Horst Heldt: Ein herber Rückschlag

Das war ein enttäuschender Samstagabend für alle Schalker. Auch Horst Heldt musste die 0:1-Niederlage gegen Bayer Leverkusen nach dem Schlusspfiff erst einmal verdauen. Auf schalke04.de spricht der Manager über die intensive Partie zweier Champions-League-Aspiranten und die Hoffnung auf eine königsblaue Serie zum Saisonfinale.

Horst Heldt über…

… den Spielverlauf:

Es war ein sehr enges und intensiv geführtes Spiel beider Mannschaften. Man hat gesehen, dass beide Teams wussten, worum es ging. Leverkusen war frisch vom Kopf, sie waren hellwach. Letztlich haben viele Kleinigkeiten die Begegnung entschieden. Bayer war uns da in einigen Situationen überlegen, wir waren da nicht immer auf der Höhe. Beim Stand von 0:0 haben wir die große Möglichkeit, in Führung zu gehen. Bernd Leno hält in der Szene sehr stark, wir müssen den Ball aber trotz alledem reinmachen. Nach der Pause sind wir angerannt, Leverkusen hat gut gekontert. Teilweise hatten wir da auch Glück, dass wir kein zweites Gegentor kassieren.

… das Gegentor:

Wir lassen den Gegner über Außen im Rücken davonlaufen. Da müssen wir einfach enger stehen, das darf nicht passieren. Der Fehler beginnt aber bereits im Angriff, wo wir den Ball unnötig verlieren. Karim Bellarabi nutzt anschließend die Gunst der Stunde, weil wir ihm aber auch die Zeit dazu lassen. Aus kurzer Distanz und spitzem Winkel schießt er scharf ins kurze Eck. Timon Wellenreuther kann man keinen Vorwurf machen, aus dieser Entfernung bekommt man die Hände dann auch nicht unbedingt so schnell hoch.

… strittige Schiedsrichterentscheidungen:

Es gab meines Erachtens zwei spielentscheidende Szenen. Zum einen sehe ich einen klaren Handelfmeter für uns, weil Roberto Hilbert den Ball nach Boatengs Schuss mit der Hand abwehrt. Der Schiedsrichter stand in dieser Situation eigentlich sehr gut, hätte das sehen müssen. Die Hand war weit weg vom Körper, es nervt mich, dass es dann immer Auslegungssache ist. Die zweite strittige Szene sehe ich beim Rückpass von Toprak, den Leno aufnimmt. Der Verteidiger von Leverkusen lässt den Ball abtropfen, der Torhüter hätte ihn wegschlagen können, nimmt ihn jedoch mit den Händen auf. Das sind Regeln und es ist bitter für uns.

… die Tabellensituation:

Wir haben das im Vorfeld so genannte Sechs-Punkte-Spiel verloren. Ein Unentschieden wäre noch halbwegs verkraftbar gewesen. Das ist jetzt keine einfache Situation für uns. Wir müssen in den acht noch ausstehenden Partien alles versuchen, so viele Punkte wie möglich holen und am besten sofort eine Serie starten. Zudem müssen wir darauf hoffen, dass sich unsere Konkurrenten die Punkte gegenseitig abnehmen. Es ist ein herber Rückschlag, den wir jetzt verkraften müssen.

Seite teilen