8. Januar: Geburtstag von Heiner Kördell

Meisterspieler, Mitglied der Traditionsmannschaft, Platz im Ehrenpräsidium: Mehr als 60 Jahre dauert die Verbindung zwischen Schalke 04 und Heiner Kördell, der am 8. Januar 1932 geboren wird, bereits an. In dieser Zeit hat sich der Wanne-Eickeler einen Ruf als tadelloser, integrer und besonnener Sportmanns erworben. Nur ein einziges Mal fällt er etwas aus der Rolle.

Heiner Kördell

1932: Heiner Kördell wird geboren

Es ist nach dem Meisterschaftsgewinn 1958 in Hannover. Heiner Kördell hat gerade in der Elf gestanden, die dem Verein im Niedersachsenstadion den siebten Titel dieser Art beschert. Die Stimmung ist ausgelassen, der Sieg wird feucht-fröhlich gefeiert und die gesamte Mannschaft ist zu Späßen aufgelegt. Als der Frohsinn den Siedepunkt erreicht, verschafft sich einer Abkühlung: Heiner Kördell springt voll bekleidet in den Pool des Hotels und spritzt den Vorsitzenden Albert Möritz nass. Wer vorher gewettet hätte, dass Kördell Urheber dieser Aktion ist, der hätte wahrscheinlich viel Geld gewonnen. Der damals 26-Jährige ist nämlich ein Musterprofi. Ein ausgeglichener Zeitgenosse, der sich nicht durch Kapriolen, sondern durch ehrliche und fleißige Arbeit auszeichnet. Er kommt 1956 von der Spielvereinigung Röhlinghausen an den Schalker Markt. Kördell ersetzt Günter Wilmovius, der ebenfalls vorher bei der Spielvereinigung kickte und von der Glückauf-Kampfbahn an die Weser zum SV Werder Bremen wechselt. Schnell ist der Dauerläufer ein fester Bestandteil der Mannschaft, die zwei Jahre später den nationalen Thron besteigt.

Die Meisterschaft bringt den Verein in den Europapokal der Landesmeister, und Heiner Kördell wird vom DFB entdeckt. Nicht zuletzt seine guten Auftritte auf dem internationalen Parkett sind dafür verantwortlich, dass er am 28. Dezember 1958 Nationalspieler wird. Zwar ist der Einsatz gegen Ägypten Kördells einziges Spiel für die DFB-Elf, doch an die Reise nach Kairo denkt der Schalker noch heute gerne zurück. Bis 1962 schnürt er die Stiefel für Schalke, dann geht er nach 103 Oberligapartien (19 Tore) zu Schwarz-Weiß Essen. Erst 25 Jahre später zieht er wieder das königsblaue Jersey über, als Mitglied der Traditionsmannschaft. Bis 2004 bleibt der ehemalige kaufmännische Angestellte dem Team treu, anschließend hängt er die Schuhe an den Nagel.

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