Omar Mascarell: Fülle meine Rolle mit viel Selbstvertrauen aus

Auf und neben dem Platz gehört Omar Mascarell zu den Führungsspielern der Königsblauen. Im Interview mit schalke04.de spricht der Spanier über seine Funktionen als Vizekapitän und Sechser, sowie seinen Traum von der Nationalmannschaft. Zudem verrät der 26-Jährige, warum er sich manchmal wegen einer bestimmten Sache den einen oder anderen Spruch der Teamkollegen anhören muss.

Omar Mascarell

Omar, du wurdest vor der Saison vom Trainer zum Vizekapitän ernannt: Wie sehr hat sich deine Rolle im Team dadurch verändert?
Ich habe mich sehr darüber gefreut, als der Trainer mich zu einem der Kapitäne ernannt hat. Es war damals schon eine kleine Überraschung, denn die Vorsaison war sehr schwierig für mich. Ich hatte aber bereits zu Beginn der Vorbereitung ein sehr gutes Gefühl, dass ich der Mannschaft in dieser Spielzeit sehr viel helfen kann. Zudem habe ich schnell das Vertrauen des neuen Trainerstabs gespürt. Als der Coach mir dann mitgeteilt hat, dass ich gemeinsam mit Benjamin Stambouli Vizekapitän werde, war das ein großer Schritt für mich und ich habe zu mir selbst gesagt, dass dies meine Saison werden wird – und bislang läuft alles sehr gut, darüber bin ich sehr froh.

Wie würdest du das Gemeinschaftsgefühl innerhalb des Teams derzeit beschreiben?
In dieser Saison läuft generell einiges besser als noch im Jahr zuvor. Wir sind als Mannschaft geschlossener, die Stimmung ist sehr gut. Ich spüre, dass ich eine wichtige Rolle im Team innehabe, zudem verstehe ich mich mit meinen Teamkollegen hervorragend.

Wir spielen ein anderes System – eines, das sehr gut zu meinen Fähigkeiten passt.

Omar Mascarell

Wie erklärst du dir selbst deinen Aufschwung in dieser Saison?
Ein ganz entscheidender Faktor ist, dass ich das Vertrauen des gesamten Trainerstabs spüre. Dadurch habe ich eine Menge Selbstvertrauen gewonnen. Wenn Spieler dieses Selbstvertrauen haben, können sie deutlich bessere Leistungen abrufen. Zudem liegt mir unsere Spielweise in dieser Saison sehr. Wir spielen ein anderes System – eines, das sehr gut zu meinen Fähigkeiten passt. Ich arbeite jeden Tag hart daran, dass ich dieses Niveau halten oder gar noch verbessern kann.

Du lässt dich oft tief fallen und bist für den Spielaufbau zuständig. Ist das etwas, das ihr auch im Training häufig übt?
Das ist recht neu für mich, das habe ich vor dieser Saison nur sehr selten gemacht. Ich fühle mich sehr wohl, den Spielaufbau so stark mitzugestalten. Wir haben mehr Ballbesitz als noch in der Vorsaison. Ich mag es, zwischen den Innenverteidigern zu sein und dem Team so zu helfen.

Der Trainer ließ zuletzt im Mittelfeld häufig in der Raute spielen. Magst du diese Formation oder hättest du gerne noch einen zweiten Sechser neben dir?
Ich mag die Raute – auf der Sechs fühle ich mich sehr wohl. Dort habe ich bereits in Frankfurt gespielt und gute Leistungen gezeigt. Wenn ein zweiter Sechser wie zum Beispiel Suat Serdar oder Weston McKennie neben mir spielt, gefällt mir das auch sehr gut. Aktuell agieren wir allerdings sehr häufig mit nur einem Sechser und diese Rolle fülle ich mit viel Selbstvertrauen aus.

Derzeit ruht in der Bundesliga wieder der Ball. Magst du als Spieler diese Länderspielpausen, um mal ein wenig durchschnaufen zu können, oder würdest du lieber am nächsten Wochenende wieder mit Schalke spielen?
Manchmal tun diese Pausen gut, aber jetzt haben wir im dritten Monat bereits die dritte Pause. Eigentlich wollen wir am liebsten am Wochenende wieder für Schalke spielen, denn wir sind in guter Verfassung. Aber manchmal ist es auch wichtig, Körper und Kopf eine Ruhephase zu gönnen, und vielleicht Zeit mit der Familie und Freunden verbringen zu können. Dann können wir mit neuer Energie die nächsten Spiele angehen.

Es ist seit meiner Kindheit ein Traum von mir, für Spanien zu spielen.

Omar Mascarell

Du spielst eine sehr gute Saison und stellst deine Qualitäten immer wieder unter Beweis. Hoffst du, dass Spaniens Nationaltrainer Robert Moreno dich eines Tages für die Selección nominieren wird?
Es ist seit meiner Kindheit ein Traum von mir, für Spanien zu spielen. Ich hoffe, dass sich dieser eines Tages für mich erfüllen wird.

In Deutschland hat die kalte und nasse Jahreszeit begonnen. Vermisst du da nicht manchmal die Kanaren?
Ja, sehr häufig, das hat aber nichts mit dem Wetter zu sein. Die Kanarischen Inseln sind meine Heimat, dort leben meine Familie und Freunde. Aber ich bin sehr glücklich hier in Deutschland und fühle mich sowohl in der Stadt als auch hier im Verein sehr wohl. Wenn meine Karriere eines Tages vorbei sein wird, habe ich immer noch den Rest meines Lebens, um wieder in Spanien zu leben.

Bislang hast du noch kein Tor für Schalke erzielt – wann ändert sich das?
Ab und zu muss ich mir von meinen Mitspielern deshalb Sprüche anhören (lacht). Ich kann es kaum erwarten, mein erstes Tor für Schalke zu erzielen. Für mich bleibt es aber das Wichtigste, der Mannschaft zu helfen, das Spiel zu gewinnen. Es gibt einige Teamkollegen, die vor mir agieren – und sie können gerne jedes Wochenende treffen. Dann bin ich genauso glücklich.

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