Thomas Ouwejan: Mein deutsches Lieblingswort? Aufsteiger!

Sein Ziel war die Bundesliga – nun ist er angekommen. Thomas Ouwejan war einer der Schlüsselspieler in der Aufstiegssaison. Im Interview mit schalke04.de spricht der Niederländer über die Partys nach dem Sprung ins Oberhaus, die Arbeit im Trainingslager und seine Ziele in der anstehenden Saison. Dazu zeigt sich der Linksfuß begeistert von den Fans der Königsblauen.

Thomas Ouwejan

Thomas, vor dem Start eines Trainingslagers sagen Spieler häufig, dass sie sich auf die Zeit freuen. Ist das wirklich so?
Ja und nein (lacht). Wir haben hier beste Bedingungen, die Sicht auf die Berge ist sehr schön. Das macht das Aufstehen am Morgen ein bisschen einfacher. Aber die Trainingsintensität ist schon hart, das schlaucht. Doch genau dafür sind wir schließlich in Mittersill. Zudem bietet sich immer wieder die Gelegenheit für gute Gespräche mit meinen Mitspielern oder mit dem Team rund ums Team. Im vergangenen Sommer hat es mir als Neuzugang sehr geholfen, schnell ein Teil der Gruppe zu werden.

Nach viel athletischer Arbeit in den ersten drei Wochen geht es nun an die fußballerischen Details. Worauf legt Frank Kramer derzeit den Schwerpunkt?
Wir arbeiten an der Abstimmung zwischen den verschiedenen Mannschaftsteilen – sowohl in der Rückwärts- als auch in der Vorwärtsbewegung. Dazu kommen weitere spezifische Übungen im spielerischen Bereich. Wir machen täglich Fortschritte und spielen uns immer besser ein.

Im vergangenen Jahr hattest du im Trainingslager darum gebeten, dass wir unser erstes Interview auf Englisch führen. Mittlerweile verstehst und sprichst du sehr gut Deutsch. Hast du zuletzt Sprachunterricht genommen?
Nein, ich habe mir alles selbst beigebracht. Deutsch und Niederländisch sind sich sehr ähnlich. Dazu bin ich ein sehr kommunikativer Mensch, der gerne das Gespräch mit seinen Mitspielern sucht. Und wenn du viel sprichst, lernst du die Sprache automatisch.

Ich bin ein sehr kommunikativer Mensch, der gerne das Gespräch mit seinen Mitspielern sucht.

Thomas Ouwejan

Ist „Aufsteiger“ seit zwei Monaten dein deutsches Lieblingswort?
Das könnte man so sagen, ja (lacht).

Du hast in der Vorsaison stets betont, dass es dein großer Traum ist, in der Bundesliga zu spielen – und zwar mit dem FC Schalke 04. Dieser Traum wird nun Realität. Was hast du dir für die anstehende Spielzeit vorgenommen?
Über allem steht der Klassenerhalt. Damit auf mein erstes Jahr in der Bundesliga auch das zweite folgen kann. Zu diesem Ziel möchte ich erneut mit einigen Assists beitragen. Und natürlich auch selbst das eine oder andere Tor erzielen. Ich weiß, dass die Qualität in der Bundesliga noch einmal höher ist. Aber genau das motiviert mich.

Was war für dich der größte Moment der vergangenen Saison?
Die 90 Minuten gegen den FC St. Pauli am 33. Spieltag. Wir hatten eine wirklich gute erste Halbzeit gespielt, lagen aber 0:2 zurück. Trotz des unbefriedigenden Ergebnisses standen die Fans aber wie eine Wand hinter uns. Die Atmosphäre an diesem Abend werde ich mein Leben lang nicht mehr vergessen. Was dann nach der Pause passiert ist, war einfach unbeschreiblich. Ich habe immer an uns geglaubt.

Als ich die VELTINS-Arena verlassen habe, war es schon wieder hell.

Thomas Ouwejan

Die Party danach soll sehr lang gewesen sein …
Puh, das war sie. Als ich die VELTINS-Arena verlassen habe, war es schon wieder hell (schmunzelt). Um 6 Uhr morgens war ich noch im Stadion und habe mit meinen Mitspielern und vielen Mitarbeitern des Vereins den Aufstieg gefeiert.

In Kürze kommen erneut viele Schalker zusammen. Am 24. Juli findet der große Schalke-Tag statt. Weißt du schon, was dich erwartet?
Ich habe einige Videos und Fotos aus den Vorjahren gesehen und war beeindruckt, wie viele Menschen bei der Saisoneröffnung auf Schalke gewesen sind. Ich bin gespannt, was mich erwartet. Die Aufstiegsparty mit den Fans an der VELTINS-Arena nach der Rückkehr aus Nürnberg war schon überwältigend. Ich spüre gerade auch, wie sehr sich die Fans auf die Saison freuen. Zum einen an der Euphorie bei unseren öffentlichen Trainingseinheiten, aber auch, wenn ich lese, wie viele Karten für die ersten Heimspiele bereits verkauft worden sind. Das ist Schalke!

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