1. November: Wladimir Ljuty sagt Schalke zu

Dank guter Kontakte wird der S04 auf den aufstrebenden Wladimir Ljuty aufmerksam. Der Angreifer enttäuscht in seiner Zeit bei den Knappen allerdings. schalke04.de schaut in den Rückspiegel und blickt auf historische Ereignisse vom 1. November aus mehr als 114 Jahren Vereinsgeschichte zurück.

Wladimir Ljuty

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In der Kommando-Sache „Wladimir Ljuty“ sind dem S04 die Kontakte hilfreich, die er bei der Verpflichtung von Alexandr Borodjuk knüpfte. So kommt beispielsweise der Tipp, dass ein „sehr guter Mittelstürmer aus Dnjepropetrowsk die Freigabe für den Westen bekommen könnte“ direkt vom russischen Verband. Das Interesse an Wladimir Ljuty ist geweckt. Die Gelegenheit, sich den Angreifer anzuschauen, bietet sich am 1. November. An dem Tag trifft die Mannschaft im Europapokal der Landesmeister in Innsbruck auf den FC Tirol. Trainer Peter Neururer, Klaus Fischer und Manager Helmut Kremers fliegen nach Österreich und sehen einen überragenden Ljuty. Er bereitet beim 2:2 einen Treffer vor und ist zudem selbst einmal erfolgreich. Kremers: „Für uns stand schnell fest, noch an diesem Abend Nägel mit Köpfen zu machen.“ Kremers reist kurze Zeit später nach Moskau, um die Angelegenheit mit dem russischen Fußball-Verband zu klären. Am 9. November, dem Tag, an dem die Berliner Mauer fällt, sitzt Schalkes Manager mit einem Vertreter des Verbandes und dem Trainer der Olympiamannschaft zusammen. Sie preisen noch einmal die Vorzüge des Offensivmannes an, der ein Jahr zuvor mit der russischen Auswahl Olympiasieger in Seoul wurde. „Und wie das so in Russland ist: Bei jeder Gelegenheit wurde der Wodka aufgetischt, und man durfte ihn nicht ausschlagen. Am Ende war ich total fertig.“ Allerdings ist Ljuty auf Schalke mäßig erfolgreich. Zwar trifft er beim 3:0-Sieg in Freiburg am 22. November gleich ins gegnerische Tor, doch in der Folgezeit kommt er über den Status eines überdurchschnittlichen Zweitligaspielers nicht hinaus. Er steuert ein Jahr später sieben Tore zum Aufstieg in die erste Bundesliga bei, wird jedoch an den MSV Duisburg ausgeliehen, da die Ausländerplätze durch Bent Christensen, Alexandr Borodjuk und Radmilo Mihajlovic belegt sind. Ljuty geht zum MSV Duisburg (36 Spiele/drei Tore), wechselt anschließend zum VfL Bochum (drei Einsätze), ehe er bei verschiedenen Amateurklubs in Nordrhein-Westfalen spielt.

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