuten noch einmal so viel Druck aufgebaut haben und eine zwingende Torchance kreiert haben. So konnten wir dieses Spiel doch noch gewinnen.

Das sind Situationen, in denen man merkt, dass wir eine eingeschworene Truppe geworden sind.

Warum lief es in Überzahl nicht so wie erhofft?

Wir sind vorne nicht mehr druckvoll angelaufen, haben die Zweikämpfe nicht mehr richtig angenommen und in Kontersituation einige Male die falschen Entscheidungen getroffen. So ist dann auch das 1:1 gefallen. Da müssen wir uns hinterfragen und es in Zukunft besser machen. Sowas sollte uns nicht allzu oft passieren. Dennoch: Auch wenn wir wissen, dass es nicht unsere beste Leistung war, haben wir bis zum Schluss gekämpft und alles dafür getan, um das Spiel zu gewinnen.

Das ist Ihnen dann ja auch gelungen …

Wir haben den Siegtreffer erzwungen, auch wenn er vielleicht nicht hochverdient war. Man hat gesehen, was für Emotionen so ein Treffer freisetzt. Nicht nur beim Publikum, das komplett ausgerastet ist. Auch die gesamte Bank konnte sich nicht mehr halten und ist auf das Feld gesprintet. Das sind Situationen, in denen man merkt, dass wir eine eingeschworene Truppe geworden sind und dass auch in Zukunft noch etwas zusammenwachsen kann, was Schalke noch viel Spaß machen kann. Aber dafür müssen wir viele Dinge richtig machen. Das ist uns gegen Berlin nicht immer gelungen.

Was sagen Sie zur Stimmung während der 90 Minuten?

Als wir in der Nachspielzeit getroffen haben, stand die ganze Arena Kopf. Aber das war nicht nur in dieser Szene der Fall, die Fans standen das ganze Spiel wie eine Wand hinter uns, auch in Phasen, in denen es nicht gut lief. So eine Stimmung macht nicht nur den Spielern, sondern auch den Zuschauern deutlich mehr Spaß.

Wie gehen sie die kommenden Aufgaben an?

Es wird sicherlich nicht einfacher. Deshalb ist es wichtig, dass wir in den vergangenen Wochen eine Menge Selbstvertrauen tanken konnten. In nächster Zeit warten große Brocken auf uns. Aber wenn wir Sachen konstant gut machen, dann können wir da auch besser mithalten. Wir versuchen unser Ding durchzuziehen und konzentriert weiterzuarbeiten. Und dann gucken wir mal, was passiert.

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