Mathias Schober: 2023 an diesjährige Entwicklung anknüpfen

Auf schalke04.de lässt Mathias Schober, Direktor Knappenschmiede & Entwicklung, das blau-weiße Fußballjahr 2022 Revue passieren. Im Interview spricht er über die Herausforderungen sowie Erfolge der vergangenen zwölf Monate.

Mathias Schober

Mathias, dein erstes komplettes Jahr als Direktor der Knappenschmiede neigt sich dem Ende zu. Wie lautet dein Fazit?
Es war ein sehr erfolgreiches Jahr für die Knappenschmiede, was somit auch dem gesamten Verein zugutekommt. Unsere Spieler haben sich individuell weiterentwickelt und zugleich gemeinsam als Teams Großes geleistet. Wir haben nicht nur die Deutsche Meisterschaft mit der U17 gewonnen, sondern auch den Westfalenpokal mit der U19. Das selbe Team ist außerdem ins DM-Halbfinale eingezogen und die U16 wurde Westfalenmeister. Diese Titel untermauern, dass unsere Arbeit Früchte trägt.

Es war ein sehr erfolgreiches Jahr für die Knappenschmiede, was somit auch dem gesamten Verein zugutekommt. Unsere Spieler haben sich individuell weiterentwickelt und zugleich gemeinsam als Teams Großes geleistet.

Mathias Schober

Gehen wir chronologisch vor: Im Januar stand die U17 auf Tabellenplatz drei mit Anschluss an die ersten beiden Plätze. Bei der U19 sah es genauso aus. Lediglich die U23 musste das Punktekonto noch auffüllen, um schnellstmöglich nichts mit dem Abstieg zu tun zu haben – eine gemischte Gefühlslage?
Die Ausgangslage in den zwei Junioren-Bundesligen haben mich sehr gefreut, zeitgleich aber auch nicht gewundert. Mit Norbert Elgert und Onur Cinel haben wir zwei Top-Trainer in unseren Reihen, die die Jungs optimal ausbilden und auf weitere Aufgaben in unserem Club vorbereiten. Auch vom Potential der U23 waren wir überzeugt, lediglich der Ertrag an Punkten war zu dem Zeitpunkt noch nicht so, wie wir uns das vorgestellt haben.

Die U23 verstärkte sich in der Winterpause unter anderem mit Stürmer Niklas Castelle, der aus der Landesliga in die Regionalliga wechselte. In welchen Ligen scoutet die Knappenschmiede und worauf achten die Scouts?
Unsere Scouts sind gefühlt überall. Zuletzt haben wir zwei Spieler von kroatischen Clubs in der U23 vorspielen lassen. Dass wir mit Niklas ein Talent aus einer benachbarten Region scouten und an uns binden konnten, freut uns. Die Liga spielt oftmals gar keine große Rolle. Der Spieler muss das Talent, das gewisse Etwas und die Bereitschaft zur Weiterentwicklung mitbringen. In der Knappenschmiede bilden wir Spieler aus, die im besten Fall später den Schritt in den Profifußball schaffen.

Mathias Schober

Ende März erfolgte der Trainerwechsel in der U23. Jakob Fimpel übernahm das Regionalliga-Team, machte seinen Job gut und schaffte letztendlich am vorletzten Spieltag den Klassenerhalt. Was macht Jakob Fimpel in deinen Augen aus?
Jakob ist jemand, der die Spieler in seinen Bann zieht, der seit vielen Jahren in der Schalker Knappenschmiede tätig ist und hervorragende Arbeit leistet. Die Art, wie er in der U23 Fußball spielen lässt, gefällt mir sehr. Er ist ein Trainertalent, das in der Regionalliga seinen nächstmöglichen Karriereschritt geht: Die Knappenschmiede bildet neben Spielern auch Trainer aus.

Es kann nur von Vorteil sein, die eigenen Talente bestmöglich zu fördern. Mit ihnen identifizieren sich unsere Fans besonders.

Mathias Schober

Es wurde Frühling auf dem Berger Feld: Die U17 und die U19 schafften den Sprung in die jeweiligen Endrunden um die Deutsche Meisterschaft. Was traust du diesen Jahrgängen zukünftig noch zu?
Einiges (schmunzelt). In beiden Mannschaften sind Talente, die wir bereits jetzt langfristig an den FC Schalke 04 binden konnten. Dazu zählen U17-Kapitän Taylan Bulut und die U19-Spieler Luca Podlech sowie Assan Ouédraogo, der vom Alter her auch noch in der B-Jugend spielen könnte. Diese Vertragsverlängerungen zeigen, dass der FC Schalke 04 einen guten Ruf und großes Vertrauen bei jungen Spielern genießt. Die Knappenschmiede hat einen hohen Stellenwert in unserem Club – das war schon immer so und so wird es auch bleiben. Es kann nur von Vorteil sein, die eigenen Talente bestmöglich zu fördern. Mit ihnen identifizieren sich unsere Fans besonders.

