Guido Burgstaller: Die Brust ist breit

Mit seinem Kopfballtreffer zum 1:4 leitete Guido Burgstaller die furiose Aufholjagd im Derby ein. Auf schalke04.de blickt der österreichische Nationalspieler auf das Duell mit den Schwarz-Gelben zurück. Zudem spricht er über die kommende Aufgabe gegen den 1. FC Köln und seinen Landsmann Peter Stöger.

Guido Burgstaller

Guido, kannst du beschreiben, was in euch vorging, als Naldo im Derby das 4:4 erzielt hat und ihr zu den Fans gerannt seid?
Es war einfach ein geiles Gefühl. Das würden wir gerne in jedem Spiel erleben, aber ich glaube, das wäre nicht gut für unser Nervenkostüm. Die Stimmung war überragend.

Wobei du eigentlich immer relativ cool wirkst …
Ich versuche nach einem Spiel immer etwas runterzukommen. Die Partie war sehr intensiv und ich habe in der Kabine darüber nachgedacht, was alles passiert ist. Ich bin noch einmal ein paar Szenen durchgegangen und habe versucht, meinen Puls etwas zu beruhigen.

Wie hoch war der Puls bei der Nachbesprechung?
Der Puls war nach der ersten Halbzeit hoch. Und nach der zweiten Halbzeit auch! In der ersten Spielhälfte ist vieles falsch gelaufen. Das haben wir in der Pause klar angesprochen. Trotzdem sind wir mit dem Vorhaben zurück auf den Platz gekommen, dass wir die Partie drehen und unseren Fans noch ein gutes Spiel zeigen wollen. Ich bin sehr froh, dass uns das geglückt ist.

Der Moment nach Naldos Tor war einfach ein geiles Gefühl.

Guido Burgstaller

Was ist in der Pause passiert?
Wir sind zusammengerückt und haben gesagt, dass so ein Spiel mal passieren kann. Jeder Schuss war ein Treffer. Blöd, dass das genau im Derby passiert ist. Das Ganze haben wir dann aber schnell abgehakt und nach vorne geschaut. Wir wollten unbedingt die zweite Halbzeit gewinnen und einen besseren Fußball zeigen. Das war der Schlüssel zum Erfolg.

Du hast die Aufholjagd mit deinem Kopfballtreffer in der 61. Minute eingeläutet.
Wir haben damit gerechnet, dass wir noch ein oder zwei Tore schießen können. Letztlich haben alle Spieler auf dem Platz alles gegeben. Das wurde belohnt.

Normalerweise heißt es „feines Füßchen“, bei dir muss man „feines Köpfchen“ sagen. Wie hast du dein Tor wahrgenommen?
Der lange Ball von Benjamin Stambouli war überragend gespielt und ich habe kurz geschaut, wo Roman Weidenfeller ist. Ich hatte das Gefühl, dass er ein bisschen weit vor dem Tor steht. Dann habe ich nicht mehr lange nachgedacht. Ich wollte den Ball über ihn hinweg köpfen und das hat gut funktioniert.

Wieviel Kraft und Selbstbewusstsein gibt die Aufholjagd für die kommenden Aufgaben, die mit dem Heimspiel gegen den 1. FC Köln starten?
Die Brust war vor dem Derby schon breit. Sie ist in der ersten Halbzeit ein bisschen geschrumpft, aber in der zweiten Halbzeit wieder gewachsen. Dieses Selbstvertrauen nehmen wir mit. Wir wollen unbedingt die drei Punkte in der VELTINS-Arena behalten. Es wird ein ganz anderes, ein schwieriges Spiel. Wir müssen voll konzentriert und fokussiert sein.

Die Geißböcke sind aktuell Tabellenletzter. Besteht die Gefahr, den Gegner auf die leichte Schulter zu nehmen?
Keinesfalls. Köln hat zwar bisher wenige Punkte gesammelt, aber die Mannschaft kämpft für den Trainer. Peter Stöger leistet seit Jahren überragende Arbeit. Seine Spieler werden alles aus sich herausholen, um mindestens einen Punkt mitzunehmen. Ich hoffe das wird nicht der Fall sein.

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Guido Burgstaller

Position Stürmer
Geburtsdatum 29.04.1989
Größe 1.87 m
Gewicht 80 kg
Auf Schalke seit 12.01.2017

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