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18. Dezember: Charly Neumann kandidiert als Präsident
Charly Neumann strebt die Spitze des Vereins an – das lässt er die Mitglieder zumindest glauben. Vielmehr ist er aber bei seiner Präsidentschaftskandidatur 1986 der Strohmann für Günter Siebert. schalke04.de schaut in den Rückspiegel und blickt auf historische Ereignisse vom 18. Dezember aus mehr als 114 Jahren Vereinsgeschichte zurück.

1986: Neumann fungiert als Günter Sieberts Strohmann
Gefeiert, gefeuert, geliebt, geschasst, gewichtig und geradlinig: Kaum einer verkörpert Schalke auf so sympathische Weise wie der im November 2008 verstorbene Charly Neumann. Er erlebte gute sowie schlechte Zeiten und strebte sogar einmal das Amt des Präsidenten an: am 18. Dezember 1986. Er spielt dabei aber lediglich den Strohmann für einen Ex-Präsidenten, der wieder an die Macht will. Neumann hat die großen Fan-Clubs hinter sich gebracht und verkündet auf der Mitgliederversammlung: „Hiermit verzichte ich auf meine Kandidatur. Zu Gunsten eines Mannes, der der Beste für Schalke ist – Günter Siebert.“ Der Plan geht auf: Siebert wird gewählt, Neumann sitzt wieder fester im Vereinssattel. Sein Antrieb: „Ich wollte zum FC Schalke 04 dazugehören, ganz nah bei sein.“ Da seine fußballerischen Fähigkeiten limitiert sind, versucht er es auf seine spezielle Weise. Als Bäcker-Lehrling bringt er anfangs Schalke-Legende Ernst Kuzorra die Brötchen, wird dann Jugendleiter und schließlich nach der Demission von Ede Lichterfeld 1976 Mannschaftsbetreuer.
Sein Stellenwert für den Verein wächst ständig, er weiß die Kurve immer hinter sich. Zudem ist Neumann, der für alle nur der Charly ist und den kaum einer Karl-Heinz nennt, unglaublich herzlich und liebenswürdig. Seine liebenswerte Art sorgte oft dafür, dass man ihm nicht lange böse sein kann. Selbst die Fehde mit Rudi Assauer, die ihm in den 1980er-Jahren kurzzeitig den Job auf Schalke kostet, verraucht irgendwann.