Horst Heldt: Die Herzen der Fans zurückgewinnen

Der FC Schalke 04 und Roberto Di Matteo gehen seit Dienstag (26.5.) getrennte Wege. Nach einer ausführlichen Aufarbeitung der abgelaufenen Saison hat sich Di Matteo im Fazit dazu entschieden, sein Amt als Chef-Trainer zur Verfügung zu stellen. Kurz darauf stand Horst Heldt in der VELTINS-Arena den anwesenden Medienvertretern Rede und Antwort.

Für das unterm Strich verkorkste Jahr habe es Gründe gegeben, erklärte Heldt. „Wir hatten viele Verletzte, teilweise mussten wir auf zwölf Spieler gleichzeitig verzichten“, so der 45-Jährige. Doch allein mit diesem Umstand den nicht zufriedenstellenden Ausgang der Saison zu begründen, sei zu einfach. „Es wurden in der jüngeren Vergangenheit auch Fehler gemacht. Dabei schließe ich mich nicht aus. Ich nehme mich nicht aus der Verantwortung. Aber ich habe einen klaren Plan, wie ich mir die Zukunft vorstelle. Eine erfolgreiche Zukunft für unseren Verein.“

Der 45-Jährige informierte zunächst über die Geschehnisse der vergangenen Tage. „Als wir bei unseren Gesprächen festgestellt haben, dass wir unterschiedliche Ansichten über die Zukunft haben, hatte Roberto bei seinen Lösungsvorschlägen immer das Wohl des Clubs im Auge“, zollte Heldt dem scheidenden Coach für diese Haltung Respekt.

Fußball sei ein Ergebnissport – und die Ergebnisse müssen stimmen. „Aber das ist nicht alles. Entscheidend wird in Zukunft die Art und Weise sein, wie wir Fußball spielen. Wir müssen als Mannschaft mit den Werten auftreten, für die unser FC Schalke 04 steht. Das haben wir in der abgelaufenen Saison vielfach nicht geschafft. Jetzt ist es unsere Aufgabe, die Herzen der Fans zurückzugewinnen. Wir wollen, dass unsere Fans wieder stolz auf die Mannschaft sind. Das wird nicht von heute auf morgen gelingen. Aber das wird mein und unser aller Ansporn sein. Wir werden das schaffen“, betonte Heldt.

Bei diesem Vorhaben werde sich der Verein künftig wieder stärker darauf besinnen, den Spielern das Vertrauen zu schenken, die wissen, was es heißt, das blau-weiße Trikot zu tragen. Dies sei auch eine zentrale Komponente bei der Auswahl eines neuen Coaches. „Unser Chef-Trainer muss Fußball spielen lassen, den die Fans sehen möchten. Er muss es schaffen, die Spieler weiterzuentwickeln.“ Zudem sei es wichtig, dass die Mannschaft geführt werde. Heldt: „Es bedarf einer gewissen Disziplin im Team.“ Dem gemeinsamen Erfolg müsse alles untergeordnet werden.

Heldt rief aber auch noch einmal in Erinnerung, dass der Verein vor der abgelaufenen Spielzeit dreimal in Serie das Ticket für die Gruppenphase der Champions League lösen konnte und jedes Mal die K.o.-Runde erreicht habe. „Ich halte Roberto Di Matteo nach wie vor für einen guten Trainer. Aber auf Schalke hat es leider nicht funktioniert“, sagte Heldt über die Zusammenarbeit mit dem Italiener, die letztlich nicht zum gewünschten Erfolg geführt habe. Jetzt gelte es, die Dinge zum Wohle des Vereins neu anzupacken.

Neben der Suche nach einem Coach laufen die personellen Überlegungen für die Zukunft parallel weiter. „Die Planungen stocken nicht“, erklärte Heldt, „aber bei wichtigen Entscheidungen muss der neue Chef-Trainer natürlich mitsprechen.“ Einen Schnellschuss bei der Besetzung der Trainerposition, der nicht sinnvoll sei, werde es nicht geben, so der Manager. „Wir haben noch mit keinem Kandidaten gesprochen. Wir nehmen uns die Zeit, die notwendig ist. Die Lösung muss für eine erfolgreiche Zukunft perfekt sein.“

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