„Taskforce Zukunft Profifußball“: 04 Fragen an Alexander Jobst

Bereits im Oktober 2020 rief die DFL eine „Taskforce Zukunft Profifußball“ ins Leben. Vertreter aus Sport, Politik, Wirtschaft und Gesellschaft arbeiteten drei Monate lang an einer Handlungsempfehlung für den deutschen Fußball – mit dabei: Alexander Jobst, Schalkes Vorstand für Marketing, Vertrieb und Organisation. schalke04.de stellt ihm 04 Fragen zu den Ergebnissen.

Alexander Jobst

Alexander Jobst, Sie waren Teil der Taskforce. Wie sind Ihre Eindrücke zur Tätigkeit des Arbeitskreises gewesen?
In der Vielfalt der Interessenslagen aus den unterschiedlichen Teilnehmerperspektiven finde ich die effiziente Arbeit der Taskforce in der Kürze der Zeit mit diesem gemeinschaftlichen und konkreten Ergebnis sehr gelungen. Für alle Verantwortlichen im Profifußball heißt es für die Zukunft nun, diese Empfehlungen in ihre Arbeit einfließen zu lassen – wir Club-Verantwortlichen nehmen sie mit in unsere Vereine. Der Profifußball muss weiterhin Impulsgeber sein und seine Strahlkraft nutzen, um unseren Sport stets weiterzuentwickeln. Unserer gesellschaftlichen Verantwortung kommt eine immer größere Bedeutung zu.

Welche der 17 Punkte des Ergebnispapiers sind für Sie und den FC Schalke 04 die wichtigsten?
Besonders ein vielfältiges gesellschaftliches Engagement steht im Fokus der Handlungsempfehlung – zum Beispiel ein grundsätzliches Bekenntnis zur Nachhaltigkeit im deutschen Profifußball. Hier sind wir mit dem FC Schalke 04 auf einem sehr guten Weg, können uns aber natürlich immer weiter verbessern. Auch die Achtung eines Wertegerüsts bzw. eines Verhaltenskodex ist ein wichtiger Pfeiler der Handlungsempfehlung – ebenfalls etwas, das wir auf Schalke bereits implementieren und zum Teil unseres Selbstverständnisses machen konnten.

Wie sieht es mit dem Austausch aus, etwa zwischen der Liga und den Fans? Und zwischen der Liga und den Clubs?
Im Ergebnispapier schlagen wir als Taskforce die Gründung einer DFL-Kommission zur Intensivierung des Dialogs mit unterschiedlichsten Fangruppen vor. Hier soll die vielfältige Fan-Landschaft abgebildet werden. Ebenfalls regen wir an, an einem konstruktiven Club-Fan-Dialog zu arbeiten. Darüber hinaus sollen Austauschformen optimiert werden – im Sinne der Solidarität zwischen den Vereinen muss es mehr Kommunikation zwischen den Clubs und der Liga geben. Gern auch anhand von Best-Practice-Beispielen und durch die Einführung von Benchmarking-Prozessen.

Wie geht es nun mit der Taskforce weiter? Welche nächsten Schritte sind geplant?
Prozesse der Taskforce sollen institutionalisiert werden – denkbar ist für uns zum Beispiel eine Art Beirat. Einige Maßnahmen aus dem Ergebnispapier können außerdem schon sehr zeitnah von den Clubs entschieden und umgesetzt werden. Viele andere Themen müssen nun ausführlich geprüft und von weiterführenden Expertenkreisen empfohlen werden. Alles in allem sind wir mit der Taskforce einen mutigen Schritt gegangen auf dem Weg zu einem noch besseren und stärkeren Wertefundament.

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