Steven Skrzybski: Verletzungsfrei bleiben und durchstarten

Im zweiten Teil der Hinrunde kam Steven Skrzybski immer besser in Fahrt und bewies seinen Torriecher. Auch privat hat der 26-Jährige zuletzt einen Volltreffer gelandet. Im Interview mit schalke04.de blickt der Offensivmann auf sein aufregendes Jahr 2018 zurück. Zudem spricht er über seine Torquote, den Austausch mit den Fans, den Rückrundenauftakt gegen den VfL Wolfsburg und seinen Traum von einem Bundesliga-Auswärtsspiel an der Alten Försterei.

Steven Skrzybski

Steven, das Jahr 2018 verlief für dich sehr ereignisreich. Was war dein persönliches Highlight?
Da gab es einige. Auf sportlicher Ebene war das Heimspiel gegen den 1. FC Nürnberg sicherlich der Höhepunkt. Bei meinem Debüt in der Bundesliga 5:2 zu gewinnen und dabei auch noch zwei Treffer zu erzielen, das war schon ein absoluter Traum. Hinzu kam noch der ganze Rahmen mit der überragenden Choreographie in der VELTINS-Arena. An diesem Tag hat einfach alles gepasst. Mein privates Highlight war ganz klar meine Hochzeit.

Deine langjährige Freundin Anja hast du kurz nach Weihnachten geheiratet. Habt ihr groß gefeiert?
Zunächst sind wir im kleinen Kreis mit unseren Familien im Standesamt zusammengekommen. Danach gab es aber noch eine etwas größere Feier mit 80 bis 90 Gästen. Es war ein schöner Abend, viele unserer Freunde haben mit uns ausgelassen gefeiert. Bei mir ist aber alles im Rahmen geblieben (lacht).

Bei meinem Bundesligadebüt hat einfach alles gepasst.

Steven Skrzybski

Zeit für die Flitterwochen hattet ihr aufgrund des Trainingslagers noch nicht …
Die Reise wird aber nachgeholt. Etwas gebucht haben wir allerdings noch nichts.

Gibt es schon ein Ziel?
Wir sind bislang noch nie in Amerika gewesen. Deshalb könnten es die USA werden. Vielleicht geht die Reise aber auch woanders hin. Mal abwarten.

Ist deine Frau eigentlich Fußball-Fan?
Bevor wir ein Paar geworden sind, hat Fußball noch nicht die ganz große Rolle in ihrem Leben gespielt. Mittlerweile drückt sie aber natürlich die Daumen, wenn ich mit Schalke im Einsatz bin.

Gerade bei deinem Doppelpack gegen Nürnberg war die Begeisterung vermutlich groß. Wie häufig musstest du im Freundes- und Bekanntenkreis mittlerweile von deinem Debüt gegen den Club erzählen?
Viele meiner Freunde haben das Spiel natürlich gesehen. So viele Nachrichten wie an dem Abend hatte ich selten zuvor auf meinem Smartphone. Sie haben sich mit mir gefreut, da natürlich jeder weiß, dass meine Sympathien auch schon vor meinem Wechsel zu Schalke den Farben Blau und Weiß gehörten.

Steven Skrzybski

Was hast du mit deinem Trikot aus dem FCN-Spiel gemacht?
Das hat zu Hause einen Ehrenplatz bekommen. Weggeben oder tauschen hätte ich es nicht können. Es wird mich immer an diesen besonderen Tag erinnern.

Und was ist mit Trikot von deinem Champions-League-Debüt in Istanbul passiert?
Das habe ich meinem besten Kumpel geschenkt.

Während dieser Antwort crasht Mitspieler Bastian Oczipka das Gespräch. Er hat ein Anliegen. In das Interview müsse unbedingt aufgenommen werden, dass Steven Skrzybski die Dinger vor dem Tor so eiskalt wegmache wie früher Ulf Kirsten in Leverkusen.

Ein großes Kompliment von Basti! Immerhin ist Ulf Kirsten gleich dreimal Bundesliga-Torschützenkönig geworden.
Das lassen wir jetzt mal unkommentiert so stehen (lacht).

Deine Torquote ist tatsächlich beeindruckend. In 264 Minuten Einsatzzeit in der Bundesliga sind dir drei Treffer gelungen, hinzu kommt eine Vorlage. Wie sehr ärgerst du dich darüber, dass du aufgrund von Verletzungen nicht häufiger spielen konntest?
Natürlich tat es weh, dass ich diese Zwangspausen einlegen musste. Verletzungen lassen sich leider nicht planen, im Sport gehört das einfach dazu. Auch in diesen Zeiten wächst man, lernt etwas dazu. Für 2019 wünsche ich mir, dass ich verletzungsfrei bleibe.

An erster Stelle steht immer die Gesundheit.

Steven Skrzybski

Hast du dir für dieses Jahr persönliche Ziele, zum Beispiel eine bestimmte Anzahl an Toren, gesteckt?
Nein, das habe ich noch nie gemacht. Ich finde, wenn man sich selbst sagt, dass man dieses oder jenes unbedingt schaffen müsse, ist das eher kontraproduktiv für die eigene Leistung. An erster Stelle steht immer die Gesundheit. Nur wenn man fit ist, kann man auch zu Einsätzen kommen. Und wenn man spielt, hat man die Chance auf Tore.

In einer Woche startet die Rückrunde. Zum Auftakt empfangt ihr den VfL Wolfsburg in der VELTINS-Arena.
Ich freue mich auf das Spiel, das wir unbedingt gewinnen möchten. Die Wölfe haben eine gute Hinrunde gespielt, nichtsdestotrotz kann es für uns nur ein Ziel geben: drei Zähler. Wir wollen mit einem guten Resultat in den zweiten Saisonteil starten und unser Punktekonto dann Woche für Woche aufstocken. Denn mit unserer bisherigen Ausbeute können wir absolut nicht zufrieden sein.

Das sehen die Fans ähnlich. Hast du bei der Blau-Weißen Nacht in Benidorm Feedback von den S04-Anhängern bekommen?
Alle Schalker hatten andere Erwartungen an den ersten Saisonteil, das ist doch klar. Viele Fans haben uns als Mannschaft und mir persönlich Mut zugesprochen, sie glauben an uns. Das ist ein sehr schönes Gefühl. Dieses Vertrauen möchten wir mit guten Leistungen auf dem Platz zurückzahlen.

Steven Skrzybski

Auf diversen Social-Media-Plattformen lässt du die Fans immer mal wieder an deinem Leben teilhaben. Liest du auf Facebook und Instagram im Nachhinein eigentlich die Kommentare?
Ich schaue schon, was die Fans schreiben. Schließlich interessiert mich, was sie denken. Wenn Kritik geäußert wird, bleibt es meistens auch sachlich und ist nicht beleidigend. Viel Negatives habe ich in den vergangenen Wochen und Monaten unter meinen Posts allerdings auch nicht lesen müssen.

Häufig schreiben dir auch noch Fans deines Ex-Vereins Union Berlin nette Nachrichten. Die „Eisernen“ mischen in der Zweiten Liga aktuell im Aufstiegskampf mit. Träumst du manchmal davon, in der kommenden Saison mit Schalke an der Alten Försterei zu spielen?
Das wäre großartig. Ich drücke die Daumen, dass die Jungs den Aufstieg schaffen. Mir ist es dort in meiner Zeit leider nicht gelungen, mit dem Verein den Sprung in die Bundesliga zu schaffen. Wir waren einmal ganz nah dran. Hoffentlich klappt es dieses Mal bei Union!

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