Marius Müller: Wir haben sehr gute Charaktere im Torwartteam

Ein Knappe hat Geburtstag! Marius Müller ist am Mittwoch (12.7.) 30 Jahre alt geworden. Passend zu seinem Ehrentag hat schalke04.de den Torhüter zum Interview getroffen. Themen des Gesprächs waren unter anderem sein Wechsel vom FC Luzern zu den Königsblauen, seine ersten Tage im Club, sein Torwartspiel und das Duell am 2. Spieltag mit seinem langjährigen Verein 1. FC Kaiserslautern.

Marius Müller

Marius, alles Gute zum Geburtstag. Eine große Party im Schloss dürfte es allerdings nicht geben, oder?
Nein (lacht). Wir sind schließlich im Trainingslager, um uns auf die Saison vorzubereiten. Aber ein kleines Ständchen habe ich bekommen. Die Jungs haben beim Mittagessen für mich gesungen. Hat sich gar nicht so schlecht angehört …

Du bist seit Anfang des Monats ein Knappe. Wie bist du in der Mannschaft aufgenommen worden?
Sehr gut. Die Jungs sind alle gut drauf. Für mich steht das Team immer im Vordergrund. Und ich glaube, dass wir ein richtig geiles Team sind.

Für mich steht das Team immer im Vordergrund. Und ich glaube, dass wir ein richtig geiles Team sind.

Marius Müller

Einer deiner Mitspieler in Luzern zuletzt war Max Meyer. Hast du mit ihm gesprochen, als die Anfrage aus Gelsenkirchen gekommen ist?
Ja. Max hat gesagt, dass ich diese Chance unbedingt wahrnehmen soll und dass Schalke ein geiler Club ist. Das kann ich nach den ersten zweieinhalb Wochen bestätigen.

Torhüter sind im Trainingsbetrieb häufig ein „Team im Team“. Wie läuft das Zusammenspiel mit den anderen Keepern?
Wir haben sehr gute Charaktere im Torwartteam. Es macht Spaß, mit dieser Gruppe zu arbeiten. Wir pushen uns in jeder Einheit gegenseitig, Simon Henzler spult ein gutes Programm mit uns ab. Ganz vollständig sind wir aber noch nicht, da Ralle aufgrund seiner Verletzung im täglichen Training noch nicht dabei ist, sondern bislang individuell gearbeitet hat. Aber abseits des Trainingsplatzes haben wir uns natürlich schon kennengelernt. Die Chemie zwischen uns hat direkt gestimmt. So war es auch mit Justin Heekeren, Michael Langer und Justin Treichel aus der U23, der in Mittersill dabei ist.

Die Torwartgruppe des FC Schalke 04

Du warst in der Vorsaison die Nummer 1 beim FC Luzern, mit dem du vor zwei Jahren auch den Schweizer Pokal gewonnen hast. Mit welchen Ambitionen bist du zum FC Schalke 04 gewechselt?
Natürlich habe ich das Ziel, auch mal in der Hütte zu stehen. Wenn ich etwas anderes sagen würde, hätte ich meinen Job verfehlt. Aber Ralf Fährmann hat es in der Vorsaison sehr gut gemacht. Mit seinen Leistungen hatte er einen großen Anteil daran, dass die Mannschaft nach der Hinrunde mit nur neun Punkten bis zum letzten Spieltag noch Chancen auf den Klassenerhalt gehabt hat. Ich bin als Herausforderer geholt worden, dieser Rolle möchte ich mit guten Leistungen im Training gerecht werden. Ralle hat über Jahre auf Schalke seine Leistungen gebracht. Da ist es klar, dass er einen Vorsprung hat. Das ist verständlich und für mich absolut in Ordnung. Meine Aufgabe ist es, Tag für Tag hart zu arbeiten, um topfit zu sein. Wenn ich gebraucht werde, bin ich da.

Kannst du dein Torwartspiel in wenigen Sätzen beschreiben?
Normalerweise spreche ich nicht gerne über mich selbst. Aber ich mache mal eine Ausnahme. Ich glaube, dass ich jemand bin, der in hitzigen Situationen stets einen kühlen Kopf bewahrt und Ruhe reinbringen kann. Dazu agiere ich mutig, gerade bei hohen Bällen. Der Erfahrungsschatz nach zehn Jahren als Profi hilft mir für mein Spiel, da ich schon einiges erlebt habe.

Ich bin als Herausforderer geholt worden, dieser Rolle möchte ich mit guten Leistungen im Training gerecht werden.

Marius Müller

Du bist als Schlussmann beim 1. FC Kaiserslautern ausgebildet worden. Gerry Ehrmann, der langjährige Torwart-Trainer der Roten Teufel, hat in der Vergangenheit einigen Keepern den Weg in die Bundesliga geebnet: Kevin Trapp, Roman Weidenfeller, Tim Wiese, nur um einige zu nennen. Was hast du aus der Zeit mit ihm mitgenommen?
Leidenschaft, Ehrgeiz. Die Gier, jeden Ball halten zu wollen. Jedes Gegentor fühlt sich an wie eine persönliche Niederlage. Die Zeit bei Gerry Ehrmann liegt mittlerweile aber einige Jahre zurück, seitdem hat sich der Fußball noch einmal weiterentwickelt. In der Schweiz hatte ich zuletzt einen Trainer, der immer wieder gefordert hat, dass der Torwart in den Spielaufbau integriert wird. Da habe ich mich fußballerisch noch einmal weiterentwickelt.

Zu einem Wiedersehen mit deinem Ex-Club kommt es direkt im ersten Heimspiel. Was ging dir durch den Kopf, als der Spielplan veröffentlicht worden ist?
Ich habe mich riesig gefreut, als ich gesehen habe, dass wir am 2. Spieltag gegen Kaiserslautern spielen – auch wenn aus meiner damaligen Mannschaft kaum noch jemand dabei ist. Es ist ja mittlerweile fünf Jahre her, dass ich auf dem Betzenberg gespielt habe. Aber aus dem Staff sind noch einige Mitglieder da. Es ist auf jeden Fall etwas Besonderes. Schließlich habe ich meine ganze Jugend und meine ersten Jahre als Profi beim FCK verbracht. Deshalb wird es sicherlich ein besonderes Spiel.

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