12. Mai: Köln beendet Schalker Finalträume

1971: S04 verpasst Pokal-Endspiel durch Niederlage gegen Köln

Als beide Mannschaften zur Halbzeit das Spielfeld verlassen, ist nicht nur für die königsblauen Anhänger die Partie in der Glückauf-Kampfbahn bereits gelaufen. Die Knappen führen scheinbar sicher mit 2:0. „Der Stan Libuda ist so groß in Form“, stöhnt Kölns Regisseur Wolfgang Overath. „Da ist nichts mehr drin.“

Der Durchhänger im Anschluss an die Niederlage gegen die Borussia aus Mönchengladbach – die Knappen verlieren drei von vier Bundesligaspielen – scheint vergessen, die junge Mannschaft um Kapitän Stan Libuda zaubert in Durchgang eins. Kurz nachdem das Tor des Kölners Jupp Kapellmann wegen Abseitsstellung nicht anerkannt wird, schlagen die Schalker zum ersten Mal zu. FC-Keeper Manfred Manglitz kann einen van-Haaren-Schuss nicht festhalten, Klaus Scheer staubt zum 1:0 ab (7.). Das zweite Tor ist dem besten Mann der ersten 45 Minuten vorbehalten. Libuda nimmt einen Lütkebohmert-Pass auf, umkurvt ein paar Gegenspieler und erzielt das 2:0 (17.).

Die Verantwortlichen wähnen sich bereits im Finale und müssen in der 47. Minute miterleben, wie Overath den 1:2-Anschlusstreffer markiert. Das große Nervenflattern bei den Hausherren beginnt. Die Beine werden schwer, die vielen Freundschaftsspiele im Frühjahr machen sich bemerkbar. Karl-Heinz Thielen egalisiert die Begegnung (70.), und Nationalspieler Heinz Flohe sorgt 14 Minuten vor dem Ende für die Entscheidung.

Während die Rheinländer ins Finale einziehen, in dem sie mit 1:2 nach Verlängerung dem FC Bayern München unterliegen, setzt sich für Schalke die Negativserie fort. Nur ein Sieg aus den letzten vier Bundesliga-Begegnungen bedeutet am Ende Platz sechs in der Liga. Damit wird der erhoffte UEFA-Cup-Rang verpasst.