Gerald Asamoah: Auch ein Dank an alle Fans

Am Samstag (14.11.) um 18.30 Uhr steigt in der VELTINS-Arena „Asa seine letzte Schicht“. In einem zweiteiligen Interview mit schalke04.de spricht Gerald Asamoah über sein Abschiedsspiel, das große Interesse an den Tickets und zahlreiche ehemalige Weggefährten.

Gerald Asamoah, für Ihr Abschiedsspiel sind im Vorfeld fast 60.000 Karten verkauft worden. Hatten Sie mit solch einem Andrang gerechnet?

Am Anfang konnte ich nicht abschätzen, was passiert. Wie viele Menschen kommen? Diese Frage habe ich mir nicht nur einmal gestellt. Aber als der Vorverkauf dann begann, war mir schnell klar, dass die Arena voll wird. Das ist ein überragendes Gefühl. Ich freue mich riesig, zumal ein Teil der Einnahmen meiner Gerald-Asamoah-Stiftung für herzkranke Kinder zugutekommen wird. An den Tageskassen am Stadion wird es noch Restkarten geben. Wer noch kurzfristig dabei sein möchte, hat also noch die Chance auf Tickets. Ich freue mich über jeden einzelnen Fan, der dabei sein wird. Denn das Spiel ist auch ein Dank an all die Menschen, die mich in den vergangenen Jahren begleitet haben.

Die Partie heißt „Asa seine letzte Schicht“ …

Ich denke, das trifft den Nagel auf den Kopf und passt einfach zu mir. Ich war nie der größte Techniker, sondern immer ein Arbeiter, ein Malocher. Und ich habe mich nie verstellt, war immer authentisch.

Zahlreiche ehemalige Weggefährten und Freunde haben Ihre Teilnahme zugesagt …

… was mich sehr freut. Es bedeutet mir sehr viel, dass so viele Spieler aus meiner Zeit als Profi dabei sein werden. Der eine oder andere betreibt sehr viel Aufwand und kommt extra aus Südamerika nach Gelsenkirchen, um bei meinem Abschiedsspiel aufzulaufen. Dafür bin ich sehr dankbar.

Auf wen freuen Sie sich besonders?

Ich möchte keinen Spieler hervorheben, denn das wäre falsch. Mit jedem Einzelnen verbinde ich etwas, meine Gäste waren Teil meiner Karriere. Marcelo Bordon, Ebbe Sand, Ingo Anderbrügge, Kevin Kuranyi, Manuel Neuer, Fabian Ernst, Jens Lehmann, Lincoln, Hans Sarpei, Johannes Geis … Die Liste ließe sich beliebig fortführen. Auch Willi Landgraf habe ich eingeladen, das musste sein. Er ist schließlich mein Chef in der U15 (lacht). Und natürlich Jiri Nemec. Mit ihm habe ich zuletzt noch lange in Prag gesprochen.

Es bedeutet mir sehr viel, dass so viele Spieler aus meiner Zeit als Profi dabei sein werden.

Sie meinen, Sie haben erzählt und Jiri hat zugehört …

Nein, nein. Jiri hat richtig viel geredet. Wirklich (lacht). Aber ich werde es nicht schaffen, dass er sich in der Arena das Mirko schnappt und etwas sagen wird. Mit Jiri hatte ich früher immer besonders viel Spaß. Er musste das eine oder andere Mal leiden, wenn ich meine Späße mit ihm gemacht habe.

Jetzt sind wir gespannt …

Das kann ich gar nicht alles aufzählen. Aber einmal, da hat er sich gerächt. Ich habe eine Zeit lang fast täglich seine Schuhbänder zusammengeknotet. Plötzlich war es aber andersrum. Ich war schon etwas spät dran in der Kabine – und Jiri hatte meine Schuhe präpariert. Deswegen kam ich als allerletzter auf den Trainingsplatz. Huub Stevens fand das damals gar nicht so witzig (lacht).

Huub Stevens wird die Schalke All Stars coachen. Was verbinden Sie mit dem Trainer, mit dem Sie 2001 und 2002 den DFB-Pokal gewonnen haben?

Huub war eine absolute Persönlichkeit, ein toller Trainer. Am Anfang dachte ich immer, dass er mich nicht mag, weil er mir häufig vorgehalten hat, was ich falsch mache. Aber er wollte mir nur helfen, mir zeigen, wie ich mich verbessern kann. Als 2002 bekannt wurde, dass Huub uns verlässt und zu Hertha BSC wechselt, hätte ich fast geweint. Das hat mich richtig mitgenommen.

Wie schwer fällt es, die Schuhe endgültig an den Nagel zu hängen?

Ich habe mir immer gewünscht, dass ich den Tag meines Karriereendes selbst bestimmen kann. Damals, als mir mein Arzt eröffnet hat, dass ich einen Herzfehler habe, war nicht daran zu denken, dass ich viele Jahre später ein Abschiedsspiel vor tausenden von Menschen bestreiten werde.

Im zweiten Teil des Interviews am Freitag (13.11.) spricht Gerald Asamoah über seine Rolle als Publikumsliebling, seine Tätigkeit als Co-Trainer der königsblauen U15 und weitere Schichten in der Traditionself.

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