20. Dezember: Willi Schulz wird Nationalspieler

Willi Schulz bestreitet sein erstes Länderspiel für die deutsche Nationalmannschaft. Kurz darauf wechselt er nach Gelsenkirchen, wo er von den Fans erst geliebt und später verachtet wird. schalke04.de schaut in den Rückspiegel und blickt auf historische Ereignisse vom 20. Dezember aus mehr als 114 Jahren Vereinsgeschichte zurück.

Willi Schulz

1959: Willi Schulz trägt erstmals das DFB-Trikot

Das Tauziehen um Willi Schulz ist hart. Immerhin ist der Günnigfelder bereits Nationalspieler – er gibt am 20. Dezember 1959 sein Debüt in der DFB-Elf -, als die großen Vereine aus dem Ruhrgebiet um das Abwehrtalent buhlen. Am Ende machen die Schalker das Rennen, nicht zuletzt wegen Waldemar Gerhardt und cineastischer Unterstützung. Gerhardt überzeugt den damals 21-Jährigen davon, den Knappen das Jawort zu geben. Schulz entscheidet sich contra Schwarz-Gelb und pro Blau-Weiß. Wobei sicherlich auch die Zahlen im Vertrag eine Rolle spielen. Schulz reift auf Schalke zu einem erstklassigen Verteidiger heran, der im Zweikampf kein Kind von Traurigkeit ist. Er führt im Verein des legendären Kreiselns das Grätschen ein. Seine Härte und Zweikampfstärke werden nicht nur in der und rund um die Glückauf-Kampfbahn geschätzt, die Nationalmannschaft will ebenfalls auf die Dienste des eisenharten Verteidigers nicht verzichten. Längst zur Kultfigur geworden, verspielt er 1965 viele Sympathien auf Schalke. Als der Verein gegen den Abstieg kämpft, verspricht Willi Schulz, dass er sich lieber die „Beine abhaken lassen“ will, als den Verein zu verlassen. Wenige Zeit später wird bekannt, dass er zu seinem Freund Uwe Seeler an die Alster wechselt. Die Empörung ist groß, der Frust sitzt sogar so tief, dass die Fans mit einem symbolischen Akt ihrer Enttäuschung Luft machen. Sie pilgern vor seine Kneipe in Günnigfeld, kaufen Bier an dem gegenüberliegenden Kiosk und trinken es demonstrativ vor seiner Gaststätte. Anschließend schnürt Schulz noch 211 Mal für den HSV die Fußball-Stiefel und wird in Hamburg neben Uwe Seeler zum HSV-Idol. Die größte sportliche Auszeichnung indes erhält er vom weltbesten Fußballer der damaligen Zeit. Die brasilianische Fußball-Legende Pelé sagt einst über Willi Schulz: „Er war mein Angstgegner, unerbittlich hart und entschlossen.“

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