9. Februar: Oliver Reck erzielt sein einziges Bundesligator

Seine Titel sind eine Herausforderung für jede Visitenkarte: Ob Meisterschaft, Pokal oder gar Europapokal - Oliver Reck hat einiges gewonnen. Insgesamt 471 Spiele bestreitet der Torwart in der Bundesliga, dabei trifft er einmal ins gegnerische Netz. Am 9. Februar 2002 verwandelt Reck beim 4:0-Sieg gegen den FC St. Pauli einen Foulelfmeter.

Oliver Reck

2002: Oliver Reck trifft gegen heutigen Torwart-Trainer Simon Henzler

Zehn Minuten vor dem Ende ist es so weit. Nach einem Foul an Gerald Asamoah im Hamburger Strafraum zeigt Schiedsrichter Dr. Helmut Fleischer zum zweiten Mal an diesem Nachmittag auf den Elfmeterpunkt. Oliver Reck nimmt Anlauf und wuchtet den Ball zum 4:0 in die rechte Ecke – Simon Henzler, heutiger Torwart-Trainer beim S04 – hat keine Chance. Mannschaft und Anhänger feiern einen Mann, der auf Schalke vom „Pannen-Olli“ zum „Kult-Keeper“ wurde.

Als Reck 1998 von Werder Bremen in den Ruhrpott wechselt, wird er mit viel Skepsis empfangen. Der gebürtige Hesse tritt ein schweres Erbe an, wird doch sein Vorgänger Jens Lehmann mit den Schalkern ein Jahr zuvor UEFA-Cup-Sieger. Zu allem Überfluss verletzt sich Reck gleich im ersten Training der Vorbereitung und zieht sich einen Bänderriss in der Schulter zu, sodass zunächst der wegen dieser Verletzung verpflichtete Frode Grodas, und dann Mathias Schober seinen Job übernehmen. Kurz vor dem Ende der Hinrunde feiert Reck schließlich sein Debüt im Gehäuse der Königsblauen, doch in der darauffolgenden Spielzeit ist nach der vierten Partie erneut Schober die Nummer eins.

Und wieder kehrt Reck erst gegen Ende der Hinrunde auf den Platz zurück. Doch nun ist er aus dem Schalker Kasten nicht mehr wegzudenken. Am 8. Februar 2000 schallen beim 3:1-Sieg gegen Werder Bremen zum ersten Mal „Olli, Olli“-Rufe durch das weite Rund des Parkstadions. Reck ist endgültig auf Schalke angekommen, und sein in die Höhe gereckter Daumen in Richtung der Fans wird zum unverzichtbaren Begrüßungsritual vor jedem Spiel. Reck: „Die Leute haben erkannt, dass ich mich mit dem Verein identifiziere und es mir Spaß macht, in Schalke zu spielen.“ Mit zwei Pokalsiegen und einer Vize-Meistermeisterschaft schreibt der 1,93 Meter große Schlussmann einen nicht unerheblichen Teil der Schalker Vereinsgeschichte.

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