16. Dezember: Assauer wettert gegen „Tomaten-Schiri“

Schalkes Manager Rudi Assauer ist außer sich vor Wut: „Das war ein tausendprozentiger Elfmeter. Dieses Handspiel muss der Linienrichter einfach sehen. Alle Fotografen neben ihm haben sich kaputtgelacht.“ Grund für die Verärgerung ist eine Szene in der 82. Minute im Spiel der Knappen am 16. Dezember 2000 gegen den 1. FC Köln, die Hauptdarsteller Thomas Cichon ganz anders bewertet. schalke04.de schaut in den Rückspiegel und blickt auf historische Ereignisse vom 16. Dezember aus mehr als 114 Jahren Vereinsgeschichte zurück.

Rudi Assauer und Huub Stevens

2000: Schalke hadert mit den Schiedsrichtern

Der „Fußball-Gott“, so ist man sich hingegen auf Kölner Seite einig, hat Gerechtigkeit walten lassen. „1998 sind wir durch ein Handspiel, das nicht geahndet wurde, abgestiegen. So schließt sich der Kreis“, kommentiert Cichon das Ereignis acht Minuten vor dem Ende, als er im Strafraum mit der linken Hand den Ball spielt. In der Abstiegssaison 1997/1998 hatte Schiedsrichter Uwe Kemmling im Nachholspiel am 29. April ein Handspiel des Schalkers Oliver Held auf der Torlinie übersehen. Strafstoß-Pfiff und Platzverweis blieben damals wie auch im Dezember 2000 aus. Köln verlor durch ein Tor von Radoslav Latal in der 90. Minute mit 0:1 und stieg schließlich ab. Doch von ausgleichender Gerechtigkeit will Assauer angesichts des 2:2 im Müngersdorfer Stadion nach 2:0-Führung nichts wissen. Sechs Wochen vorher sind die Knappen bereits Opfer eines klaren Fehlurteils. Im Spiel beim 1. FC Kaiserslautern fällt Schiri Edgar Steinborn beim Stand von 2:0 für die Knappen auf eine Schwalbe von Marian Hristov herein. Harry Koch leitet mit dem verwandelten Foulelfmeter die Wende ein, die Pfälzer gewinnen schließlich 3:2. Die „Kreisläufer-Einlage“ von Cichon bringt das Fass zum Überlaufen. Assauer: „Die haben doch alle Tomaten auf den Augen. Anscheinend will uns keiner oben sehen.“ In die gleiche Kerbe schlägt Trainer Huub Stevens. „Wir haben fünf Punkte durch Fehlentscheidungen verloren“, rechnet der Holländer vor. Das Ende vom Lied: Am 19. Mai 2001 gewinnt Schalke 04 zwar viele Herzen und Sympathien, doch die Schale geht erneut an die Isar.

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