Juan Miranda: Currywurst? Sehr lecker!

Nach auskurierter Wadenverletzung ist Juan Miranda voller Tatendrang. Deshalb hofft der spanische U21-Nationalspieler, dass der Ball bald wieder rollt. Im Interview mit schalke04.de spricht der Linksfuß über sein erstes Dreivierteljahr in Deutschland, seine erste Currywurst und den Austausch mit seiner Familie auf der iberischen Halbinsel.

Juan Miranda

Juan, du hast dir vor einigen Wochen eine Wadenverletzung zugezogen. Ist die Verletzung mittlerweile auskuriert?
Ich habe zum Glück keine Schmerzen mehr und fühle mich sehr gut. Es ist ein schönes Gefühl, wieder mit der Mannschaft – zumindest so, wie es aktuell aufgrund der Vorgaben möglich ist – zu trainieren.

Was hast du in den vergangenen Wochen gemacht, um wieder fit zu werden und auch fit zu bleiben?
Unsere Athletik-Trainer haben für jeden einzelnen Spieler ein individuelles Programm für die Einheiten zu Hause zusammengestellt. Daran habe ich mich gehalten. Wie jeder Fußballer mag ich es natürlich lieber, wenn ich auf dem Platz trainieren kann – aber es gab keine andere Option. Die Gesundheit aller Menschen ist das Wichtigste. Ich wünsche mir sehnlichst, dass wir diese schwere Zeit bald gemeinsam überstanden haben.

Am Ende der Hinrunde hast du gezeigt, welches Potenzial in dir steckt. Was hat der Trainer nach deinen ersten Spielen im Schalke-Trikot zu dir gesagt?
Am Anfang, als ich noch nicht gespielt habe, war ich stets im Austausch mit David Wagner. Er hat immer betont, dass ich geduldig bleiben soll, dass meine Zeit kommen wird. Das ist eingetreten. Ich weiß, dass ich hart weiterarbeiten muss, um mich für weitere Einsätze zu empfehlen. Zum Glück bin ich wieder fit und habe die Verletzung hinter mir gelassen.

Ich habe keine Schmerzen mehr und fühle mich sehr gut.

Juan Miranda

Du hast bislang fünf Pflichtspiele im Schalke-Trikot bestritten – und keines dieser Spiele ging verloren.
Das habe ich vor einigen Tagen gelesen. Mir war diese Bilanz gar nicht bewusst. Gleichzeitig macht sie mich auch ein Stück weit stolz. Aber das ist Vergangenheit – wir müssen gemeinsam nach vorne schauen und versuchen, noch viele weitere Erfolgserlebnisse zu feiern.

Seit deinem ersten Tag bei Schalke lernst du fleißig Deutsch. Wie sind deine Fortschritte beim Sprachunterricht?
Die Sprache ist nicht ganz einfach. Aber ich bin fleißig und habe mit Bodo Menze einen tollen Lehrer. Er bringt mir und den anderen Jungs, das sind Jonjoe Kenny, Rabbi Matondo und Jean-Clair Todibo, immer mehr Begriffe und Redewendungen bei. Ein bisschen kann ich mich schon unterhalten und verständigen. Es wird immer besser.

Welcher Mitspieler hilft dir am meisten?
Wenn du an einen fremden Ort kommst, ist es immer wichtig, dass dir gerade an den ersten Tagen jemand zur Seite steht, der auch deine Sprache spricht. Ich hatte das große Glück, dass Omar Mascarell ab der ersten Sekunde für mich da war und mir bei allen Fragen und Anliegen seine Hilfe angeboten hat. Er ist nicht nur ein großartiger Kapitän, sondern auch ein toller Mensch. Nicht zuletzt dank Omar ist es mir schnell gelungen, mich zurechtzufinden. Die Mannschaft, der Trainerstab, das Funktionsteam und alle anderen Mitarbeiter haben mich im vergangenen Sommer super aufgenommen. Besonders beeindruckt haben mich auch die Fans. Sie stehen in guten und auch in schlechten Zeiten zur Mannschaft und unterstützen das Team.

Wer steht dir im Alltag neben Omar Mascarell zur Seite, wenn du Fragen hast?
Da möchte ich vor allem Massimo Mariotti nennen (Leiter Integration und Betreuung, Anm. der Redaktion). Er hat mich und auch meine Familie bereits am ersten Tag sehr herzlich begrüßt und mir versprochen, dass er mir bei allen Anliegen mit Rat und Tat zur Seite steht – und sein Versprechen hat er gehalten! Ich bin sehr dankbar, dass es eine Person auf Schalke gibt, die sich auch abseits des Platzes um die Spieler kümmert, die nicht aus Deutschland kommen. Mir hilft das sehr.

Omar Mascarell ist nicht nur ein großartiger Kapitän, sondern auch ein toller Mensch.

Juan Miranda

Die Welt steht momentan still. Aufgrund der Corona-Pandemie gibt es viele Einschränkungen. Geht es deiner Familie in Spanien gut?
Ja, zum Glück. Meine Familie lebt in Sevilla. Aktuell spielt sich das Geschehen in Spanien ausschließlich in den eigenen vier Wänden ab. Man darf nur vor die Tür, wenn man zur Apotheke und zum Supermarkt muss. Diese Beschränkungen sind zwar hart, aber sehr wichtig.

Wie häufig telefonierst du mit deinen Eltern?
Wir sprechen oft miteinander, eigentlich nahezu täglich. In den vergangenen Monaten hat meine Familie mich bereits häufiger in Deutschland besucht und war auch schon der VELTINS-Arena zu Gast. Deshalb hoffe ich, dass bald wieder Normalität in den Alltag einkehrt und ich sie in Gelsenkirchen empfangen kann.

Was vermisst du in Deutschland?
Natürlich fehlt mir die Familie, auch meine Freunde. Zudem vermisse ich die spanische Küche ein wenig. Aber das heißt nicht, dass ich unglücklich bin. Ganz im Gegenteil: Mir geht es sehr gut. Und auch in Deutschland gibt es sehr leckeres Essen.

Hast du schon einmal eine Currywurst gegessen?
Natürlich, daran kommt man nicht vorbei, wenn man in Gelsenkirchen wohnt (lacht). Wenn ein Spieler unseres Teams Geburtstag hat, gibt er ein Mittagessen aus. Das eine oder andere Mal war bereits eine Currywurst dabei. Ich muss sagen: Sehr lecker!

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