31. Januar: Vor 71 Jahren wurde Volkmar Groß geboren

Er soll Norbert Nigburs Nachfolger bei den Königsblauen werden: Volkmar Groß. Ein baumlanger Torwart (1,92 m), der 1970 ein Spiel für die deutsche Nationalmannschaft absolviert und später in den Bundesliga-Skandal verwickelt ist.

Volkmar Groß

1948: Ex-Schalke-Keeper Volkmar Groß wird geboren

„Ich bereue nichts, nicht das geringste. Denn der Fehler war ein sehr entscheidender Fehler. Das war der Punkt, wo’s bei mir geschnappt hat. Wer weiß, wie mein Leben gelaufen wäre, wenn das damals nicht passiert wäre“. Ein freimütiges Bekenntnis des Torhüters, den nicht wenige zu den besten deutschen Torhütern der 70er Jahre zählen. Doch es reicht letztlich nur für einen einzigen Einsatz im Nationalteam: Beim 3:1 am 2. November 1970 in Athen gegen Griechenland trägt Groß das Trikot mit dem Bundesadler.

Die Bestechungsaffäre kommt Groß, der am 3. Juli 2014 nach langer, schwerer Krankheit verstirbt, dazwischen. 200.000 Mark lässt sich Arminia Bielefeld einen Sieg 1971 bei Hertha BSC Berlin kosten; Groß, der damals bei den Berlinern im Tor steht, hält die Hand auf. Es folgt die obligatorische Sperre und eine Geldstrafe von 15.000 Mark.

Bereits im Juli 1972 darf der Sünder ins Ausland wechseln. Dort ist Hellenic Kapstadt sein neuer Verein, dem er bis Herbst 1974 treu bleibt, bevor er dann nach Holland zu Twente Enschede geht. Heinz Opitz, Manager von Tennis Borussia Berlin, holt den Torwart Anfang 1977 für rund 200.000 DM wieder zurück an die Spree. Schalke 04 wird auf Groß aufmerksam, und noch im gleichen Jahr verändert er sich für rund 750.000 DM an Ablösesumme in Richtung Ruhrpott, wo er schnell das Vertrauen des Trainers gewinnt.

Ein „prima Kerl“ sei Volkmar, der „sich leicht zu irgendwelchen Dingen hinreißen ließ“, analysiert Schalkes Trainer Uli Maslo. „Aber er war immer ein durch und durch guter Mensch.“ In Gelsenkirchen wechselt er sich anfangs mit Enver Maric ab, wird aber nach dessen Abgang im Sommer 1978 Torhüter Nummer eins bei den Knappen.

Die Situation währt jedoch nicht lange. Bereits nach der Hinrunde der Spielzeit 1978/1979 verlässt er wieder das Ruhrgebiet – unter recht ominösen Umständen. Anfangs ist nur bekannt, dass er sich kurz nach Weihnachten in Südafrika, wo seine zweite Ehefrau geboren ist, am Meniskus operiert hat. Im März gibt er dann bekannt, dass er nach Amerika gehen wolle, angeblich, weil seine Frau dort leben will. Andere Quellen besagen, er sei wegen finanzieller Nöte in die USA gegangen. Fakt ist: Schalke 04 ließ seinen Torwart gehen.

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