8. April: De Kocks Fehlschuss bringt Finalträume ins Wanken

Das Halbfinal-Hinspiel im UEFA-Cup 1996/1997 am 8. April 1997 zwischen CD Teneriffa und Schalke 04 ist an Dramatik kaum zu überbieten. Im Heliodoro-Rodriguez-Lopez-Stadion gibt es zwei Platzverweise, zwei Elfmeter und ein persönliches Schicksal, was zum einen tragisch ist und zum anderen fast die Finalteilnahme in Gefahr bringt.

Johan de Kock

1997: Schalke verliert hektisches Halbfinal-Hinspiel bei CD Teneriffa

Es passiert zwölf Minuten vor dem Ende. Zu dem Zeitpunkt liegt die Mannschaft von Huub Stevens mit 0:1 hinten. Teneriffas Stürmer Juanelle leitete in der sechsten Minute einen Pass von Felipe mit beiden Händen weiter, drang in den Strafraum der Gäste ein und lief in Olaf Thon. Zum Erstaunen der Zuschauer sowie zum Entsetzen der Schalke-Fans zeigte der Schiedsrichter auf den Elfmeterpunkt, und Felipe traf zur Führung.

In der 78. Minute wieder eine Situation im Strafraum: Dieses Mal entscheiden die Unparteiischen richtig. CD-Keeper Ojeda holt Marc Wilmots von den Beinen, sieht die Rote Karte, die zweite für die Spanier nach dem Platzverweis für Vivar Dorado (54.), und es gibt Elfmeter für die Königsblauen.

Wer soll schießen? Thon hatte beim 1:3 in Brügge Pech, Anderbrügge beim 4:0 gegen Duisburg und beim 1:1 gegen Bochum. Nach kurzer Beratung schnappt sich Johan de Kock den Ball. „Ihr habt zuletzt verschossen. Ich noch nie“, so die Begründung des Niederländers, der für Kerkrade und die Elftal etwa 25 Strafstöße verwandelte.

Auf der Urlaubsinsel geht der Schuss hingegen weit am linken Pfosten vorbei. De Kock nach dem Schlusspfiff: „Ich bin mit dem Standbein weggerutscht. Ein Scheiß-Gefühl. Du denkst, die Welt geht unter.“ Ein Szenario, was nicht eintritt, zumal die Knappen das Rückspiel mit 2:0 nach Verlängerung gewinnen und damit ins Finale einziehen.

Dort trifft die Stevens-Truppe im Endspiel auf Inter Mailand. Und wieder spielen Standards vom Punkt eine Hauptrolle: beim Elfmeterschießen im Giuseppe-Meazza-Stadion. Wie gut, dass Lehmann den Schuss von Zamorano pariert, Winter verschießt und Wilmots vorzeitig alles klarmacht … als letzter Schütze ist eigentlich Johan de Kock vorgesehen.

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