18. März: „Eurofighter“ erleben magische Nacht in Valencia

Alles ist für den Höhepunkt vorbereitet. Erst sollen die Deutschen aus der Stadt der Tausend Feuer aus dem UEFA-Cup gekickt werden, dann will ganz Valencia den letzten Tag des Volksfestes "Las Fallas" feiern. Aus dem Plan wird nichts, die Gäste spielen am 18. März 1997 nicht mit. Nach dem 2:0-Hinspielerfolg erkämpfen sich die Schalker im Viertelfinal-Rückspiel ein 1:1 und erreichen damit die Vorschlussrunde gegen CD Teneriffa.

Johan de Kock

1997: S04 schaltet Valencia auf Weg zum UEFA-Cup-Triumph aus

Valencias steinreicher Boss Francisco Roig lehnt sich vor der Begegnung sehr weit aus dem Fenster. Er fordert nicht nur ein Weiterkommen seines Star-Ensembles – Valencia hat im Sommer 60 Mio. DM für neue Spieler ausgegeben und kurz vor der Partie die Verpflichtung des Argentiniers Ortega für 70 Mio. verkündet – das Rückspiel soll gefälligst höher als 3:0 ausfallen. Doch die „magische Nacht“ (O-Ton Valencias Trainer Jorge Valdano) verliert schon nach 19 Minuten ihren Zauber für die Gastgeber.

Jiri Nemec erkämpft sich im Mittelfeld den Ball und passt auf Youri Mulder, der Zubizarreta zum 1:0 überwindet. Die Strategie von Trainer Huub Stevens ist aufgegangen. Sie wollen sich nicht auf die 2:0-Führung aus dem Hinspiel, Linke-Kopfball nach Thon-Flanke und Wilmots nach Nemec-Vorarbeit, verlassen, so der holländische Coach, „sondern selbst den Weg zum Tor suchen. Das ist uns gelungen. Valencia wurde dadurch verunsichert.“

Der Anfangsschwung der Spanier im Stadion „Luis Casanova“ ist dahin. Die Schrecksekunden aus der Anfangsphase, als Lehmann gegen Karpin hält (11.) und Poyatos (16.) neben das Tor köpft, sind vergessen. Auch der Ausgleichstreffer durch Poyatos‘ Kopfball kurz vor der Pause bringt die Schalker nicht aus dem Konzept.

Nach dem Schlusspfiff sind die Spanier kleinlaut. „Schalke ist eine der defensivstärksten Mannschaften Europas“, lobt Trainer Valdano, der mit einer so leidenschaftlichen Unterstützung der 5.000 mitgereisten Schalke-Fans nicht rechnet. „Das war ein Schock für uns. Es waren viel zu viele Schalker hier.“

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