5. November: Junghans spielt erstmals für die Knappen

Norbert Nigbur wird nach mehreren Patzern aus dem Tor genommen, Walter Junghans als Nachfolger verpflichtet. In seinem ersten Spiel für den S04 weiß der aus München gekommene Schlussmann durchaus zu überzeugen. schalke04.de schaut in den Rückspiegel und blickt auf historische Ereignisse vom 5. November aus mehr als 114 Jahren Vereinsgeschichte zurück.

Walter Junghans (l.)

1982: Walter Junghans gibt sein Schalke-Debüt

„Mein Gott, Walter …“: Auf der Linie zeigt Torwart Walter Junghans meist unglaubliche Reflexe. Doch ist er gezwungen, bei hohen Bällen die Linie zu verlassen, offenbart er oft Schwächen. Von den Bayern aus München in der Abstiegssaison 1982/1983 gekommen, hat der gebürtige Hamburger von seinem ersten Spiel am 5. November 1982 an einen schweren Stand. „Noch nie in der Bundesliga stand ein Torwart unter solch einem Druck wie zurzeit Junghans. Der wird ja noch nach guten Spielen von den Zuschauern als ‚Bayern-Sau‘ beschimpft“, poltert Manager Rudi Assauer im Frühjahr 1983 los. Der Schalke-Keeper hat gerade mit zwei schweren Patzern dafür gesorgt, dass die Mannschaft das Revierderby mit 1:2 gegen Borussia Dortmund verliert. Beide Male profitiert der ehemalige Knappe Rüdiger Abramczik von den Böcken des Schlussmanns. Dabei liefert Walter Junghans eine passable Leistung beim ersten Einsatz für die Knappen ab. Beim 2:0-Sieg gegen Bayer Leverkusen bleibt er fehlerfrei. Der Mann, der bei Victoria Hamburg groß wird, soll Norbert Nigbur ersetzen. Junghans kommt mit der Empfehlung, 1980 als 21-Jähriger zweiter Keeper der deutschen Elf bei der Europameisterschaft in Italien gewesen zu sein. Er hat bei den Bayern die Nachfolge von Torwart-Legende Sepp Maier angetreten, der wegen eines Verkehrsunfalls seine Karriere beenden musste. Bereits bei den Bayern muss er sich hartnäckiger Konkurrenz erwehren, die durch seine Fehlgriffe immer wieder Oberwasser und Chancen bekommen. Mit Manfred Müller kämpft er zwei Jahre um die Nummer eins. Als im Sommer 1982 Jean-Marie Pfaff verpflichtet wird, ist das Kapitel FC Bayern beendet. Schalkes Manager Rudi Assauer lockt ihn schließlich im Herbst 1982 ins Ruhrgebiet. Zwar kann Junghans den Abstieg 1983 nicht verhindern, anschließend ist er ein Rückhalt des Teams, dem ein Jahr später der Wiederaufstieg gelingt. Er bleibt insgesamt fünf Jahre auf Schalke, in denen er mehr als 150 Pflichtspiele für den Verein bestreitet.

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