22. Januar: Zwei fußballerische Genies haben Geburtstag

Der eine erzielte mit seinem linken Fuß sensationelle Tore, der andere war einer der besten Spielmacher, die bislang das Schalker Trikot trugen. Jörg Böhme und Lincoln waren zweifelsohne fußballerische Genies. Und sie haben noch etwas gemeinsam: Beide haben am 22. Januar Geburtstag.

1974: Jörg Böhme wird geboren

„Wenn ich das Preis-Leistungs-Verhältnis sehe, war er unter dem Strich einer der besten Einkäufe, die wir getätigt haben“, sagte Schalkes Manager Rudi Assauer einst über Jörg Böhme, der zwischen 2000 und 2004 für die Knappen am Ball war und gleich zweimal den DFB-Pokal gewann. Im Endspiel 2001 erzielte der Linksfuß beide Treffer beim 2:0-Sieg gegen Union Berlin, ein Jahr später trug er sich beim 4:2-Finalsieg gegen Bayer Leverkusen erneut einmal in die Torschützenliste ein. Böhme, der im Profifußball außerdem für Carl-Zeiss Jena, den 1. FC Nürnberg, Eintracht Frankfurt, 1860 München, Arminia Bielefeld und Borussia Mönchengladbach am Ball war, besaß ein Gefühl in seinem linken Fuß, wie es vor und auch nach ihm kaum jemand hatte. Deshalb waren viele seiner 23 Bundestreffer für den FC Schalke 04 äußerst sehenswert. Er schoss aufs Tor, wenn niemand damit rechnete. So verwundert es nicht, dass die Trauer groß war, als der Nationalspieler das Ruhrgebiet Ende 2004 in Richtung Borussia Mönchengladbach verließ und fortan für die Elf vom Niederrhein auflief. Böhme kehrte nach dem Ende seiner aktiven Laufbahn aber noch einmal zurück – in der Saison 2015/2016 als Co-Trainer der U23.

Lincoln

1979: Lincoln erblickt das Licht der Welt

Cassio de Souza Soares, genannt Lincoln, zog von 2004 bis 2007 die Fäden in der königsblauen Kreativzentrale. Unter Ralf Rangnick entwickelte sich der Brasilianer, der vom 1. FC Kaiserslautern verpflichtet worden war, zu einem der besten Mittelfeldspieler der Bundesliga. Er hatte Qualitäten am Ball, mit denen nicht viele Fußballer gesegnet waren. Gleich in seiner Premierensaison avancierte Lincoln mit zwölf Toren und elf Assists zum besten Scorer der Knappen, mit denen er das Ticket für die Champions League lösen konnte und auch auf europäischer Bühne brillierte. In der Saison 2006/2007, als der S04 lange um die Meisterschaft spielte, leistete sich Lincoln allerdings einen Aussetzer. Nach dem Schlusspfiff der Partie gegen Bayer Leverkusen sah er die Rote Karte, weil er Bernd Schneider mit der Hand ins Gesicht geschlagen hatte. Die Folge: Eine Sperre von fünf Spielen in der wichtigsten Phase der Saison, die Königsblau letztlich hinter dem VfB Stuttgart als Vizemeister abschloss. Nach dem Ende jener Spielzeit trennten sich die Wege von Lincoln und Königsblau. Der Brasilianer wechselte zu Galatasaray Istanbul. Wirklich glücklich wurde er in der Türkei aber nicht. Seine Karriere ließ der begnadete Techniker schließlich in seinem Heimatland ausklingen.

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