Die U19 hat das Finale um die Deutsche Meisterschaft leider verpasst. Dennoch steht ein Titel zu Buche: Im Juni gewann das Elgert-Team den Westfalenpokal!
Und das gegen den Deutschen U19-Meister Borussia Dortmund! Der Titel ist zwar nicht so groß, wie die nationale Meisterschaft, dennoch eine tolle Auszeichnung für die gesamte Saisonleistung – ebenso das Erreichen der DM-Endrunde.

Der Trainerstab der U17-Meistermannschaft

Hört sich nach einer erfolgreichen Rückrunde 2021/2022 an. Wie fiel im Sommer dein Zwischenfazit aus?
Ich glaube, wir haben das für uns Maximale rausgeholt. Die Krönung war selbstverständlich der Gewinn der Deutschen Meisterschaft in der U17. Wir wollen aber nicht nur die Titel der Mannschaften, sondern auch den individuellen Erfolg in den Fokus rücken. So konnten wir im Sommer beispielsweise den U23-Spieler Leo Scienza bei einem Zweitligisten (1. FC Magdeburg, Anm. der Redaktion) sowie Felix Wienand in der 3. Liga (Rot-Weiss Essen, Anm. der Redaktion) unterbringen. Erwähnen möchte ich auch Sidi Sané, der zum erweiterten Kader der Lizenzmannschaft zählt.

Die U23 startete am Schalke-Tag vor einem gut gefüllten Parkstadion in die neue Spielzeit. Wie bewertest du die bisherige Saisonleistung des Teams?
Die U23 hat bislang gute Ergebnisse geliefert. Sie steht nicht ohne Grund nach 19 Spieltagen auf dem siebten Tabellenplatz der Regionalliga West. Da sind gute Jungs dabei, die unter Jakob einen erfrischenden Offensivfußball spielen. Mit der Punkteausbeute sind wir noch nicht ganz zufrieden, da wir einige Zähler unnötig haben liegen gelassen, aber daran arbeitet das gesamte Team.

Und zuletzt wünsche ich mir, dass es weitere Spieler aus der Knappenschmiede in die Lizenzmannschaft schaffen.

Mathias Schober

Die U17 ist ungeschlagener Tabellenführer der B-Junioren-Bundesliga. Das Team von Onur Cinel benötigt nur noch zwei Punkte, um in zwei aufeinanderfolgenden Saisons die Endrunde zu erreichen. Und auch für die U19 ist die Teilnahme noch möglich.
Es wäre mehr als positiv zu bewerten, wenn beide Mannschaften den Sprung in die Endrunde schaffen würden. Die U19 spielt darüber hinaus im DFB-Pokal der Junioren sehr stark. Zuletzt haben sie sogar den amtierenden Pokalsieger VfB Stuttgart aus dem Wettbewerb geworfen. Die letzte Hürde, das Halbfinale gegen den Mainz 05, möchten wir Anfang April nehmen, um dann in das Finale einzuziehen. Der letzte DFB-Pokalsieg ist schon 17 Jahre her. Dieser Titel würde uns mal wieder gut zu Gesicht stehen.

Blicken wir auf die Knappenschmiede-Teams abwärts der U17.
Alle Mannschaften spielen durchweg gute Saisons. Die abgelaufene Spielzeit konnte die U16 beispielsweise als Westfalenmeister abschließen. Wir sind stolz auf unseren Unterbau. Jahr für Jahr rücken vielversprechende Talente auf. Alle Trainer- und Funktionsteams sowie unser Sportlicher Leiter Marcel Pomplun, der für die U8 bis U16 verantwortlich ist, leisten tolle Arbeit.

Zuletzt durften sechs U23-Spieler bei Thomas Reis, dem Chef-Trainer der Lizenzmannschaft, vorspielen. Wie ordnest du diese Chance ein?
Es freut mich. Und ich glaube, da spreche ich auch für Jakob Fimpel, wenn sich die Jungs bei der Lizenzmannschaft präsentieren dürfen. Besser könnten die Arbeit und die positive Entwicklung der vergangenen Monate kaum bestätigt werden.

Es ist kurz vor Weihnachten. Wie lautet dein Knappenschmiede-Wunsch für 2023?
Ich hoffe, dass wir an die Erfolge aus 2022 anknüpfen können. Der erneute Gewinn eines größeren Titels wäre schön. Außerdem würde ich mich freuen, wenn wieder mehr Zuschauer den Weg ins altehrwürdige Parkstadion finden. Spieler und Trainer haben sich die lautstarke Unterstützung der Schalke-Fans verdient. Und zuletzt wünsche ich mir, dass es weitere Spieler aus der Knappenschmiede in die Lizenzmannschaft schaffen.