18. Februar: Geburtstag von Rüdiger Abramczik

Schalke und der liebe Gott: eine unendliche Geschichte. Mal verliert der kürzlich verstorbene Rudi Assauer den Glauben an einen imaginären Fußball-Vater, mal kommt Stan Libuda als einziger am Schöpfer der Welt vorbei. Und dann ist da noch Rüdiger "Abi" Abramczik, der "Flankengott", der am 18. Februar 1956 in Gelsenkirchen-Erle geboren wird.

Rüdiger Abramczik

1956: Der „Flankengott“ erblickt das Licht der Welt

Seine Läufe an der Außenlinie begeistern elf Jahre lang die Zuschauer in den bundesdeutschen Fußball-Stadien. Mit einer faszinierenden Leichtigkeit narrt er reihenweise gegnerische Abwehrspieler und serviert seinem kongenialen Partner Klaus Fischer in der Mitte die Bälle. Er ist der legitime Nachfolger von Reinhard „Stan“ Libuda und geht zusammen mit Fischer als gefährlichstes Angriffsduo der 1970er-Jahre in die Bundesliga-Geschichte ein. Nicht zuletzt seine präzisen Flanken machen die legendären Fallrückzieher von Klaus Fischer erst möglich.

Entdeckt wird der Sohn eines Schlossers von Berni Klodt, der den Jungen bei Erle 08 aufspürt. Mit zehn Jahren wechselt er zum FC Schalke 04, der die Schnelligkeit und Wendigkeit des Rechtsaußen früh zu schätzen weiß. Bereits mit 17 Jahren gibt Abramczik am 11. August 1973 beim 0:3 in Stuttgart als jüngster Bundesligaspieler sein Debüt in der höchsten deutschen Spielklasse. Sein erstes Tor erzielt er fünf Wochen vor seinem 18. Geburtstag. Er trifft am 12. Januar 1974 zum 1:0 der Schalker in Bochum (Endstand: 5:2 für die Knappen).

Sein erstes A-Länderspiel lässt ebenfalls nicht lange auf sich warten. „Abi“, der schon in 23 Jugendländerspielen mitwirkte, feiert beim 5:0 gegen Nordirland (27. April 1977) seinen Einstand im Team von Helmut Schön. Vor allem einer seiner ehemaligen Trainer staunt nicht schlecht. Behauptet Max Merkel doch zu seiner Schalker Zeit: „Ehe er (Abramczik) Nationalspieler wird, werde ich Sänger an der Metropolitan Opera.“

Insgesamt kommt das Schalker Eigengewächs auf 19 Einsätze im Dress des DFB, für den er zwei Treffer markiert. Tragisch für Abramczik: Als er den Höhepunkt seiner fußballerischen Karriere erreicht, schwächelt das National-Team. Bei der WM in Argentinien scheitern Vogts, Fischer, Rüssmann, Abramczik und Co. in der Finalrunde an Österreich.

Wegen finanzieller Probleme muss Schalke 1980 seinen „Straßenfußballer“ verkaufen. Für 1,1 Millionen Mark wird er zu Borussia Dortmund transferiert, wo er fortan mit Manni Burgsmüller ein gefürchtetes Sturm-Duo bildet. Nach einem Jahr beim 1. FC Nürnberg (1983/1984), Galatasaray Istanbul und RW Oberhausen kehrt er 1987 noch einmal zu seinen Wurzeln zurück und springt für vier Spiele als Libero bei den Königsblauen ein. Am 14. November 1987 bestreitet Abramczik sein letztes von 316 Bundesligaspielen (77 Tore).

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