Frank Baumann über Neuausrichtung: Strukturen optimieren, um Schalke zukunftsfähig aufzustellen

Königsblau hat am Montag (22.9.) Veränderungen im Sport angekündigt. Unter der Federführung von Frank Baumann hat der Vorstand beschlossen, die Strukturen zu überprüfen und entsprechend der zukünftigen Bedürfnisse anzupassen. Im Gespräch mit schalke04.de erklärt der Sportvorstand, was die Gründe und die Ziele dieser strukturellen Neuausrichtung sind.

Halbkörperporträt von Frank Baumann

Frank, der FC Schalke 04 hat strukturelle Veränderungen im Scouting, Transferwesen und der Knappenschmiede angekündigt. Was sind die Hintergründe dieser Neuausrichtung?
Wir haben die vergangenen Monate genutzt, um eine umfassende Analyse unseres sportlichen Bereichs durchzuführen. Die Transferperiode spielte dabei eine wesentliche Rolle. Im Ergebnis haben wir festgestellt, dass wir in einigen Bereichen sehr gut aufgestellt sind, in anderen Potenziale zur Optimierung sehen. Unser Ziel ist es, klare Verantwortlichkeiten zu leben und die Strukturen so zu gestalten, dass wir noch effektiver arbeiten können. Gerade im Scouting und in der Nachwuchsarbeit wollen wir uns zukunftsorientiert aufstellen, um interessante Spieler und spannende Talente frühzeitig zu erkennen, für uns zu gewinnen und dann gezielt zu fördern. Diese Neuausrichtung ist ein wichtiger Schritt, um Schalke 04 sportlich nachhaltig erfolgreich zu machen.

Im Zuge dieser Veränderungen endet die Zusammenarbeit mit Ben Manga. Wie bewertest Du seine Zeit bei Schalke 04, und was hat zu dieser Entscheidung geführt?
Ben kam in einer schwierigen Phase zu Schalke 04 und hat in dieser Zeit Impulse gesetzt, die uns weitergebracht haben. Dafür gebührt ihm unser Dank. Die Entscheidung, die Zusammenarbeit zu beenden, ist das Ergebnis unserer strategischen Neuausrichtung. Wir haben uns dazu entschlossen, die Bereiche durch zielgerichtete Anpassungen weiterzuentwickeln sowie die definierte Strategie noch konsequenter umzusetzen. Jetzt, kurz nach dem Ende der Sommertransferperiode, ist aus unserer Sicht der passende Zeitpunkt für Veränderungen.

Die Strategie orientiert sich an der definierten personenunabhängigen Vereinsphilosophie.

Frank Baumann

Zentrale Themenfelder der Neuausrichtung sind die Bereiche Scouting und Transferwesen. Welche Schwerpunkte setzt Du hier, und wie soll der Verein in diesem Bereich künftig aufgestellt sein?
Wir haben klare Vorstellungen. Die Strategie orientiert sich an der definierten personenunabhängigen Vereinsphilosophie, und deren Umsetzung hängt natürlich maßgeblich von den verantwortlichen Personen ab, weshalb wir auch hier großen Wert auf die Auswahl der passenden Stellenprofile legen. In den vergangenen Monaten haben wir zum Beispiel das Datenscouting stark vorangetrieben, Matthias Tillmann hat diesen Prozess bereits vor einem Jahr eingeleitet und ein starkes Fundament geschaffen. Mit unserer eigenen Scouting-App und der ‚Schalke-DNA‘ als Algorithmus haben wir ein Werkzeug geschaffen, das uns hilft, Spielerprofile noch schneller zu identifizieren und dann präziser zu analysieren. Nun gilt es, das Zusammenspiel zwischen Live-, Video- und Datenscouting zu optimieren. Diese Kombination aus Technologie, Teamarbeit und klarer strategischer Ausrichtung wird uns helfen, im Wettbewerb um Talente einen Schritt voraus zu sein.

Die Knappenschmiede ist seit jeher ein Aushängeschild von Schalke 04. Welche Rolle spielt sie in der neuen Struktur, und wie willst Du die Nachwuchsarbeit weiterentwickeln?
Die Knappenschmiede bleibt ein zentraler Bestandteil unserer Gesamtstrategie. Neben der Ausbildung von Spielern, die dem Verein sportlich und wirtschaftlich viel eingebracht haben, konnten wir auch in anderen Bereichen Fortschritte machen. Wir haben in den vergangenen Jahren viel Wert auf die Verjüngung der U23 gelegt, um sie noch besser im Übergangsbereich zwischen NLZ und Profis zu positionieren. Tim Hoogland und Volkan Ünlü waren lange Co-Trainer in der U19, nun sind sie Teil des Trainerstabs der Profis. Dies zeigt, wie wichtig uns die Verbindung zwischen Nachwuchs und Lizenzbereich ist. Gleichzeitig stehen wir vor der Herausforderung, uns im Wettbewerb um Talente noch besser zu positionieren. Das bedeutet, dass wir unsere strategische Ausrichtung in der Spieler- und Trainerausbildung weiter schärfen und Synergien zwischen Nachwuchs und Profibereich noch stärker nutzen müssen.

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