14. Januar: Schipper-Eigentor gegen den VfB

Der 20-Jährige wäre am liebsten im Erdboden versunken: Bei der Schalker 1:6-Niederlage am 14. Januar 1978 in Stuttgart fabriziert Mathias Schipper ein Eigentor. Allerdings bedeutet dieses Malheur nur einen kurzfristigen Rückschlag für den Jung-Profi, der sich in den folgenden zehn Jahren zu einem zuverlässigen Bundesligaspieler entwickelt.

Mathias Schipper

1978: Mathias Schipper trifft ins eigene Netz

In der Partie in Stuttgart läuft Schipper zum letzten Mal in dieser Saison für die Knappen in der Bundesliga auf. Allerdings hat dies nichts mit dem Eigentor gegen die Schwaben zu tun. „Ich war damals bei der Bundeswehr, habe wenig trainieren können. Dann war es aufgrund der Doppelbelastung nicht mehr machbar“, erinnert sich Schipper einst. Ärgerlich für den Defensivmann: Er hat sich Ende 1977 gerade in die Mannschaft gekämpft und einen Stammplatz erobert. Denn sowohl Friedel Rausch als auch Nachfolger Uli Maslo fanden Gefallen an dem Abwehrmann, der 1976 mit der Schalker A-Jugend Deutscher Meister wurde.

Bereits als 14-Jähriger hat er sich den Knappen angeschlossen. Der Junge aus Castrop-Rauxel will unbedingt in die Bundesliga und verfolgt das Vorhaben mit unbändigem Willen. In der Saison 1978/1979 ist er endlich da angekommen, wo er immer hinwollte – er zählt zu den Stammspielern bei Schalke 04. Schipper steht bei allen 34 Partien auf dem grünen Rasen. Keine Garantie für die nächsten Jahre, wie sich im Sommer 1979 herausstellt.

Günter Siebert hat ehrgeizige Pläne und verpflichtet die jugoslawischen Nationalspieler Mario Boljat und Vilson Dzoni für den Abwehrbereich. Bittere Konsequenz: Für Schipper ist kein Platz mehr. Er wird nach Aachen transferiert. Drei Jahre später ist er wieder da. Rudi Assauer hat das Eigengewächs zurückgeholt. Nach dem Vertragsabschluss in Assauers Wohnung ruft Schipper sofort von einer Telefonzelle aus seine Frau an und teilt ihr glückselig mit: „Ich bin wieder ein Schalker!“

Anschließend erlebt er je einen Abstieg und einen Aufstieg, ist beim legendären 6:6 im Pokalhalbfinale gegen die Bayern mit von der Partie und kann 1988 nicht verhindern, dass die Königsblauen zum dritten Mal ins Unterhaus des Profifußballs gehen müssen. Nach dieser Saison erklärt der damals 30-Jährige überraschend seinen Rücktritt. Ein Schritt, den viele rund um das Parkstadion nicht verstehen und wahrhaben wollen.

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