Niklas Tauer: Mir haben die vergangenen Wochen sehr geholfen

Er war der Pechvogel im vergangenen Winter: Kurz nach seinem Wechsel aus Mainz nach Gelsenkirchen zog sich Niklas Tauer eine Verletzung zu. Mittlerweile ist der Mittelfeldmann topfit und freut sich auf den Saisonstart. Im Interview mit schalke04.de spricht der 22-Jährige über sein erstes halbes Jahr als Knappe, sein noch ausstehendes Pflichtspieldebüt in der VELTINS-Arena und seine fußballbegeisterte Familie.

Niklas Tauer

Niklas, du bist mittendrin in deiner ersten Sommer-Vorbereitung als Profi der Königsblauen. Was ist der größte Unterschied zu einer Winter-Vorbereitung?
Vor der Saison wird noch intensiver gearbeitet als in der Winterpause. Du bereitest dich als Mannschaft auf ein komplettes Spieljahr vor, jeder kann und will sich zeigen. Das konnte mir im Winter leider nicht gelingen.

Du sprichst deinen Start auf Schalke an. Nur wenige Tage nach deinem Wechsel aus Mainz hast du dir einen Muskelfaserriss zugezogen. Was ging dir durch den Kopf, als dich die Diagnose erreicht hat?
Ich bin als Neuzugang mit riesengroßer Vorfreude gestartet, war hochmotiviert – und wurde dann ausgebremst. Das war doppelt bitter. Zum einen war die Euphorie nach dem Wechsel schnell verflogen. Außerdem war ich erstmal raus und konnte der Mannschaft nicht helfen. Das tat schon weh.

Ich habe noch einmal einen Schritt nach vorne gemacht.

Niklas Tauer

Zuletzt hast du einen sehr fitten Eindruck gemacht.
So fühle ich mich auch. Ich habe die Vorbereitung ohne Probleme absolviert. Das Trainingslager in Mittersill war hart, tat aber gleichzeitig gut. Mir haben die vergangenen Wochen sehr geholfen, ich habe noch einmal einen Schritt nach vorne gemacht. Jetzt freue ich mich auf den Saisonstart.

Deine Pflichtspiel-Premiere als S04-Profi in der VELTINS-Arena steht noch aus. Auf was freust du dich am meisten, wenn du an deine erste Partie im königsblauen Wohnzimmer denkst?
Zunächst einmal darauf, endlich für den FC Schalke 04 auflaufen zu dürfen. Das Stadion, die Fans – das ist schon etwas Besonderes.

Du bist zwar noch jung, hast in deiner Karriere aber schon einige Stadien erleben dürfen. Hast du solch einen Zusammenhalt wie auf Schalke zwischen Mannschaft und Fans vorher schon einmal gesehen?
So intensiv, wie diese Verbindung auf Schalke gelebt wird, kenne ich es von keinem anderen Verein. Das war im vergangenen halben Jahr schon etwas ganz Besonderes und hat uns als Mannschaft definitiv beflügelt. Mit diesem Zusammenhalt wollen wir in der anstehenden Saison angreifen.

So intensiv, wie diese Verbindung auf Schalke gelebt wird, kenne ich es von keinem anderen Verein.

Niklas Tauer

Im ersten Heimspiel wird der 1. FC Kaiserslautern zu Gast sein. Wem wird deine Familie in diesem Spiel eigentlich die Daumen drücken?
Gut recherchiert (lacht). Mein Bruder Luca spielt seit wenigen Wochen für die Roten Teufel. Allerdings in der U19. Er ist Torwart, zuletzt stand er beim 1. FSV Mainz 05 in der U17 zwischen den Pfosten. Da er noch in der Jugend spielt und ich bei den Profis, wollen meine Eltern natürlich, dass ich gewinne.

Dass gleich zwei Söhne sehr gute Fußballer sind, kommt nicht allzu häufig vor. Hat dein Vater euch früher im Garten trainiert?
Das war tatsächlich so. Nicht nur im Garten, sondern auch im Verein. Er war mein erster Trainer bei der SpVgg Selzen – dem Club, bei dem ich als Vierjähriger angefangen habe. Da mein Bruder fünf Jahre jünger ist als ich, hat er vielleicht auch ein bisschen von mir profitiert (schmunzelt). Denn ich habe ihm damals immer wieder die Bälle aufs Tor geknallt.

War dein Opa auch beteiligt?
Mein Opa ist fußballverrückt – und: er ist tatsächlich schon immer Schalke-Fan gewesen! Die Begeisterung für den Fußball habe ich sicherlich auch von ihm in die Wiege gelegt bekommen. Mein Opa hat früher auch selbst im höherklassigen Amateurfußball gespielt. Und mein Vater war als Jugendlicher sogar für den 1. FSV Mainz 05 am Ball. Man merkt: Fußball spielt in unserer Familie eine große Rolle.

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