Suat Serdar: Wenn der Ball wieder rollt, möchte ich die Zehn-Tore-Marke knacken

Suat, du bist vor wenigen Tagen 23 Jahre alt geworden. Daher zunächst einmal alles Gute nachträglich. Wie hast du den Tag in Zeiten von Social Distancing verbracht?
Vielen Dank für die Glückwünsche. Ich habe meinen Geburtstag im kleinsten Kreis verbracht, da wir alle uns an die Vorgaben und Bestimmungen halten. Trotz der ungewohnten Situation war es ein schöner Tag. Aber klar, ich bin ein Familienmensch – deshalb hat mir schon etwas gefehlt. Aber eine große Feier kann man auch nachholen. Wenn es wieder möglich ist, werde ich meine Familie und meine Freunde einladen. Zu einem Grillfest oder einem anderen besonderen Essen.

Zum Geburtstag darf man sich etwas wünschen. Was ist derzeit dein größter Wunsch?
Die Rückkehr zu einem normalen Alltag. Nicht nur für mich, sondern für alle! Ich hoffe, dass man in nicht allzu ferner Zukunft wieder bedenkenlos vor die Tür gehen kann, um das Leben zu genießen. Es soll allen Menschen auf der Welt gutgehen.

An deinem Geburtstag wäre eigentlich das Heimspiel gegen Werder Bremen angesetzt gewesen – mit dir. Denn du hast deine Zehenverletzung, die dich vor der Corona-Unterbrechung gestoppt hat, auskuriert.
Mit der Verletzung hatte ich tatsächlich lange zu kämpfen. Zum Glück bin ich jetzt beschwerdefrei. Schade, dass ich das gegen Bremen nicht zeigen konnte – ein Spiel am eigenen Geburtstag wäre etwas ganz Besonderes gewesen. Wenn die Bundesliga wieder beginnt, bin ich auf jeden Fall voll da und bereit.

Im athletischen Bereich seid ihr derzeit sicherlich gut drauf. Wie hast du es zuletzt geschafft, auch dein Ballgefühl zu behalten?
Ich habe mir zu Hause ein kleines Fitnessstudio eingerichtet, in dem ich einige Stunden verbringe – auch mit dem Ball. Mal passe ich gegen die Wand, mal jongliere ich ein bisschen, teilweise auch auf der Terrasse. Mein Ballgefühl habe ich definitiv nicht verloren. Nur einmal wäre fast etwas passiert (lacht).

Klär uns auf!
Beim Hochhalten auf der Terrasse war ich kurzzeitig abgelenkt, da hat sich der Ball aus dem vierten Stock verabschiedet. Dabei ist aber nichts kaputtgegangen. Zum Glück.

Aufgrund vieler starker Auftritte im bisherigen Saisonverlauf warst du ein heißer Kandidat für den EM-Kader. Gab es in den vergangenen Wochen Kontakt zum Bundestrainer?
Es war mein großes Ziel, in diesem Sommer bei der Europameisterschaft für Deutschland aufzulaufen. Nun peile ich 2021 eine EM-Teilnahme an. Voraussetzung dafür sind natürlich immer Topleistungen im Verein. Nur so kann man sich empfehlen. Nach der Bekanntgabe der EM-Verschiebung hat Joachim Löw starke Worte gefunden. Er meinte, dass wir nun noch mehr Zeit haben, um als Team zu wachsen. An meinem Geburtstag hat sich der Bundestrainer ebenfalls gemeldet. Darüber habe ich mich sehr gefreut.

Du stehst bei sieben Saisontoren. Hast du dir für die noch ausstehenden Partien ein persönliches Ziel gesteckt?
Ich möchte unbedingt die Zehn-Tore-Marke knacken. Nachdem ich aufgrund von Verletzungen leider einige Spiele verpasst habe, brenne ich umso mehr auf meinen nächsten Einsatz. Mit der Mannschaft habe ich ebenfalls ehrgeizige Ziele. Wir möchten gemeinsam zeigen, was in uns steckt.

Derzeit ruht nahezu überall auf der Welt der Ball. Demnach läuft auch kein Live-Fußball im TV. Wie verbringst du aktuell deine Abende?
Ich schaue die eine oder andere Serie. Mein derzeitiger Tipp: ‚Haus des Geldes‘ auf Netflix. Die vierte Staffel ist vor einigen Tagen veröffentlicht worden, ich habe bereits alle Folgen gesehen. Zudem zocke ich regelmäßig an der PlayStation.

Apropos PlayStation. In der #BundesligaHomeChallenge hat dein Kumpel Nassim Boujellab zuletzt überzeugt. Hast du dir seine Spiele angeschaut?
Natürlich. Seine Auftritte waren bärenstark. Aber ich habe auch nichts anderes erwartet, weil ich schon vorher wusste, was Nassim draufhat.