Julian Draxler: Leidenszeit ist hoffentlich vorbei

Ganze vier Minuten war Julian Draxler am 10. Spieltag dieser Saison beim Duell der Königsblauen mit dem FC Augsburg auf dem Rasen, ehe er mit einer Oberschenkelverletzung ausgewechselt werden musste. Danach begann eine lange Leidenszeit für den 21-Jährigen, die sich rund fünf Monate später endlich dem Ende entgegenneigt. schalke04.de hat sich mit Draxler über seine Verletzung und ein mögliches Comeback unterhalten.

Was hat Ihnen am meisten gefehlt?

Die Spiele. Vor allem wenn man vor dem Fernseher oder in der Arena sitzt und weiß, man kann nicht helfen, man kann nichts machen. Das ist eigentlich das Schlimmste an der ganzen Sache. Man ist zwar noch in der Mannschaft, kann aber eigentlich gar keinen aktiven Teil zum Erfolg beisteuern. Die Zeit ist hoffentlich vorbei. Ich hoffe, dass ich jetzt von Rückschlägen verschont bleibe und so schnell wie möglich wieder in den Kader komme.

Wie schwierig ist es, nach so einer langen Verletzungspause das Vertrauen in den eigenen Körper wiederherzustellen?

Vergangene Saison hatte ich damit weniger Probleme, weil bei meiner vorherigen Verletzung keine Operation notwendig war. Das war jetzt meine erste große Verletzung, wegen der ich über einen ganz langen Zeitraum ausgefallen bin. Die ersten Einheiten waren deswegen noch ungewohnt, am Anfang ist man noch sehr zurückhaltend. Als ich in der Länderspielpause mal reingeschnuppert habe, habe ich gemerkt, dass man den Zweikämpfen noch aus dem Weg geht. Wenn dann zum Beispiel ein Sead Kolasinac auf einen zukommt, dann schreckt man doch noch ein bisschen zurück (lacht). Mittlerweile habe ich schon ein paar Einheiten hinter mir und es wird von Mal zu Mal besser. Ich traue mich in die Zweikämpfe, zu schießen und zu sprinten. Das Wichtigste ist, dass der Kopf wieder frei ist. Die Ärzte haben grünes Licht gegeben, sodass nichts mehr passieren kann.

Julian Draxler, wie geht es Ihnen?

Mir geht es sehr gut. Ich bin froh, dass ich wieder auf dem Platz bin, keine Schmerzen mehr habe und weiß, es passiert nichts mehr. Die vergangenen Monate haben schon an mir genagt. Jetzt bin ich glücklich, dass ich der Mannschaft hoffentlich bald wieder helfen kann. Natürlich merkt man hier und da, dass es noch an einigen Ecken und Enden noch fehlt, aber es ist einfach ein schönes Gefühl, endlich wieder dabei zu sein.

Wie stehen die Chancen für einen Platz im Kader am Samstag (11.4.) gegen den SC Freiburg?

Ich hoffe natürlich, dass ich es schaffe, aber der Trainer hat das letzte Wort. Ich versuche mich im Training so zu zeigen, dass der Trainer sieht, dass ich eine Option sein kann. Natürlich bin ich noch nicht bei 100 Prozent. Aber wenn ich dabei sein sollte, werde ich das Beste rausholen und der Mannschaft so gut es geht helfen.

Wie sehr vermissen Sie die Arena?

Es gibt nichts Schöneres, unten auf dem grünen Rasen zu stehen. Ich hoffe einfach, dass ich schon bald wieder spielen kann. Wenn ich mein Comeback in der Arena feiern könnte, wäre das natürlich noch deutlich schöner als auswärts. Hoffentlich bleibe ich jetzt von Verletzungen verschont. Ich will der Mannschaft in den restlichen Spielen unbedingt helfen.

Wie sehen Sie die Ausgangslage vor dem Duell mit Freiburg?

Das Spiel müssen wir auf jeden Fall gewinnen. Ich denke, Freiburg ist sicherlich nicht zu unterschätzen und immer auch für eine Überraschung gut. Aber wir wollen zu Hause die drei Punkte holen. Nach den vergangenen Wochen müssen wir vor allem eines: punkten, punkten, punkten. Damit müssen wir jetzt gegen Freiburg anfangen, wenn wir noch was reißen wollen.

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